Da plant und fuehrt ein Staat einen Vernichtungskrieg gegen ganze Volksgruppen durch, baut eine Menschenvernichtungsindustrie auf, lehrt Menschenverachtung als zentralen Pfeiler des Gemeinwesens an seinen Schulen, preist perfide Massenmoerder als Vorbild und Ideal fuer die kommende Generation an, laesst seine Akademiker Theorien ersinnen, um eine unmenschliche Ideologie "wissenschaftlich" zu untermauern, setzt sich das erklaerte Ziel, Anstand, Mitgefuehl und Gewissen aus dem "Volkskoerper" zu entfernen, und Du kommst mit Begriffen daher wie "Rechtsverstaendnis", "Strafgesetzbücher", "Tatbestandsmerkmal". Ich empfehle Dir einen Besuch in einer KZ-Gedenkstaette. Das war bei uns obligatorisch in der 8. Klasse, und das hat so manchem Hobby-Skin das Gehirn wieder eingerenkt.
Aber um auf Deine Frage nach meinem Rechtsverstaendnis einzugehen: ich halte Gesetze fuer das, was sie sind, naemlich von Menschen gemachte, unzulaengliche und von vielen Kompromissen gepraegte Normen, die nur mangels einer besseren Alternative bestehen, und sich in vielen Situationen als inadaequat erweisen koennen. Insbesondere werden sie bereits in Situationen zur Makulatur, die nur ein Milliardstel der Dramatik des ersten Absatzes aufweisen. Vielleicht kann ich Dir mit folgendem Beispiel dienen: wenn jemand vor Deinen Augen Deine Frau/Freundin oder Dein Kind ermordet, wuerdest Du dann a) gehorsam zum naechsten Polizeirevier trotten, dort in der Warteschlange stehen, um einem gelangweilt dreinguckenden Beamten Deine Anzeige zu Protokoll zu geben, oder b) den Typen an Ort und Stelle kaltmachen? Wenn Deinem Rechtsverstaendnis die Alternative a) entspricht, dann herzlichen Glueckwunsch. Einen besseren Untergebenen kann sich kein Rechtsstaat wuenschen. Und um jetzt zur diskutierten Situation zurueck zu kommen, aus den im Absatz 1 genannten Gruenden hat das deutsche Volk damals jeglichen Anspruch, nach irgendwelchen Rechtsnormen behandelt zu werden, verspielt. Es hat sie ja selbst in den Muelleimer geworfen.
Und eins kann ich Dir ganz gewiss versichern. Die Motive der "ruskis", wie Du sie so abwertend nennst, waren garantiert nicht dieselben wie die eines ordinaeren Vergewaltigers, und erst recht nicht zu vergleichen mit den Motiven der edlen Deutschen in SS-Uniform. Im uebrigen finde ich das Motiv "Rache" gar nicht mal so verwerflich. Dem tut das Attribut "archaisch" keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Die Rache ist dem Menschen nur deshalb eigen, weil sie einen Beitrag zur Stabilitaet der menschlichen Gesellschaft leistet. Die Aussicht darauf hat sicher schon so manchem potenziellen Drecksack die Laune verdorben, zur Tat zu schreiten. |