Mit frischem Kapital und einem starken Partner an der Seite will GCI Management in die Offensive gehen.
Mit einem Mittelzufluss von rund 26 Millionen Euro, der mehrheitlich vom britischen Investor ACP Capital bereitgestellt wurde, hat die Münchener Beteiligungsholding GCI Management ihre Finanzkraft deutlich gestärkt. DER AKTIONÄR wollte von Vorstandschef Dr. Albert Wahl mehr über die weiteren Pläne der Gesellschaft wissen.
DER AKTIONÄR: Herr Dr. Wahl, Sie haben eine große Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Was bedeutet diese Maßnahme für GCI?
DR. ALBERT WAHL: Mit dieser Kapitalmaßnahme stehen der GCI Management die erforderlichen Eigenmittel zur Verfügung um das weitere Unternehmenswachstum und die geplante Ausweitung des Investmentportfolios eigenständig voranzutreiben. Das erklärte Unternehmensziel, eines der führenden integrierten Investmenthäuser für den deutschsprachigen Mittelstand zu werden, rückt somit konsequent näher.
Was verbindet GCI mit dem neuen strategischen Partner ACP Capital, der im Rahmen der Kapitalerhöhung einen 19,8-prozentigen Anteil erworben hat?
ACP Capital ist ein Finanzinvestor mit Schwerpunkt auf dem europäischen Markt für mittelständische Unternehmen. Unsere Finanzierungsmöglichkeiten in den Transaktionen sind durch den strategischen Einstieg von ACP Capital viel weitreichender und ermöglichen integrierte und innovative Finanzlösungen aus einer Hand und damit für die GCI Management gleichzeitig auch einen schnelleren Portfolioaufbau.
Was ist der Hintergrund zu der Auflage eines Asset Backed Commercial Paper Programms?
Unsere Tochtergesellschaft Vantargis AG hat ein Asset Backed Commercial Paper (ABCP)-Programm, welches von der Landesbank Baden-Württemberg arrangiert wurde, in Höhe von zunächst 100 Millionen Euro aufgelegt. Vantargis agiert im Grunde genommen wie ein Fonds-Manager und stellt im Rahmen des ABCP-Programms flexible Finanzierungen für den Mittelstand bereit. Mit dieser Maßgabe vergrößert die GCI Management AG ihr Leistungsspektrum für integrierte Lösungen im Finanzdienstleistungssektor deutlich.
Die Analysten billigen Ihnen für 2007 ein EPS von 1,50 Euro zu. Ist dies realistisch?
Bei unserem Geschäft haben Quartalszahlen keine große Aussagekraft. Wir haben das erste Halbjahr dazu verwandt, weitere hochinteressante Projekte anzubahnen, und gehen davon aus, dass wir auf Gesamtjahressicht gut performen werden.
Welches Potenzial bietet die GCI-Aktie?
Die Analysten sehen für das laufende wie auch das kommende Jahr für die GCI Management weiterhin eine positive Entwicklung. So erwartet zum Beispiel GSC, dass der GCI-Kurs in den nächsten zwölf Monaten die 10-Euro-Marke nachhaltig überschreiten wird. Insofern muss jeder Anleger selbst entscheiden, ob wir ein attraktives Investment sind.
Trendwende eingeläutet Nach einer längeren Talfahrt hat die GCI-Aktie ihren Boden im Bereich von acht Euro gefunden. Neben den strategischen Optionen, die sich durch die neue Partnerschaft mit ACP Capital eröffnen, sprechen die niedrige Bewertung sowie die Dividendenrendite von 3,4 Prozent für das Papier. Ein weiterer Pluspunkt ist die geplante Ausgabe von Gratisaktien im Verhältnis von zwei zu eins.
Kursziel bei GCI Management: 12,00 Euro. Stopp: 7,00 Euro.
Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 30/2007.
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