"Beim Preis für amerikanisches Rohöl ist von der zwischenzeitlichen Erholung seit Januar nichts mehr übrig geblieben. Ein Rückgang der Zahl der aktiven Ölbohrungen hat bisher keine wesentlichen Auswirkungen auf die gesamte Ölproduktion in den USA. Die Ölproduktion ist weiter stark und die Ölreserven so hoch wie noch nie. "Trotz der Schliessung etlicher Bohrlöcher scheint sich die Produktion weiterhin auf hohem Niveau zu halten", hiess es in einer Einschätzung des Bankhauses Metzler. Die Internationale Energieagentur IEA hatte sogar vor einer Lagerknappheit in den USA gewarnt.
Ausserdem belastet der starke US-Dollar die Ölpreise. Wer in Dollar gehandeltes Öl ausserhalb der USA kauft, muss dafür in seiner eigenen Währung mehr zahlen. Dies drückt auf die Nachfrage. Der Dollar hat zuletzt wegen der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA gegenüber einer ganzen Reihe von Währungen zu einem Höhenflug angesetzt.
Am Ölmarkt zeigt "der Trend klar nach unten", so die Metzler-Experten weiter. Und Rohstoffexperten der Commerzbank kommentierten: "Wir sehen weiteres Abwärtspotenzial für die Ölpreise, weil nun auch die Finanzanleger verkaufen dürften." |