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GESCO AG - Ungebremstes Wachstum ?
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Die Gesco AG hat heute eine Übernahme vermeldet:
file:///C:/Users/HP/Downloads/GESCO_PM_16.06.2021_de.pdf
Dabei wird die United MedTech Holding GmBH übernommen, die im Wesentlichen aus der W.Krömker GmbH besteht. Diese ist laut PM im Bereich "Medizintechnik" tätig und dort "Marktführer für Gelenkarmsysteme". Synergien dürften sich dabei im Gescoverbund zur Haseke GmbH ergeben, die ebenfalls im Bereich "Tragarmsysteme" unterwegs ist.
Hier ein Link zur W.Krömker GmbH:
https://www.kroemker.com/de/start.html
Das Unternehmen macht laut PM derzeit ca. 20 Mio Euro Umsatz - zur Profitabilität wird in der PM nichts ausgesagt.
Sieht aus meiner Sicht ganz vielversprechend aus...
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Offenbar ergänzen sich die Produkte der langjährigen Beteiligung Haseke und der Übernahme Krömker sehr gut - ohne sich zu überschneiden. Krömker macht vorwiegend die leichteren Gelenkarme und Haseke eher die schwereren Tragearme. Beide sind überwiegend (Krömker) oder wenigstens auch (Haseke) im Krankenhausbereich unterwegs und können wegen der komplementären Produkte auch im Verkauf Synergien erzielen. Offenbar plant Gesco die beiden Unternehmen perspektivisch zusammenzulegen und dadurch einen neuen Cluster im Bereich "Medizintechnik" zu bilden.
Krömker soll auch deutlich zweistellige Ebitmargen erzielen und keine Bankschulden haben...(ohne Gewähr).
Wie gesagt, das Ganze hört sich nicht schlecht an.
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1
Da habe ich heute Morgen einige Gesco Aktien doch tatsächlich etwas günstiger bekommen, als Frau Müller-Kirchhofs, die am Freitag ein paar Stück zum Preis von 21,50 Euro eingesammelt hat
https://www.boerse.de/nachrichten/DGAP-DD-Gesco-AG-deutsch/32219684
Aber danach ist die Aktie weiter südwärts gezogen und wieder unter die Marke von 21 Euro gefallen. Warum das so ist, erschließt sich mir nicht wirklich. Immerhin liegt der Kurs jetzt mit 20,60 Euro schon wieder unter dem EK je Aktie, das zum 31.03. bei 21,32 Euro je Aktie lag,
Dabei werden in der Gescobilanz keine für einen außenstehenden Aktionär nie so ganz nachvollziehbaren Firmenwerte in nennenswerter Größenordnung aufgeführt (der Anteil der Firmenwerte an der Bilanzsumme beträgt zum 31.03. lediglich knapp 6%.
Das erste Quartal ist auch sehr gut verlaufen und in der letzten Woche hat man nach den (wenigstens in meinen Augen) sinnvollen Desinvestments im Bereich Mobilität auch eine erste kleinere Übernahme verkündet, die nicht nur eine zweistellige Ebitmarge und keine Bankschulden aufweist sondern auch noch strategisch gut zu einer bereits vorhandenen Beteiligung passt.
Und trotzdem legt die Aktie den Rückwärtsgang ein. Schenkt man den vier Analysten Glauben, die sich mit dem Unternehmen beschäftigen und alle vier zum Kauf der Aktie raten, wird Gesco im laufenden Jahr (Durchschnitt der Schätzungen) 1,68 Euro je Aktie verdienen und im kommenden Jahr dann 1,99 Euro, was zu einem aktuellen 2022er KGV von leicht über 10 führt. Dazu muss man wissen, dass die vom Unternehmen als essentieller Bestandteil der Unternehmensstrategie Next Level angekündigten auch größeren Übernahmen (zur Erinnerung: Es sollen alleine schon zwei Ankerbeteiligungen erworben oder aus dem Bestand durch Zukäufe aufgebaut werden, die die Abhängigkeit von Dörrenberg reduzieren sollen) in den Ergebnisschätzungen der Analysten nicht enthalten sind.
Wir haben also bei Gesco derzeit ein Unternehmen, dass mit einem KGV 2022 von leicht über 10 und unterhalb des Buchwerts notiert - und das obwohl das Unternehmen eine vernünftige Bilanzstruktur aufweist - das Ek liegt auf den 31.03. bei über 57% und das die auch vorher für eine Beteiligungsgesellschaft nicht exorbitant hohe Verschuldung durch den Verkauf der Mobilitätssparte noch einmal deutlich senken konnte. Zudem sind die das Ergebnis seit mehreren Jahren belastenden Unternehmen des Bereichs Fahrzeugtechnik veräußert worden.
Last but not least gibt es von Gesco ja auch noch die Langfriststrategie "Next Level" die neben dem Erwerb von weiteren Beteiligungen (siehe oben) auch eine Art "Fitnessprogramm" für die bestehenden Beteiligungen ist. Ziel ist es, in den Beteiligungsgesellschaften den Umsatz je Mitarbeiter um 3% jährlich zu steigern und zudem jedes Jahr 3% mehr Wachstum als der jeweilige Markt zu zeigen. Unterm Strich soll die Ebitmarge mehr oder weniger konjunkturunabhängig bei 8-10% liegen (in 2020 lag sie zum Vergleich bei 4,1% und in 2019 bei 6.9%).
Wenn man das Ziel ernst nimmt, sollte Gesco alo in überschaubarer Zeit deutlich mehr Umsatz machen (durch Übernahmen plus organischen Wachstum) und zudem noch eine bessere Marge erreichen.
Es gibt aber auch zwei Bereiche, die mMn etwas Wasser in den Wein schütten. Einmal ist das die Tatsache, dass man sich zwar entschlossen von den Verlustbringern im Bereich Fahrzeugtechnik getrennt hat - auch um die finanziellen und personellen Kapazitäten für die Expansion in andere Bereiche zu schaffen - jetzt fehlen aber (noch) die entsprechenden Zukäufe. Natürlich darf man keinen Zukauf um des Zukaufs Willen präsentieren - aber ich denke schon, dass der Markt im Bereich "Ankerbeteiligungen" auch bald Taten sehen möchte,
Und zweitens habe ich es schon im letzten Jahr für einen Fehler gehalten, die Dividendenpolitik zu ändern. Bis dato galt immer "40% vom Gewinn wird ausgeschüttet", was die Dividende einigermaßen berechnebar gemacht hat (und ich bin mir sehr sicher, dass nicht wenige Aktionäre ihre Aktie nicht zuletzt aus diesem Grud erworben haben. Nun hat man sich zu einer "atmenden Dividende" mit einem Ausschüttungssatz von "zwischen 20 und 60%" bekannt. Dies vor allem, um die finanzielle Feuerkraft zu haben, entsprechend große Beteiligungen finanzieren zu können. Ich denke, damit hat man etwas Unsicherheit ins Aktionariat gebracht. Niemand hätte doch etwas dagegen einzuwenden gehabt, wenn die Dividende in einem Jahr, in dem eine große Übernahme gelungen ist, von den grundsätzlich 40% auf dann eben 20% oder auch mal 0% gekürzt worden wäre, weil damit erkennbar Wachstum finanziert worden wäre. Um diese finanzielle Flexibilität zu gewinnen, hätte man die jahrelang erfolgreiche und bewährte grundsätzliche Dividendenpolitik nicht über Bord werfen müssen (mMn). Nicht so sehr die Höhe der Dividende ist daher mMn das Problem sondern das eher unglückliche Signal, dass davon ausgeht, dass die Dividende eben auch auf nur noch 20% gekürzt werden kann, wenn der Vorstand das möchte (und Begründungen, warum die Dividende gekürzt werden muss, gibt es ja aus der Sicht des Vorstands häufig :-)
Vielleicht überlegt der Vorstand es sich doch noch einmal und kehrt zu den 40% als Grundsatz zurück...
Aber davon abgesehen halte ich Gesco derzeit für relativ stark unterbewertet - jedenfalls dann, wenn der Vorstand seine "Next Level-Strategie" konsequent umsetzt (und damit nicht noch drei oder vier Jahre wartet).
Das ist natürlich nur meine Meinung und keine Empfehlung an andere Teilnehmer hier. Einen schönen Abend noch allerseits.
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Deine Kritik an der geänderten Divi-Politik kann ich nur vollständig bestätigen. Ich war bis November 2019 elf Jahre lang Gesco-Aktionär, bevor die schlechten Ergebnisse mich bewogen, die Aktie - mit Gewinn - zu verkaufen. So lange gehalten habe ich sie vor allem aufgrund der Ausschüttungsquote, die für mich zuletzt bei 6% lag.
Es wäre kein Problem gewesen, die Quote beizubehalten und mitzuteilen, dass bei Bedarf in Ausnahmefällen auch anders entschieden werden könne. So aber schafft man nur Ungewissheit über die zukünftigen Ausschüttungen.
Glücklicherweise gibt es ja genug Aktien, die regelmäßig mehr ausschütten...
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Gestern hatte die Gesco ja ihre virtuelle HV. Ich fand die Veranstaltung sehr informativ. Der Vorstand ist noch einmal sehr ausführlich auf das vergangene Geschäftsjahr und vor allem auf die Beteiligungsverkäufe eingegangen und man hat insgesamt 160 Aktionärsfragen sehr eingehend beantwortet.
Das Wichtigste in Kürze:
1.) Beteiligungsverkäufe: Man hat im Fahrzeugsektor keine Perspektive gesehen, diesen zeitnah so umzubauen, dass er die Kriterien der "neuen Gesco" (Gutes noch besser machen) erfüllt. Daher hat man im Interesse des Unternehmens die Beteiligungen abgestoßen, die unter dem Dach eines anderen Eigentümers besser aufgehoben sind. Auf ausdrückliche Nachfrage wurde darauf hingewiesen, dass man bei Unternehmern, mit denen man über einen Beteiligungserwerb spricht, deswegen auch nicht auf neue Vorbehalte stößt. Grade die Unternehmer hätten großes Verständnis dafür, dass man sich von Unternehmensteilen, die nicht so laufen, wie man sich das wünscht, dann auch wieder trennt, um das restliche Unternehmen besser weiterenwickeln zu können. Verkauft hat man alles in allem einen Umsatz von
2.) Beteiligungsstruktur: Der Vorstand hat gestern deutlich gemacht, wie er sich die Gesco nach Umsetzung der "Next-Lever-Strategie" vorstellt: Es sollen dann drei Ankerbeteiligungen geben - Dörrenberg mit etwa 200 Mio Euro Umsatz und zwei weitere Unternehmen mit jeweils mindestens 100 Mio Euro Umsatz. Hinzu kommen dann noch die Basisibeteiligungen. Hier strebt man eine Zahl von 12 an, Diese Basisbeteiligungen sollen dabei einen Umsatz von jeweils etwa 40 Mio Euro haben. Alles in allem wird Gesco also nach Abschluss des Programms 15 Beteiligungen haben (eine höhere Zahl ist nach Aussage des Vorstands organisatorisch mit der schlanken Struktur der Holding nicht zu stemmen, was mMn darauf hindeutet, dass die Holding die Beteiligungen insgesamt zukünftig etwas stärker steuern will). Der Gesamtumsatz dürfte dann bei knapp 1 Mrd Euro liegen und das Ebit soll selbst in schwachen Konjunkturzeiten mindestens 8 % betragen - was dann ja rechnerisch etwa 80 Mio Euro mindestens ausmachen sollte und damit natürlich eine ganz erhebliche Steigerung im Vergleich zu 2020 oder 2019 darstellen würde.
3.) Finanzen: Durch den Abgang der sechs Beteiligungen und durch striktes Kostenmanagement hat sich die Nettobankverbindlichkeit von 103 Mio Euro ind 2019 auf 33 Mio Euro in 2020 reduziert - zum 31.03.2021 lag sie sogar nur noch bei etwa 19 Mio Euro. Der Verschuldungsgrad liegt zum 31.03. bei knapp unter 1. Beteiligungszukäufe sollen zukünftig bevorzugt aus dem vorhandenen Kapital finanziert werden. Reicht das nicht aus, soll Fremdkapital aufgenommen werden. Hier sieht man einen Verschuldungsgrad von etwa 3xEBITDA als vertretbar an (etwa so wie auch der Mitbewerber Indus). Eine Kapitalerhöhung würde erst an allerletzter Stelle zur Finanzierung von Beteiligungskäufen eingesetzt (für mich klang das so als ob man sich mindestens aktuell nicht mit diesem Finanzierungsinstrument beschäftigt).
4.) Q1/2021: Das Jahr ist gut angelaufen. Auf der HV wurde ausdrücklich betont, dass man "leider" keine Aussage zum Verlauf des zweiten Quartals treffen könne - für mich klang das aber so als ob auch das zweite Quartal eher positiv verlaufen wäre. Immerhin hat man auf der HV klar gesagt, dass man die Prognose (zwischen 445 und 465 Mio Euro Umsatz und ein Konzernjahresüberschuss von zwischen 16,5 und 18,5 Mio Euro - ich finde es übrigens sehr angenehm, dass Gesco die Prognose auf den Konzernjahresüberschuss, also quasi das Endergebnis des Jahres abstellt und nicht auf irgendwelche EBITDA vor Sondereinflüssen etc., wo man nie genau weiß, ob und wie das schöngerechnet wurde) grundsätzlich bestätigt, will diese aber nun "am oberen Rand" erreichen. Die neue Beteiligung United Med Tech Holding erwirtschaftet ebenfalls ein positives Ergebnis mit einer zweistelligen Marge - derzeit ist man aber noch dabei, den Kaufpreis auf die einzelnen übernommenen Wirtschaftsgüter zu verteilen und den auszuweisenden Firmenwert zu ermitteln - bei Gesco ist es traditionell so, dass Neuerwerbe erst im zweiten Jahr der Konzernzugehörigkeit nennenswert zum Ergebnis beitragen, weil im ersten Jahr meistens Abschreibungen etc. vorgenommen werden. Aber grundsätzlich ist auch die UMT kein Sanierungsfall (daran hat Gesco generell kein Interesse - auch zukünftig nicht).
Dass man sich operativ verbessert hat, kann man auch daran sehen, dass das Q1/2021 in etwa genau so gelaufen ist wie das Q1/2019 und das erstens trotz Corona (das erste Quartal 2021 war komplett vom Lockdown betroffen) und zweitens trotzdem man die Zahl der Beteiligungen von seinerzeit 18 eben auf nunmehr 11 reduziert hat.
4.) Strategieprogramme: Unter dem Stichwort "Next Level" setzt Gesco ja auch diverse Programme um, die "interessante Namen" haben (Mapex, Opex, Canvas, Leadex). Mir scheint es so zu sein, dass der Vorstand da vielleicht etwas zu tief ins "kleine Handbuch für Unternehmensberater" geschaut hat, um solche Namen zu finden (auch die Überschrift über den Verkauf der Beteiligungen - "Projekt Matterhorn", in seiner Rede hat Herr Rumberg den Verkauf der Beteiligungen mit der Erstbesteigung des Matterhorns verglichen). Geschenkt. MMn ist entscheidend nicht wie das Kind heißt sondern was dabei für das Unternehmen herauskommt. Herr Rumberg hat in seiner Rede einige sehr schöne Beispiele für die Wirksamkeit dieser Programme genannt. Die will ich hier nicht aufzählen - das kann man sich auf der Homepage anschauen. Aber ich hatte sehr wohl den Eindruck, dass die Programme nicht nur gut (oder auch nicht) klingen sondern tatsächlich auch etwas bewirken.
Was die im Rahmen der Strategie geplanten Beteiligungskäufe angeht, ist man weiter dabei zu analysieren und Gespräche zu führen, hat sich selber aber keine Deadline gesetzt, was sicher auch vernünftig ist, um sich bei möglichen Verhandlungen nicht unter Druck zu setzen. Man will aber in zwei bis drei Jahren "deutliche Schritte" bei der Umgestaltung des Portfolios gemacht haben. Branchenbeschränkungen gibt es dabei nicht . man will nur bei den Ankerbeteiligungen darauf achten, dass diese nicht den gleichen Zyklus anlaufen wie Dörrenberg. Es kann also durchaus sein, dass zu den drei bestehenden Segmenten noch neue hinzukommen.
Die 8% Ebitmarge will man, wenn alles einigermaßen normal läuft dagegen schon im kommenden Jahr erreichen.
5.) Diverses:
- Mit der SVT ist die Gesco auch im Bereich "Wasserstoff" engagiert. Die SVT ist derzeit dabei entsprechende Verladearme zu entwickeln (wenn Wasserstoff mit Tankern bewegt wird, braucht es zum Umladen sowohl auf dem Schiff als auch an Land entsprechende Verladearme).
- Im letzten Jahr haben 9 von 11 Beteiligungen ein positives Ergebnis erzielt
- Es wurde ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Setter GmbH geschlossen (daneben gibt es noch einen mit der MAE). Dadurch kann man die Steuern optimieren (Gewinne der Setter können dann z.B. mit den Verlustvorträgen aus der MAE verrechnet werden).
- Aktiendividende ist interessant aber auch aufwendig und deshalb derzeit noch kein Thema.
- Generell bleibt Gesco ein zuverlässiger Dividendenzahler, wenn nicht außergewöhnliche Ereignisse wie Corona einen Strich durch die Rechnung macht. Man hält auch an der Zielquote von "zwischen 20 und 60%" fest (ich würde es nach wie vor besser finden, wenn man wieder generell "40%" als Zielgröße ausgibt).
Alles in allem kann man sicher sagen, dass der Vorstand trotz der unter Corona sicher nicht sehr leichten Bedingungen gute Arbeit geleistet hat. Ob man den Beteiligungsverkauf nun "Projekt Matterhorn" nennen muss oder nicht, sinnvoll war er sicher, zumal dadurch erst die Voraussetzungen geschaffen werden, um das Unternehmen nun so aufzustellen, wie sich der Vorstand das vorstellt. Der Verkauf von derart vielen Beteiligungen unter Coronabedingungen ist dann sicher nochmal schwieriger als sonst schon - trotzdem ist es gelungen, die Beteiligungen, bei denen man keine Chance gesehen hat, diese zu "Hidden Champions" zu machen und Umsatz und Marge auf das Zielniveau zu heben, zu veräußern und zusätzlich noch eine neue vielversprechende Beteiligung, bei der es auch zu Synergieeffekten mit der bestehenden Beteiligung Haseke kommen wird, zu erwerben.
Meiner persönlichen Meinung nach, wird die neue Gesco nach Abschluss des derzeit laufenden Strategieprogramms doch deutlich anders aussehen als die Gesco bisher ausgesehen hat. Das wird, auch bedingt durch Corona, noch ein paar Jährchen dauern - aber gestern hatte ich subjektiv den Eindruck, dass sich das Warten für mittel- bis langfristig orientierte Anleger durchaus lohnen könnte (ist aber natürlich nur meine private Meinung und keine Aufforderung an andere Teilnehmer hier).
Einen schönen Tag noch allerseits.
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Die Gesco AG hat gestern zum zweiten Mal in diesem Geschäftsjahr die Umsatz- und Ergebnisprognose erhöht.
Zunächst war man beim Umsatz von einem Wert zwischen 445 und 465 Mio Euro auagegangen; dabei sollte ein Ergebnis von 16,5 Mio bis 18,5 Mio Euro erzielt werden. Anlässlich der HV hat man die Prognose auf den oberen Rand der Ursprungsprognose konkretisiert.
Nun erhöht man die Umsatzprognose auf zwischen 465 und 485 Mio Euro und beim Ergebnis erwartet man nun zwischen 20 und 22 Mio Euro.
Da es lediglich 10,8 Mio Aktien gibt, läuft das Ganze auf ein EpS von knapp 2 Euro raus - und das in einem Jahr, in dem Corona ja durchaus noch Einfluss auf die Wirtschaft hatte - und ohne mögliche Einflüsse durch die anstehenden Übernahmen.
Für mich zeigt sich darin, dass die Effizienzsteigerungsprogramme zu greifen beginnen und es richtig war, sich von den schwierigen Beteiligungen im Mobilitybereich zu trennen...
Insofern halte ich persönlich das Potential des Unternehmens auch mit einem EpS von 2 Euro nicht für ausgereizt - ist aber wie immer nur meine Meinung und keine Anlageempfehlung!
Einen schönen Tag noch.
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Die Gesco AG hat heute in meinen Augen sehr überzeugende (endgültige) Zahlen auf den 30.06.21 vorgelegt. Es war ja schon vorab mitgeteilt worden, dass sich Umsatz und Ergebnis sehr positiv entwickelt haben und man hatte daraufhin bereits die Jahresprognose erneut angehoben.
https://www.gesco.de/investor-relations/mitteilungen/#true-1
MMn ist in den heute veröffentlichten endgültigen Zahlen vor allem auch der stark angestiegene Auftragseingang erwähnenswert, der mit 35,7% y-o-y noch stärker angestiegen ist als der Umsatz (plus 19,9 %). Das book to bill lag im ersten Halbjahr bei sehr starken 1,2. Bemerkenswert ist auch, dass sich auch der Auftragseingang vom ersten zum zweiten Quartal des laufenden Jahres noch einmal leicht erhöht hat - die Voraussetzungen für ein gutes zweites Halbjahr (wie prognostiziert) sind also gegeben.
Erfreulich und im Hinblick auf die angestrebten weiteren Beteiligungskäufe nicht unwichtig ist auch die hohe Innenfinanzierungskraft der Gesco. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit liegt zum 30.06. bei 28,5 Mio Euro. Dabei ist es gelungen, das Working Capital trotz deutlich gestiegenem Geschäftsvolumen um 3,5 Mio Euro zu reduzieren (das Working-Capital-Ratio ist dementsprechend von 37,2% auf nur noch 33,2% gesunken).
Die Eigenkapitalquote liegt bei weiterhin sehr guten 55,6% - die Nettoverschuldung inklusive Leasing liegt bei lediglich gut 50 Mio Euro. Je Aktie beträgt der Buchwert aktuell 21,75 Euro - der Aktienkurs liegt weiterhin nur knapp darüber (KBV von ca. 1,05). Es stehen also genügend Mittel für den angestrebten Beteiligungsaufbau zur Verfügung - sowohl aus der Innenfinanzierungskraft als auch aus möglichen Bankdarlehen.
Vielleicht noch erwähnenswert: Laut Gesellschaft sind vor allem Effekte aus den "OPEX Programmen", die ja im Rahmen der "Next-Level-Strategie" aufgelegt worden sind, dafür ursächlich, dass die Personalaufwandsquote von 28,3% auf 24,1% gefallen sind. Das Effizienzsteigerungsprogramm wirkt also.
Alles in allem hat der neue Vorstand also ganz offensichtlich die Effizienz gesteigert (Personalkostenquote und Working-Capital), die Beteiligungen "ausgemistet" (klingt jetzt vielleicht etwas zu negativ aber ich für meinen Teil bleibe dabei, dass es für eine vergleichsweise kleine Holding wie es die Gesco nun einmal ist, eher nachteilig gewesen wäre, sich auf Jahre hinaus mit der Sanierung eines ganzen Beteiligungsbereichs (Fahrzeugtechnik) zu beschäftigen und dadurch zu viele personelle und finanzielle Ressourcen zu binden. Auch für die Unternehmen und ihre Beschäftigten selber ist es dann sicher besser, an ein Unternehmen abgegeben zu werden, das eine größere Expertise auf den Zielmärkten hat oder mehr Erfahrung im Bereich "Sanierung" und bei der Gesco werden sowohl Personal als auch Mittel frei, um das Unternehmen zukunftssicherer aufzustellen) und mit der UMT eine erste neue Beteiligung erworben.
Man ist also, wenigstens in meinen Augen, auf einem guten Weg, Gesco besser und effizienter aufzustellen - fehlt "nur noch" der weitere Beteiligungsaufbau... aber bisher hat der Vorstand seine Planungen auch konsequent umgesetzt, insofern erwarte ich von dieser Seite her in den nächsten Monaten weitere positive Nachrichten.
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Inzwischen haben alle vier die Gesco beobachtenden Analysten ihre Schätzungen auf Basis der Halbjahreszahlen überarbeitet.
Ich habe mal einen kleinen eigenen "Consensus" aufgestellt:
Umsatzschätzung 2021 : 477,75 Mio Euro
Umsatzschätzung 2022 : 505,68 Mio Euro
--------
EBIT 2021 : 35,73 Mio Euro
EBIT 2022 : 39,73 Mio Euro
---------
Marge 2021 : 7,48%
Marge 2022 : 7,86%
---------
EpS 2021 : 1,92 Euro
EpS 2022 : 2,16 Euro
---------
Dividende 2021 : 0,68 Euro
Dividende 2022 : 0.84 Euro
Zwei Analysten haben sich auch schon an eine Prognose für 2023 gewagt - die Werte hier:
Umsatz ; 527 Mio Euro
EBIT : 42 Mio Euro
Marge : 7,97%
EpS : 2,28 Euro
Dividende : 0,88 Euro
Hinzuweisen wäre mMn noch darauf, dass in diesen Zahlen, soweit ich das richtig sehe, die vom Unternehmen geplanten weiteren neuen Beteiligungen nicht enthalten sind, die aber durch die angestrebte Größe einen erheblichen (positiven) Einfluss auf die Kenngrößen haben dürften.
Ein schönes Wochenende allerseits.
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Die Gesco AG hat heute Morgen ganz ausgezeichnete Zahlen für Q3 und die ersten neuen Monate des Geschäftsjahres gemeldet (und gleichzeitig die Prognose für das laufende Jahr noch einmal erhöht). Dass der Aktienkurs darauf gestern mit einem kleinen Abschlag reagiert hat, gehört zu den Merkwürdigkeiten der Börse, die man nicht verstehen muss.
Beeindruckend ist vor allem der Auftragseingang bei der Gesco. Dieser hat um über 43% y-o-y zugelegt. Die book-to-bill ratio liegt dabei, trotz eines um fast 20% gestiegenen Umsatzes bei fast 1,2 - ein Indiz dafür, dass auch die kommenden Monate nicht schlecht laufen werden.
Die Ebitmarge konnte man auf 7,9% steigern, das EpS lag nach neun Monaten bei 1,40 Euro. In Q3 für sich betrachtet, lag die Ebitmarge übrigens schon bei fast 10%!
Ebenfalls sehr erfreulich ist die Tatsache, dass man den Ausblick nun schon zum zweiten Mal im laufenden Geschäftsjahr anheben konnte, Ursprünglich lautete die Voraussage (jeweils Mittelwerte) Umsatz 455 Mio Euro und Konzernjahresüberschuss (nicht Ebit!) 17,5 Mio Euro. Diese Werte wurden mit den Halbjahreszahlen auf 475 Mio Euro Umsatz und 21 Mio Euro JÜ korrigiert. Nunmehr geht man von einem Umsatz von eher im Bereich 480 Mio Euro und einem JÜ von 23 Mio Euro aus. Rechne ich den erwarteten JÜ von 23 Mio Euro auf das EpS um, erhalte ich einen rechnerischen Wert von 2,12 Euro (wie gesagt rein rechnerisch ermittelt). Das würde bedeuten, dass die Gesco aktuell nur mit einem KGV von unter 11 bewertet wird.
Zieht man dann noch ins Kalkül, dass das rechnerische Eigenkapital je Aktie bei 22,40 Euro liegt und damit der Aktienkurs grade mal um eine Winzigkeit den Buchwert je Aktie übertrifft, scheint mir die Gesco - auch angesichts der im b2b Ratio manifestierten Zukunftsaussichten und der Tatsache, dass man immer noch dabei ist, die Holding umzubauen und neue Ankerbeteiligungen zu suchen, die die Holding und damit auch den Aktienkurs noch einmal auf eine neue Ebene hieven würden- derzeit erheblich unterbewertet zu sein, was aber natürlich nur meine persönliche Meinung ist und keine Anlageempfehlung für andere hier darstellt.
Aus meiner Sicht macht sich der seinerzeitige Verkauf der kompletten Mobilitysparte besonders bezahlt, weil man nun eben - anders als der Mitbewerber Indus - keine problematischen Unternehmen aus der Automobiltechnik mehr im Portfolio hat, die das gute Gesamtergebnis der anderen Bereiche überdecken. Zudem hat man nun eben sowohl personelle als auch finanzielle Kapazitäten frei, um die Holding effizienter zu gestalten (über die entsprechenden Programme) und sich auf das eigentliche Geschäft zu konzentrieren.
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Gesco hat heute die Zahlen für 2021 gemeldet - 2921 war laut PM das beste Jahr der Unternehmensgeschichte. Die mit Vorlage des Q3 erhöhte Prognose für das Gesamtjahr konnte sowohl im Umsatz als auch (teilweise auch bedingt durch Sondereffekte) beim Ergebnis noch einmal überboten werden.
Am Ende steht ein Umsatz von 488 Mio Euro (plus 23% gegenüber 2020) und ein Konzernergebnis von 26,9 Mio Euro (in 2020 noch 5,8 Mio Euro).
Erfreulich scheint mir vor allem der Hinweis zu sein, dass es den Holdingunternehmen gelungen ist, Preissteigerungen auf der Eingangsseite durch Preisanpassungen zu kompensieren - das zeigt dann schon die Preissetzungsmacht der Konzernunternehmen.
Alles in allem lag das EpS bei 2,48 Euro - mithin liegt das KGV aktuell bei recht deutlich unter 9. Ich bin mal gespannt, wie der Dividendenvorschlag des Vorstands ausfallen wird. Früher gab es ja immer konstant 40% vom EpS - aktuell hat man sich ja auf "zwischen 20 und 60% festgelegt. Ich würde mal vermuten, dass die Dividende irgendwo zwischen 90 Cent und 1 Euro rauskommt - aber natürlich ohne Gewähr.
Letztendlich haben wir bei Gesco aktuell eine Aktie, die mit einem einstelligen KGV unter Buchwert gehandelt wird - und zudem noch in der Planungspipeline erhebliche Umsatz- und Ergebniszukäufe hat (Strategie Next Level). Gibt sicher schlechtere Investments.
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Die Gesco AG hat heute Morgen die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bestätigt - keine Überraschung. Der Umsatz lag in 2021 bei 488 Mio Euro nach 397 Mio Euro in 2020, das EBUT bei 44,5 Mio Euro nach 16,7 Mio Euro und das Konzernergebnis bei 26,8 nach 5,8 Mio Euro.
Auf die Aktie bezogen lag das EpS bei 2,48 Euro und die Dividende soll 98 Cent betragen und damit so hoch wie noch nie ausfallen (damit liegt das aktuelle KGV bei 9,3 und die Dividendenrendite bei 4,2%).
Bilanziell noch wichtig: Das EK liegt bei 256 Mio Euro und damit bei gut 23,50 Euro je Aktie (oberhalb des aktuellen Kurses) und der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist, trotz Aufbau der Vorräte, mit gut 51 Mio Euro positiv.
Wie gesagt, die meisten Zahlen waren schon aus der Vorabmeldung bekannt, bleiben aber auch bei Wiederholung sehr erfreulich.
Wichtiger noch ist heute die Prognose für das laufende Jahr. Und diese ist mehr als erfreulich. Im ersten Quartal hat man den Auftragseingang in allen Segmenten noch einmal signifikant steigern können - von 136 auf 169 Mio Euro, den Umsatz konnte man von 113 auf 138 Mio Euro steigern und den Konzernüberschuss von 4 auf 8,8 Mio Euro mehr als verdoppeln (dabei lag die EBITmarge bei 9,7% nach 6,6% im Vorjahr). Das book-to-bill lag demnach bei 1,22 !
Dementsprechend positiv fällt auch der Ausblick aus. Man will (trotz Krieg in der Ukraine) den Umsatz von 488 auf "zwischen 565 und 588 Mio Euro" und das Konzernergebnis von 26,9 auf "zwischen 28 und 30,5 Mio Euro" nochmals steigern (der unterproportionale Ergebnisanstieg liegt mMn an Effekten aus der steuerlichen Organschaft - diese hatte man im letzten Jahr aufgesetzt und deren Effekte haben sich vor allem in Q4 des letzten Jahres und im Gesamtjahresergebnis gezeigt, ein Teil des Ergebnisses 2021 war daher steuerlich bedingt und nicht in dem Sinne "verdient" - jedenfalls wäre das meine Erklärung - falls jemand eine andere hat, gerne).
Nimmt man die Mitte der Prognose, wird das Ergebnis bei gut 29 Mio Euro liegen und das EpS damit rechnerisch bei knapp 2,70 Euro (das würde einem KGV von 8,6 entsprechen).
Zusammengefasst: Die Gescoaktie notiert unter dem anteiligen Eigenkapital, liegt bei einem KGV von unter 9 (bezogen auf das laufende Jahr) und die Dividendenrendite beträgt über 4%. Zudem sollen im laufenden Jahr möglichst Übernahmen von weiteren Beteiligungen erfolgen. Klingt für mich richtig gut - ist aber nur meine Meinung und keine Empfehlung an andere!
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Was die Ankerbeteiligungen angeht, will man neben Dörrenberg die Settergruppe aus dem bestehenden Portfolio zu einer Ankerbeteiligung ausbauen - man glaubt, dass man mit dem erwartbaren Umsatzwachstum bis 2025 das Ziel (über 100 Mio Euro Umsatz) erreichen kann. Daneben soll dann noch eine Ankerbeteiligung (mit ca. 100 Mio Euro Umsatz) und 5 Basisbeteiligungen - mit jeweils 40-50 Mio Euro Umsatz - hinzuerworben werden. Macht dann ja alleine durch anorganisches Wachstum ca. 300 Mio Mehrumsatz.
Und wenn man sich Wachstumsraten der bereits bestehenden Beteiligungen anschaut, sieht man, wie hoch die Dynamik dort ist. Es wurden zwar "nur" einige Beteiligungen ausdrücklich vorgestellt (und sicher nicht die, die am wenigsten gut laufen) aber Sommer & Strassburger hat seit 2018 den Umsatz um 48% gesteigert (und in den Jahren von 2018 bis 2021 waren ja nicht nur supergute Jahre sondern dieser Zeitraum erfasst auch die schwachen und schweren Jahre der Coronapandemie), Hubl plus 50%, Pickhardt & Gerlach plus 36%, SVT plus 40% und Setter gar plus 70% (und hier ist der Markt laut Vortrag des CEO noch lange nicht ausgereizt).
Ich denke daher auch, dass die Gesco 2025 tatsächlich auf einem anderen "Level" spielt als derzeit. Sollten die Ziele erreicht werden, würde das in 2025 ein EBIT von ca. 100 Mio Euro bedeuten - im sehr guten Geschäftsjahr 2021 lag dieses bei 44 Mio Euro (woraus dann ein EpS von 2,48 Euro resultierte). Wie gesagt: Keine schlechten Aussichten mMn.
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Manche Entwicklungen an der Börse sind für mich nicht so wirklich nachvollziehbar. Da legt Gesco wirklich blitzsaubere Zahlen für das abgelaufene Jahr hin und will dieses im laufenden Jahr sogar noch übertreffen. Die vorab gemeldeten Q1 Zahlen sind auch sehr stark - übermorgen wird der Q1 Bericht veröffentlicht. Das KGV 2021 liegt (wenn man mal 22 Euro als Bezugsgröße nimmt) bei unter 9, das Eigenkapital je Aktie liegt bei 23,59 (das KBV aktuell also unter 1) und die Dividendenrendite bei 4,4% und der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist mit über 50 Mio Euro positiv, die Eigenkapitalquote liegt bei knapp 57%, die Nettoverschuldung (einschließlich Leasing) haben sich im vergangenen Jahr von 49 auf 38 Mio Euro verringert, bezogen auf das EBITDA liegt die Ratio nur noch bei 0,6.
Zudem hat sich das Unternehmen ausdrücklich dazu bekannt in drei Jahren - also 2025 - durch mehrere Übernahmen und weiteres internes Wachstum einen Umsatz von 1 Mrd Euro und eine Ebitmarge von 10% zu erreichen - damit würde sich das Ebit von knapp 45 Mio Euro aus dem sehr guten Jahr 2021 mehr als verdoppeln - dies dürfte dann ja auch durch die dazu nötigen Beteiligungszukäufe für einen guten Newsflow sorgen.
Und was macht die Aktie? Sie fällt wie ein Stein. Seit Verkündung der Zahlen um 10% - und auch an Tagen wie gestern, an denen der DAX eher positiv gestimmt ist, gibt Gesco ab.
Für mich ist das sicher kein Grund zum Verkauf (im Gegenteil habe ich mir vorgenommen, unter 22 Euro dosiert nachzukaufen) - aber verstehen muss ich diese Entwicklung nicht.
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https://www.gesco.de/news-presse/pressemitteilungen/#true-1
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Ich bin in Indus und Gesco investiert, weil ich diese beiden Gesellschaften für unterbewertet halte - perspektivisch, also auf Sicht von drei Jahren. MMn sind die beiden Gesellschaften schon sehr unterschiedlich aber doch vergleichbar.
Beide Gesellschaften haben für 2025 sehr anspruchsvolle Programme aufgelegt und Ziele gesetzt. Was bei Gesco "Next Level 25" heißt, heißt bei Indus PARKOUR.
Gesco will in 2025 etwa 1 Mrd Euro Umsatz erreichen und dabei eine Ebitmarge von 10% ausweisen. Indus ebenfalls für 2025 "mindestens 2 Mrd Euro Umsatz" bei einer Marge von 10 % plus x (meiner persönlichen Meinung nach, wird Indus in 2025 mindestens einen Umsatz von 2,2 Mrd Euro ausweisen - man erreicht schon im laufenden Jahr fast 2 Mrd Euro Umsatz und will ja erstens noch organisch wachsen und zweitens noch Beteiligungen zukaufen).
Beide Unternehmen wollen bis 2025 ihr Portfolio deutlich erweitern.
Welches Unternehmen ist besser? Da tue ich mich mit einer Antwort sehr schwer. Schaut man auf das aktuelle Jahr, scheint Gesco deutlich besser abzuschneiden. Während die Indus wegen Sonderabschreibungen auf eine in die Insolvenz gegangene Beteiligung sowie Firmenwertabschreibungen wegen der gestiegenen Zinsen nur ein Ebit von 15-30 Mio Euro ausweisen kann, fährt Gesco in diesem Jahr wohl ein Rekordergebnis ein. Gesco hat sich zudem strategisch schlau schon vor einiger Zeit von dem Problembereich "Mobilität" getrennt während die Indus an ihrem Bereich Fahrzeugtechnik zunächst festgehalten und versucht hat, diesen in Eigenregie zu sanieren, was total schief gegangen ist und massenhaft Verluste für die Holding verursacht hat (und der Bereich ist auch jetzt noch nicht saniert und wird wahrscheinlich auch das Ergebnis 2023 noch belasten.
Und last but not least fällt der Indus nun der hohe Firmenwertanteil in der Bilanz auf die Füße. Bei Indus bestand das ausgewiesene Eigenkapital zum 31.12.21 zu 52% aus Geschäfts- und Firmenwerten (bei Gesco zum Vergleich bestand nur gut 15% des Eigenkapitals aus Geschäfts- und Firmenwerten). Nun, wo die Wirtschaft nicht mehr in allen Facetten boomt und der Zinssatz steigt, muss Indus teilweise erhebliche Sonderabschreibungen auf die Firmenwerte abschreiben, was die GuV aktuell natürlich extrem beeinflusst.
Hört sich auf den ersten Blick so an als ob die Gesco deutlich besser aufgestellt ist als die Indus - und zwar sowohl bilanziell als auch strategisch. Das EK liegt bei Gesco (Stand 30.09.22) bei gut 54 %, bei der Indus bei 37 % (und wie gesagt bei Gesco ist das EK deutlich geringer "nur" mit Firmenwerten unterlegt). Bezieht man es auf die einzelne Aktie liegt der EK Anteil bei Gesco bei knapp 25 Euro - das aktuelle KBV ist demnach etwas höher als 1, während der EK Wert je Aktie bei Indus bei 28,29 Euro liegt - die Aktie notiert derzeit also deutlich unter EK (was aber wie gesagt mit dem Firmenwertausweis in der Bilanz zusammenhängen könnte).
Wenn man sich die Ziele 2025 anschaut, sind beide Unternehmen sehr attraktiv. Ich habe mal interessehalber die zu erwartenden Ebits in 2025 (und so extrem lange ist das ja auch nicht mehr weg) mit den aktuellen Ebits verglichen und versucht rein rechnerisch zu ermitteln, wie denn das EpS in 2025 aussehen könnte, wenn man die gleichen Parameter anlegt wie aktuell. Danach würde Gesco dann auf ein EpS von 5,74 Euro kommen (einfach gerechnet: wenn man laut SMC Analyse in 2023 aus einem Ebit von 49,8 Mio Euro ein EpS von 2,86 Euro herausholt, müsste man rein rechnerisch aus 100 Mio Euro Ebit eben 5,74 Euro EpS herausholen - wie gesagt- rein rechnerisch). Indus würde, wenn man 2,2 Mrd Euro Umsatz wie von mir erwartet unterstellt, dann bei einem EpS von 4,57 Euro landen.
Nochmal gesagt: Das ist nicht wissenschaftlich und niemand weiß, ob unterhalb des EBIT nicht deutlich mehr Zinsen oder Steuern abgezogen werden müssen - aber in beiden Fällen lässt sich schon vermuten, dass es auf der Basis des aktuellen Kurses zu sehr attraktiven KGV kommen sollte. Zieht man den Vergleich (bei allen Unwägbarkeiten) scheint Gesco ein günstigeres KGV zu haben.
Man kann auch den EV mit dem zu erwartenden Ebit vergleichen. Zur Vereinfachung nehme ich mal den von diversen Analysten ermittelten Wert. Danach beträgt der EV bei Gesco 356 Mio Euro und bei Indus 1,1 Mrd. Auch hier scheint das Multipel bei Gesco also günstiger (3,56 faches EBit gegenüber 5 faches Ebit).
Es würde also sehr viel für Gesco sprechen.
ALLERDINGS gibt es einen Punkt der mMn ganz klar für Indus spricht - und der ist mMn nicht ohne. Gesco wird im laufenden Jahr nach eigener Prognose etwa 575 Mio Euro Umsatz machen (Mitte der Prognose). Das bedeutet, dass zum Zielumsatz doch noch ca. 425 Mio Euro fehlen. Das sieht man auch der Beteiligungsstruktur. Ziel ist es 3 Ankerbeteiligungen plus 12 Basisbeteiligungen zu halten. Derzeit hat man (wenn man auf den Umsatz schaut) erst 1 Ankerbeteiligung (eine zweite soll organisch so wachsen, dass es eine Ankerbeteiligung wird) und vielleicht zusätzlich noch drei weitere Beteiligungen, die die Zielumsätze für eine Basisbeteiligung (zwischen 40 und 50 Mio Euro) erreichen (und mMn durch das jeweilige organische Wachstum, das diese Gesellschaften in den Jahren bis 2025 erreichen können sollten über die 50 Mio Euro hinauswachsen können). Dazu gibt es noch fünf weitere Beteiligungen, die aber teilweise deutlich hinter den 40-50 Mio Euro zurückbleiben (teilweise sogar aktuell nur 10 Mio Euro Umsatz machen). Insgesamt hat man derzeit (wenn man den Zusammenschluss von Sommer & Strassburger mit Hubl zur INEX berücksichtigt) 10 Beteiligungen - da fehlen noch fünf.
Es ist also noch ein ziemlich weiter weg, um die Beteiligungsstruktur und den Umsatz in den Zielbereich zu bringen. Und es bleibt die Frage, ob man das schafft und vor allem auch zu welchen Kosten man das schafft. Einen ambitionierten Plan aufzustellen ist das eine, diesen auch mit Leben zu erfüllen das andere.
In diesem nicht unwichtigen Punkt ist die Indus dann schon deutlich weiter als die Gesco - auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick dagegen sprechen. Bei Indus wird sehr viel durch die Fahrzeugtechnik vernebelt. Setzt man für diesen Bereich anstatt der hohen Verluste eine schwarze Null an, sieht man, dass die Indus bereits in 2021 eine Ebitmarge von 10,4% erreicht hätte. Man muss also "nur noch" die Fahrzeugtechnik in den Griff bekommen. Dort sah es sehr lange so aus, dass drei Serienzulieferer vor allen Dingen für die hohen Verluste in diesem Bereich ursächlich waren. Einen hat man im letzten Jahr verkauft und einer ist kürzlich in die Insolvenz gegangen (dieses Unternehmen soll für die Hälfte der Verluste im Bereich Fahrzeugtechnik verantwortlich gewesen sein). Der dritte soll weiterhin saniert werden, hier sieht man gute Chancen, dass dieser Serienzulieferer ab 2024 keine Verluste mehr produziert. Kurz gesagt: Es sieht so aus als ob man bei Indus (nun, nach langem Zögern und hohen Verlusten) endlich nahe dran ist, die Fahrzeugtechnik wenigstens so weit in den Griff zu bekommen, dass diese keine Verluste mehr produziert. Näher dran als Gesco an der 1 Mrd Zielumsatz - meiner Meinung nach.
Tja, welches Unternehmen ist besser? Wie gesagt, ich habe in beide investiert und zwar in gleicher Höhe, nachdem ich jahrelang Gesco deutlich favorisiert habe und dann stärker auf Indus gesetzt habe, weil mir da das Aufholpotential stärker schien), weil mMn beide ihre jeweiligen Vorzüge haben und weil beide Unternehmen, wenn sie es denn schaffen, ihre Ziele für 2025 auch zu verwirklichen, in meinen Augen deutlich höher bewertet werden müssten. Insofern sehe ich bei beiden Werten deutliches Kurspotential. Dies stellt natürlich nur meine Meinung dar und ist keine Kaufempfehlung für andere Teilnehmer hier.
Vielleicht gibt es hier ja auch andere oder weitere Meinungen. Ich würde mich sehr dafür interessieren, wie andere Teilnehmer hier die beiden Unternehmen sehen.
Allen einen schönen Tag.
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Herr Ralph Rumberg (CEO) im Gespräch mit Sebastian Leben B.A.
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Herr Ralph Rumberg (CEO) im Gespräch mit Sebastian Leben B.A.
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1.) Indus ist das deutlich größere Unternehmen. Während Gesco letztendlich auf 15 Beteiligungen 2015 abzielt, will Indus 2025 so in etwa 50 Beteiligungen unter dem Holdingdach vereinen.
2.) Die Nettoverschuldung der Gesco ist absolut und relativ geringer als die der Indus - der CEO hat in seiner HV Rede von einem Verschuldungsgrad von 0,6 gesprochen (Nettoverschuldung ins Verhältnis zum EBITDA gesetzt). Bei der Indus lag schon zum 31.12.21 der Verschuldungsgrad bei deutlich über 2 und dürfte aktuell noch einmal angestiegen sein. Diese Kennzahl dürfte sich dann aber mindestens angleichen, wenn Gesco tatsächlich die Investitionen stemmt, die noch nötig sind bis man die Zielwerte hinsichtlich Umsatz und Beteiligungszahl erreicht hat. Indus ist da wie gesagt mMn deutlich näher dran an den Zielen und muss nicht mehr so viel aufwenden.
3.) Etwas was mich bei der Gesco zugegebenermaßen ganz erheblich stört, ist die veränderte Dividendenpolitik. Früher war es bei Gesco sozusagen "Gesetz", dass man 40% des EpS ausschüttet. Nun hat man einen Korridor bestimmt, innerhalb dessen der Vorstand nach Gesamtlage entscheidet, wie hoch die Ausschüttung sein soll. Irgendwas zwischen 20 und 60% sollen ausgeschüttet werden. Natürlich ist es verständlich, dass man angesichts der bevorstehenden Investitionen die Dividende tendenziell reduziert - dennoch ist mir ein Unternehmen lieber, dass eine feste Quote ausschüttet und davon natürlich (und für alle Aktionäre dann ja auch nachvollziehbar) diese Quote reduziert, wenn man ein großes oder drei kleinere Unternehmen übernimmt. Indus dagegen bleibt dabie, 40% des EpS auszuschütten. Angesichts der Tatsache, dass Gesco in den nächsten Jahren einen sehr hohen Finanzbedraf haben dürfte, scheint mir die Dividende bei Indus daher zukünftig bis auf Weiteres deutlich attraktiver zu sein.
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vielen Dank für deine, wieder einmal, sehr interessanten, sehr informativen, sehr ausführlichen Ausführungen! Danke für deine Mühe, die du dir immer wieder machst!
Ich habe Gesko bislang nur "auf dem Schirm", weil die Zahlen so gut ausfielen und deine letzten Kommentare im Sommer schon so positiv waren. Aber ich kann (noch) nicht richtig einschätzen, wie realistisch die Ziele für 2025ff. sind und die GF wirklich glaubwürdig damit ist. Ich bin, als Beispiel, vor zwei Monaten bei Jungheinrich eingestiegen, und zwar auch deshalb, weil mir die Firmenleitung seit Jahren einfach gefällt. Natürlich auch wegen den Wachstums-Chancen und dem Automatisierungstrend in dem Segment usw. Ich habe da also großes Vertrauen in mein Investment. Das habe ich bei Gesko (noch) nicht, weil ich noch nicht so tief und lange dran bin. Auch deshalb sind dann deine Ausführungen eine echte Hilfe!
Indus kenne ich noch weniger, werde mich aber nach meinem Urlaub ab Mitte Dezember auch da mal einarbeiten.
Wie schätzt du eigentlich die Märkte und Sparten ein, in denen sich Gesko und Indus tummeln? Wie sind die Wachstums-Chancen in diesen Märkten? Vergleichbar? Oder brilliert/wächst Gesko vor allem durch ihr ambitioniertes Förderprogramm, mit dem die Firmen auf hohes Niveau gehoben werden? Von einer Rezession scheint Gesko ja kaum etwas mitzubekommen. Liegt Indus, abgesehen von der von dir genannten schwächelnden Sparte, auch ähnlich stabil? Mir macht aber auch die Energie-Versorgungs-Krise große Sorgen, wenn man hört und ließt, dass Firmen nun Abwanderungen ins außereuropäische Ausland unverholen prüfen. Was ist deine Einschätzung dazu? Werden beide 2023ff. überstehen? Oder sogar weiter wachsen, wie zuletzt Gesko mit den wirklich sehr starken letzten Quartalzahlen?
Wenn du also noch etwas zu den Aussichten und den Märkten sagen könntest, wäre das für mich auch sehr interessant. Danke im Voraus.
Ich kann mir gut vorstellen, das die Börsen im Januar/Februar nochmal ins Rutschen kommen. Vielleicht wäre das ein guter Zeitpunkt für mich. Bis dahin werde ich aber noch meine "Hausaufgaben" erledigen...
Danke nochmals! VG.
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Danke für die Blumen. Mir hilft es bei der Überprüfung meiner Investments immer meine Gedanken hier zusammenzufassen.
Was Deine Fragen angeht: Gesco ist derzeit noch sehr von Doerrenberg Edelstahl abhängig (mit Abstand die größte Beteiligung). Stahl ist immer sehr zyklisch - was ja nicht immer ein Vorteil sein muss. Daneben entwickelt sich Setter (weltweit mit Abstand führender Hersteller von Papierstäbchen) zu einer zweiten Ankerbeteiligung und es gibt ein paar weitere Unternehmen, die sich sehr gute entwickelt haben.
Ich finde da die Präsentation zur HV sehr instruktiv, weil da die "Frontrunner" im Gescoportfolio beispielhaft gezeigt werden - die Präsentation findest Du hier:
https://www.gesco.de/fileadmin/user_upload/...08-24_HV_2022_final.pdf
Die Unternehmen werden ab Seite 3 gezeigt. Wenn man sich dort die Umsatzentwicklung seit 2018 anschaut, sind das schon Highflyer.
Dennoch bleibt es sehr herausfordernd, die postulierten Ziele für 2025 zu erreichen. Ob ich das dem Vorstand zutraue? Ich hatte schonmal mehr Zweifel. In jedem Fall ist der Vorstand offensichtlich dazu in der Lage mit seinen ganzen Exzellenzprogrammen die Unternehmen sehr gut weiterzuentwickeln (siehe halt die Beispiele in der Präsentation) und der Vorstand hat mit der Entscheidung, sich von den Beteiligungen zu trennen, die im Wesentlichen im Bereich "Mobility" unterwegs waren, eine zwar seinerzeit bei einigen Aktionären wenig populäre aber im Nachhinein sehr richtige Maßnahme konsequent umgesetzt. Bisher hat der Vorstand also seine Zusagen absolut eingehalten. Und jeder Vorstand, der sich so konkret zu Zielen bekennt, wird wissen, dass er dann daran auch gemessen wird. Wie gesagt, mir persönlich wäre es auch egal, wenn der Vorstand seine Ziele "erst" 2026 erreicht - aber ich denke schon, dass der Vorstand den festen Willen hat, das Unternehmen in diese Richtung zu entwickeln.
Indus hat kein Unternehmen, von dem es so sehr abhängt wie Gesco von Doerrenberg (aber wie gesagt, hat der Gesco Vorstand diese Abhängigkeit auch erkannt und will durch die Entwicklung / den Zukauf von zwei weiteren größeren Beteiligungen und die Stärkung der anderen Beteiligungen die Abhängigkeit deutlich verringern). Momentan profitiert Indus sicher von den Beteiligungen im Bereich "Bau/Infrastruktur" die extrem gut laufen (die Ebitmarge liegt hier zum 30.09. bei 15%. Dabei ist dieses Segment jetzt sehr heterogen - das sind nicht alles Firmen die Häuser bauen. Der zweitgrößte Bereich ist der Bereich Maschinen - und Anlagenbau (ebenfalls sehr heterogen) mit einer Marge von 11,1%- Vergleichbar groß ist die Metalltechnik (auch wieder ein weites Feld) mit einer Marge von gut 11%. Daneben gibt es die beiden kleinen Bereiche Medizin- und Gesundheitstechnik mit einer positiven Marge und eben Fahrzeugtechnik mit einem tiefroten Ergebnis.
Indus ist demnach sicher breiter aufgestellt als Gesco (hat auch mehr Beteiligungen insgesamt). Im Bereich Fahrzeugtechnik investiert man nicht mehr - alle anderen Bereiche wachsen weiter. Indus ist sehr viel stärker bei der Übernahme von Unternehmen tätig als Gesco in den letzten Jahren - man will so in etwa 2 Beteiligungen pro Jahr hinzuerwerben - und wenn man sich die letzten Übernahmen anschaut, diversifiziert man damit sehr stark.
Indus hat im Gegensatz zu Gesco keine steuerlichen Organschaften - was dazu führt, dass die Verluste der Fahrzeugtechnik steuerlich nicht mit den Gewinnen der anderen Bereiche verrechnet werden können - was zu einer überproportional hohen Steuerquote führt. Man will die Beteiligungen nicht so an die Hand nehmen wie Gesco (meiner Ansicht nach). Allerdings hat Indus eine hauseigene "Förderbank" mit der einzelne Projekte der Beteiligungen finanziell gefördert werden - und Indus ist sehr viel weiter was "Nachhaltigkeitsberichte" etc. angeht - und fördert mit einer zweiten hauseigenen Bank entsprechende Nachhaltigkeitsprojekte.
Hier wären auch zwei Präsentationen sehr aussagekräftig - einmal die zu den Zahlen 2021
https://indus.de/app/uploads/2022/03/...esentation-GJ2021_DEUTSCH.pdf
und dann speziell zu Nachhaltigkeitsthemen
https://indus.de/app/uploads/2022/07/...n-Nachhaltigkeit_Deutsch-.pdf
Welches Unternehmen besser ist, muss jeder selber wissen - es gibt bei beiden Pro und Kontra.
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Indus scheint mir näher am Ziel 2025 dran zu sein als Gesco und wenn Gesco tatsächlich die zur Erreichung der eigenen Ziele nötigen Investitionen tätigt, wird die Bilanzstruktur zwangsweise anders aussehen als jetzt, weil man eine Menge Geld braucht, um ca. 400 Mio Euro Umsatz zuzukaufen (und ich weiß auch nicht so ganz genau, ob man bei Gesco die größere Anzahl an Beteiligungen mit dem erheblich gesteigerten Umsatz dann mit dem Personal so gewuppt bekommt wie derzeit die sehr viel geringere Zahl). Wer weiß schon, wie hoch die Zinsen sein werden, die den Konzerngewinn anknabbern, wenn man ausgerechnet jetzt in der Phase der doch relativ gestiegenen Zinsen erhebliche Ausgaben für die Übernahme von Beteiligungen tätigen muss. Und dann muss ja auch noch die Marge des übernommenen Unternehmens passen, damit man die Gesamtzielmarge von 10% erreicht. Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, diesen Ziel bis 2025 zu erreichen - aber ich denke a) dass es schwierig wird und b) dass dann auch bei Gesco die Firmenwertanteile (und damit das Risiko für Sonderabschreibungen) steigen werden und c) wahrscheinlich sehr viel weniger EpS vom EBIT übrig bleibt, wenn die Finanzierungskosten steigen.
Indus ist aus meiner Sicht dagegen schon jetzt sehr nahe am Ziel. Bei Indus ist die Zielerreichung demnach auch keine Frage des Umsatzes sondern der Marge und die wiederum ist schon im Zielbereich, wenn man die Fahrzeugtechnik auf eine schwarze Null bringen würde, was ja durch den Verkauf der Wiesauplast und der Insolvenz der SMA auch deutlich näher gerückt ist. Der nötige Aufwand ist bei Indus also ungleich niedriger, weshalb mMn auch die EpS und Dividenden deutlich visibler sind als bei Gesco, bei der man eben die (wahrscheinlich hohen) Finanzierungskosten nicht kennt.
Das ist trotzdem keine "schwarz-weiß-Entscheidung" (deshalb behalte ich ja auch noch eine nicht geringe Zahl an Gesco Aktien) aber im Endeffekt wird Indus dann etwa vier- bis fünfmal so schwer gewichtet in meinem Depot wie Gesco.
Am Rande interessant waren für mich auch die historischen Kurse. Gescos "Alltime-High" lag bei etwa 36 Euro, das von Indus bei 66 Euro - man könnte also vermuten, dass "der Markt" Indus ein höheres Multipel zubilligt als Gesco. Dieses Hoch wurde Anfang 2018 erreicht - in 2017 hatte man ein EpS von 3,37 Euro erreicht - mithin lag das KGV damals bei fast 20 (was ich persönlich auch etwas hoch finde aber ich bin alleine ja auch nicht "der Markt"). Ich persönlich gehe davon aus, dass die Indus diese 3,37 Euro allerspätestens im Jahr 2025 dann doch deutlich übertreffen wird (ist aber nur eine Schätzung meinerseits).
Das alles sind nur meine persönlichen Entscheidungen und keinesfalls eine Empfehlung für andere Teilnehmer.
Ein schönes Wochenende allerseits.
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