Strafzölle: Der Kanarienvogel im Weißen Haus hat also mal wieder getwittert. Laut Goldman Sachs nur, damit er den Druck auf die chinesische Delegation am Mittwoch erhöht um einen Deal zu bekommen.
Aber abgesehen mal davon: Je länger ich über das Thema Strafzölle nachdenke, desto weniger schlimm erscheint es mir. Ich bin wahrlich kein Freund/Fan von Trump, dennoch bin ich mir momentan nicht sicher, ob die Strafzölle vielleicht nicht doch keinen gewissen positiven Aspekt haben.
Wenn man sich mal ansieht, wie China aktuell vorgeht, wo sich China mit der neuen Seidenstraße einkauft und welche Infrasturkturprojekte sie vorantreiben. Angefangen von den Häfen in Colombo (Sri Lanka), Triest, Palermo, Genua (alle Italien), Piräus (Griechenland), über die Infrastruktur im mittleren Asien wie Usbekistan, Kirgistan, etc und vielen mehr. Dazu noch die schon teils gesicherten Rohstoffvorkommen in Afrika. Es kann Angst machen, wenn man diesen Plan Chinas ansieht und dazu noch die Strategie, bis ins Jahr 2030 führend in vielen Technologien sein zu wollen. (Bestes Beispiel aus Deutschland ist der Kuka-Deal)
Hier stellt sich mir die Frage, ob es vielleicht nicht doch sinnvoll ist, die Chinesen hier etwas "einzubremsen". Ein Land, in dem die Menschenrechte nicht immer 100% ernst genommen werden, die zu einem Überwachungsstaat avancieren (Bevölkerung wird auf Schritt und Tritt überwacht und mittels eines Punktesystems eingewertet).
Aber sind Strafzölle hier wirklich die Lösung des Problems? Ich denke, nur teilweise ja, das ist die radikale Variante, die viel Beziehungen kaputt machen kann, bzw. auch schon kaputt gemacht hat. Wäre es nicht sinnvoller, sich mit China an einen Tisch zu setzen und mehr auf Kooperationen zu setzen? Oder, dass Europa noch näher zusammenrückt um China die Stirn bieten zu können? (Aktuell kümmert sich gefühlt jedes Land um seinen eigenen Quatsch und driftet dadurch ja eher auseinander) Wäre es nicht auch sinnvoller, deutlich mehr Kooperationen mit den USA zu schließen um einen wirklich großen Player "gegen" China zu erschaffen? Was ist mit den restlichen Emerging-Markets? Ist es nicht sinnvoller, eine so große Demokratie wie Indien, an die westliche Welt zu binden? Kooperationen mit Indien, Brasilien, Indonesien, Südafrika, etc. um hier mehr Gewicht zu bekommen. Gefühlt kauft sich aktuell nur China in diesen Ländern ein und die Industrienationen schauen nur zu.
Das kann schon beängstigend sein und von demher sehe ich Trumps-Zölle ggü. China nicht mehr sooo kritisch, wie noch vor einem Jahr. Aber ich bleib dennoch dabei: Trump ist untragbar. |