Branchenkrise belastet Düngemittel-Weltmarktführer Potash Winnipeg, 30. Jan - Der weltgrößte Düngemittel-Produzent Potash hat die Branchenkrise noch lange nicht hinter sich gelassen. Das kanadische Unternehmen vermeldete am Donnerstag unerwartet schwache Geschäftszahlen und lieferte zudem einen düsteren Geschäftsausblick. Der Rivale des Kassler K+S-Konzerns geht davon aus, in diesem Jahr noch weniger zu verdienen als in dem für die Branche miserablen vergangenen Jahr. Diese Aussicht kam an der Börse nicht gut an: Potash-Aktien gaben vorbörslich mehr als drei Prozent nach. Auch bei Frankfurter Händlern sorgte der trübe Ausblick für Sorgenfalten - die Aktien von K+S waren mit einem Minus von mehr als zwei Prozent Schlusslicht im Dax.
Für das erste Geschäftsquartal prognostizierten die Kanadier einen Gewinn von lediglich 30 bis 35 Cent je Aktie, während Analysten im Schnitt von 48 Cent ausgegangen waren. Im Gesamtjahr 2014 peilt das Unternehmen rund 1,60 Dollar je Aktie an. Das wäre der geringste Gewinn seit dem Kollaps der Kali-Preise 2009. Im vergangenen Jahr stand unter dem Strich noch ein Plus von 2,04 Dollar je Aktie. Im vierten Quartal verdiente Potash netto mit 230 Millionen Dollar nur gut halb soviel wie ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank dabei auf 1,54 Milliarden Dollar.
Die Preise für Kali-Düngemittel sind seit dem Platzen des russisch-weißrussischen Exportbündnisses BPC im Sommer unter Druck, zudem halten sich viele Landwirte wegen der Unsicherheit über die weitere Preisentwicklung mit Bestellungen zurück. Konzernchef Bill Doyle sprach immerhin von ersten Anzeichen dafür, dass die Unsicherheit auf dem globalen Düngemittel-Markt langsam abnimmt.
(Reporter: Rod Nickel; bearbeitet von Sören Amelang; redigiert von Kerstin Dörr) |