1.09.2007 18:14:32 Schrift: GCI Management halten Düsseldorf (aktiencheck.de AG) - Klaus Kränzle, Analyst von GSC Research, empfiehlt die Aktie von GCI Management (ISIN DE0005855183/ WKN 585518) zu halten.
Die GCI-Zahlen für das erste Halbjahr 2007 seien durch die Entkonsolidierung der Windsor-Gruppe geprägt gewesen. Der Rückgang des Konzernumsatzes um ein Drittel auf 34,8 (Vj. 50,8) Mio. Euro resultiere laut Aussage von GCI fast ausschließlich hieraus. Da Windsor keine Halbjahreszahlen veröffentliche, würden die Analysten vom hälftigen Umsatz des letzten Jahres und damit einem Effekt von ca. 15 Mio. Euro (2006: 28,5 Mio. Euro) ausgehen, was auf nahezu unveränderte Umsätze der übrigen Beteiligungen schließen lasse.
Die Erlöse aus Beratungsdienstleistungen seien leicht auf 0,8 (0,9) Mio. Euro zurückgegangen. Dabei seien jedoch noch nicht nachgelagerte Bonifikationen aus den Beratungsmandaten berücksichtigt worden, die erst im zweiten Halbjahr positive Erträge beisteuern würden. Der Wegfall der Zinserträge (2006: 0,9 Mio. Euro) resultiere aus der Entkonsolidierung der Weserbank, die zum 1. Juli 2006 wirksam geworden und daher im ersten Halbjahr 2006 noch enthalten gewesen sei. Im Zuge der bilanziellen Konsolidierungseffekte habe auch der Kostenblock einen Rückgang um 18 Prozent auf 37,0 (44,8) Mio. Euro verzeichnet.
Da GCI im ersten Halbjahr keinen Beteiligungsverkauf getätigt habe, habe sich folgerichtig das operative Ergebnis (EBIT) deutlich um 75 Prozent auf 2,0 (8,4) Mio. Euro ermäßigt. Der Periodenüberschuss sei analog von 7,3 auf 2,1 Mio. Euro gesunken. Auch wenn die Analysten sehen würden, dass die Zyklik des von GCI betriebenen Geschäfts solche schwächeren Phasen unausweichlich mache, würden die Analysten die Halbjahreszahlen insgesamt auf der Ergebnisseite als enttäuschend werten.
Die bilanziellen Kennzeichen mit einer Eigenkapitalquote von 56 Prozent und einer Nettoliquidität von 31 Mio. Euro in der AG seien dagegen weiterhin als gut einzustufen. Im Kernfokus von GCI hätten jedoch nach Aussage des Unternehmens im ersten Halbjahr die Kapitalerhöhung und die Ausweitung der Investment-Pipeline gestanden.
Anzumerken sei noch, dass die endgültigen Ergebnisse für 2006 letztlich noch etwas besser ausgefallen seien als die auf Basis der vorläufigen Zahlen in dem letzten Update der Analysten genannten Werte.
Vor dem Hintergrund der umfangreichen Veränderungen im Beteiligungsportfolio hätten die Analysten ihre Schätzungen überarbeitet. Zum einen würden sie aus konsolidierten Beteiligungen und Beteiligungsverkäufen für 2007 nur noch mit 100 (bisher: 130) Mio. Euro rechnen, da sie in Anbetracht des durchwachsenen Klimas an den Börsen im Zuge der "Subprime-Krise" nicht mehr mit nennenswerten Beteiligungsverkäufen von GCI rechnen würden. Zudem hätten sie ihre optimistischen Schätzungen für das Beratungsgeschäft ebenso wie die Zins- und Provisionserlöse jeweils von 4 auf 2 Mio. Euro reduziert. Insgesamt würden die Analysten für 2007 nunmehr mit einem Umsatz von 104 (bisher: 138) Mio. Euro rechnen.
Die von den Analysten erwartete deutliche Umsatzsteigerung gegenüber dem ersten Halbjahr erkläre sich zum einen durch die zum 1.7. übernommene Zehnder-Gruppe, die 2005/06 einen Umsatz von 18 Mio. Euro erzielt habe und mit einem halben Jahr in die Schätzung der Analysten eingeflossen sei, sowie die zum 30.07. übernommene Grünhain-Gruppe, die 2005/06 einen Umsatz von 14 Mio. erzielt habe und mit fünf Monaten in die Schätzung der Analysten eingehe. Darüber hinaus würden die Analysten mit Basiseffekten bei der erst im ersten Halbjahr 2007 gegründeten Vantargis AG rechnen, die zudem ebenfalls per 1.7. die OCF Beratungsgesellschaft mbH mit ihren 100-prozentigen Töchtern AML Leasing sowie Langer + Partner übernommen habe.
Zum anderen sei im Beratungsgeschäft zu berücksichtigen, dass erfolgsabhängige variable Umsatzerlöse teilweise erst im zweiten Halbjahr zur Realisierung gelangen würden, so dass die Analysten hier gegenüber den ersten sechs Monaten ebenfalls ein deutlich höheres Umsatzniveau erwarten würden.
Auch für 2008 hätten die Analysten ihre Schätzungen korrigiert. Sie würden jedoch mit einer sukzessiven Erholung des Beteiligungsmarktes rechnen, so dass die Lücke zu ihren bisherigen Schätzungen mittelfristig wieder aufgeholt werden sollte. Entscheidend für die Wahrnehmung von GCI werden nach Erachten der Analysten weiterhin die Fortschritte beim größten Engagement Pfaff und der damit eng verbundenen Bewertung sein. Hier könnten sich die Analysten eine positive Überraschung durch Abgabe von Anteilen an strategische Investoren vorstellen.
Die Analysten würden zudem denken, dass der Kapitalmarkt die erhöhte Anzahl an Aktien aus der Kapitalerhöhung erst einmal absorbieren müsse, bevor die Aktie wieder einen Kursaufschwung nehmen könne. Diesen Belastungsfaktor hätten die Analysten, gepaart mit den unter den Erwartungen liegenden GuV-Zahlen, für das erste Halbjahr unterschätzt.
Die Analysten von GSC Research stufen die GCI Management-Aktie von "kaufen" auf "halten" herab. Das Kursziel werde von 10,70 Euro auf 8,30 Euro reduziert. (Analyse vom 11.09.2007) (11.09.2007/ac/a/nw) Analyse-Datum: 11.09.2007 |