Ich vergessen nicht, dass es zunächst mal den Niedriglohnsektor getroffen hat. Klar, die 30Mio Arbeitslose umfassen die vielen Kellner und Hilfsköche der geschlossenen Restaurants, die Hilfsarbeiter usw. Aber, die Familien dieser Leute, die bis zu 3 Jobs teilweise hatten, um leben zu können, wollen genau so essen, wie die gut verdienenden. Auch wenn deren Essen einfacher ist. Die haben genau so ein oder zwei Autos und deren Einkäufe fehlen. Die Rentner, die hören, dass es ihren Rentenfonds inzwischen dreckig geht, werden sich den nächsten Urlaub abschminken und viele noch im Job befindliche Menschen bekommen genau mit, dass es ihren Firmen nicht mehr so gut geht und überlegen 2x, ob sie sich den nächsten Pick-up bald noch kaufen oder das Geld sparen. Dito Urlaub oder Hauskauf. Schau Dir die Zahlen an. Da geht es abi, dass einem schwindlig wird. Das derzeit gedruckte Geld wird noch lange nicht in der Wirtschaft ( sprich im Verbrauch ) ankommen. Es bleibt an der Börse - egal ob Aktien oder Anleihen. Dafür sorgen die FED in den USA, die BoJ, PBoC oder die EZB mit ihren Aufkaufprogrammen. Darum hat sich Wallstreet ja so weit von der Realität entfernt. FAANG machen über 25% des Wertes der NASDAQ aus. Die breite Masse der Aktienwerte schreibt schlechtere oder garkeine Gewinne mehr. Ich beobachte den Russell 2000 derzeit. Der smal-cup-Index. Der wird als erstes anzeigen, wenn die Reise nach Süden geht. Dow und S&P500 können seit Tagen keine neuen highs mehr ausbilden. Auch ein Zeichen, dass die Hausse ermüdet. Und die Realität ist weiter, dass die staatlichen Schecks zwar zu Mitnahmeeffekten geführt haben, das ebbt aber bis Ende Juni ab und dann werden die furchtbaren Konsequenzen der Arbeitslosigkeit ohne jedes staatliche Auffangnetz jedem klar. Keine gute Aussicht für Q3! Die Inflation kommt trotzdem. Unser Warenkorb stimmt nicht mit der Realität überein. Gerade für die unteren Einkommensschichten sind die Teuerungen im Bereich des täglichen Lebens jetzt schon spürbar. Trump wird sich seine Wiederwahl irgendwohin stecken können. Bis in den November wird es nicht nur draussen kälter, sondern das Schuldenwachstum der Staaten wird dazu führen, dass Sozialleistungen nicht mehr finanzierbar sind. Auch nicht für die USA, da die ja für ihre Anleihen ausländische Käufer brauchen, die es nicht mehr gibt. Gelddrucken heißt dann: Mehr Fiatgeld für weniger Waren = Inflation und: mangelnde Nachfrage für kleineres Angebot = Deflation; unter dem Strich: Stagflation |