... aber gerade die großen Fonds werden und können es sich nicht erlauben, eine Bubble wie Amazon dauerhaft in ihren Beständen aufzubewahren. Dieses Unternehmen wird niemals in der Lage sein, seine Marge in seinem aktuellen Kerngeschäft (Handel) signifikant zu erhöhen. Es ist ein ewiger Preiskampf, der in diesem Bereich herrschen wird. Zufriedene Kunden sind nicht der Schlüssel zum ewigen Erfolg. Die Zufriedenheit wird durch günstige Preise erkauft und kann sich ganz schnell auch wieder in Wohlgefallen auflösen, sobald Amazon seine Preise erhöht, um (endlich) auch das Geld zu verdienen, das seiner Bewertung entspricht.
Auch die anderen aufstrebenden Bereiche von Apple (Prime Video und Music, Cloud) wachsen nur deshalb, weil man sich Marktanteile (durch günstige Preise) erkauft. Aber genau in diesem Umfeld hat man es mit Kunden zu tun, die eher heute als morgen zu einem anderen Anbieter wechseln, sobald an der Preisschraube gedreht wird. Wirklich innovativ ist Amazon nur ganz zu Beginn seiner Geschäftstätigkeit gewesen. Alles andere, was dann später kam, war einfach nur "billiger, billiger, billiger" (auf ganz großem Niveau). Das funktioniert aber nicht ewig und deshalb wäre ich da (grundsätzlich) sehr sehr vorsichtig mit den Unternehmen, die keine vernünftigen Margen erwischaften können. Bis dahin genieße ich es natürlich auch, für relativ kleines Geld tolle Amazon-Leistungen zu beziehen, aber das geht eher zu meinen Gunsten und nicht unbedingt zu Gunsten von Amazon. Wenn ich etwas im Internet einkaufe, dann suche ich mir die Teile beim günstigsten Anbieter mit einer guten Bewertung. Da war Amazon zuletzt gar nicht mehr so häufig dabei, wenn mich mein Gefühl nicht trügt.
Die Bubble "Apple" ist gerade schon dabei, sich aufzulösen. Die Grenzen des Wachstums ist erreicht, neue Produkte und Produktideen (z. B. diese Watch) "funktionieren" einfach nicht. Aber man konnte jetzt wieder sehr schön sehen, dass bevor wir ("die gemeinen Anleger") über so eine Entwicklung umfassend unterrichtet werden, sich die Großen (bei Apple: Carl Icahn) sich schon längst von ihren Anteilen getrennt haben. Amazon ist etwa 4fach bis 6fach überbewertet. Selbst wenn es den aktuellen Großinvestoren gelingt, nur die Hälfte ihrer Anteile nach und nach auf den Markt zu werfen, bevor Amazon irgendwann wieder fair bewertet wird, hat sich dieser (unbegründete) Höhenflug für diese Gruppe schon mehr als ausgezahlt. Dafür wird es bestimmt entsprechende Vorkehrungen und Rückstellungen (der Risiken) in den Bilanzen dieser Gesellschaften geben. Alles andere wäre fahrlässig.
Ich stimme Dir zwar zu, dass es noch weiter nach oben gehen könnte, aber ebenso gut könnte die Blase auch gleich platzen und als Kleinanleger sitzt Du auf 50% Verlusten (oder noch mehr). LinkedIn hat erst neulich gezeigt, dass selbst Multimilliarden-Dollar-Unternehmen nicht vor einer "plötzlichen" Kurshalbierung innerhalb nur weniger Tage gewappnet sind.
Bei Apple würde ich noch nicht das Handtuch werfen. Tatsächlich ist das Unternehmen relativ moderat bewertet, muss jetzt aber beweisen, ob es sich (zumindest teilweise) neu erfinden kann. Für mich war es ein Fehler, sich nicht schnell und umfassend genug um neue Märkte gekümmert zu haben. Irgendwie gibt man nicht mehr die Richtung vor, sondern hinkt inziwschen immer einen Schritt hinterher. Wenn ich mir die neue 360°-Kamera von Samsung anschaue, dann frage ich mich erneut, warum man nicht rechtzeitig GoPro übernommen und solche irrwitzigen Produkte selbst als Erste auf den Markt geworfen hat. Am fehlenden Geld wird es nicht liegen, aber es fehlt die Innovation. Eine "Computeruhr" hatte ich schon als 13jähriger in der 80er Jahren am Handgelenk. Heute finde ich es cool, keine Uhr mehr tragen zu müssen. Irgendwo hängt doch immer eine Uhr herum und in den 8 Jahren, in denen ich jetzt keine Uhr trage, habe ich (deswegen) auch keinen einzigen Termin verpasst...
... und deshalb muss auch Apple darauf achten, dass es nicht den gleichen Fehler macht wie Yahoo! und denTrends dauerhaft hinterherläuft, statt sie (weiter) vorzugeben. Sie sollten tatsächlich für $80 Mrd. Tesla (und Elon Musk als CEO) einkaufen, statt damit eigene Aktien zurückzukaufen ...
... und bei Amazon würde ich mich nicht wundern, wenn die Chinesen in 5 Jahren den Laden komplett übernehmen, weil Bezos dann seine Schulden einfach nicht mehr bedienen kann. Alibaba tut sehr gut daran, jeden verdienten Cent in sein Wachstum zu investieren, und deshalb wird jeder einzelne Cent, den ich mit Yahoo! (und indirekt durch Alibaba) verdiene, nach der Veräußerung von Yahoo! in Alibaba gesteckt!
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