Kann man eigentlich noch nicht einschätzen. Ich kalkuliere das mal OHNE politischem Faktor - und man darf zusätzlich nicht vergessen, dass sich die RBI noch nicht festgelegt hat, ob sie aus Russland rausgehen..... persönlich glaub ich, es wär besser dort zu bleiben, denn ich glaub das Potential nach oben ist größer, als noch weitere Abstürze. Aber das ist halt schon wieder politisch und schwer einzuschätzen.
1. Jedenfalls denke ich, dass die EU-Maßnahmen zwar mit der Zeit noch kräftiger wirken, sehr viel noch Drastischeres wird nicht mehr kommen, denn die Einigkeit in der EU bröselt schon und langsam merken die Politiker, dass das auch für die eigene Wirtschaft ein zunehmend schwierigeres Problem wird....
2. Putin ist weder jung, noch gesund. Nach ihm wird das ein anderes Russland. Nicht unbedingt extrem "westlicher", aber der Westen wird wieder mit dem Land reden. .... "die Bevölkerung konnte ja nichts dafür" ..... und "wir müssen eine demokratischere neue Regierung unterstützen" (Man stelle sich vor, Navalniy kommt aus dem Gefängnis) .... "und außerdem: wir brauchen wohl doch ein paar Rohstoffe"... etc. Dann ists wohl besser, schon in Russland zu sein...
3. Vor dem Krieg steuerte die RBI gegen € 30.- und wollte € 1,19 Dividende vorschlagen wobei rund die Hälfte des Gewinns kam vereinfacht gesagt, aus Russland. Die RBI wird also auch ohne Russland Gewinne machen, weil die waren ja nicht ausschließlich in Russland aktiv. Heißt für mich, rund 0,60 an Dividende müssten eigentlich nach Kriegsende realistisch sein. Kauft man heute ein (€ 11,19), so ist das eine Rendite von 5,36 % - da kann die EZB noch viel an der Zinsschraube drehen, bis das errricht wird.
4. Obiger Punkt lässt mich auch erwarten, dass wir nach dem Krieg relativ rasch bei etwa € 18,00 stehen. Dann wirds aber eher mühsam weitergehen. Sollte die RBI in Russland bleiben wirds wohl wenigstens innerstaatliche Maßnahmen geben, um die russische Wirtschaft zu verbessern. Die Banken werden weit von den Gewinnen entfernt sein, die sie hatten - aber 2 oder 3 Jahre nach dem Krieg werden die Gewinne wieder steigen. Indem die Börsen derartiges gerne antizipieren, sollte der Schritt von € 18 auf € 20 in 1 - max 2 Jahren erreichbar sein (wobei ich davon ausgehe, dass die Kämpfe bis längstens Jahresende zu Ende sind - was NICHT heißt, dass damit auch ein Friedensvertrag besteht). Trifft dies zu, hätte man ein Kurspotential von rund 80 % auf etwa 2 bis vielleicht 3 Jahre. Denke, das ist nicht ohne Risiko - aber ohne Risiko ist nichts an der Börse.
5. Was mildert das Risiko: die RBI ist in mehreren Ländern aktiv und dort weiterhin profitabel. Der Kurs ist in der Russland / Ukraine begründet - aber wir haben kein schlecht gehendes Unternehmen vor uns. Bin sicher, schon die Halbjahrestahlen werden das zeigen.
6. Anders als so manches andere westliche Unternehmen (und da waren einige dabei, die auch keine "Würstelbuden" waren, um bei Strobls Bild zu bleiben) ist die RBI noch immer nicht weg. Mag sein, dass das Prüfen bei Banken länger dauert. Kann aber auch sein, dass Strobl eigentlich immer noch davon ausgeht, dass man - wenigstens mittelfristig - in Russland Geld verdienen kann und er eigentlich nicht weg will.
Für mich ist die RBI bei den aktuellen Kursen ein Kauftitel. Aber das ist natürlich subjektiv..... |