Mal kurz drei Szenarien zu Diskussion in die Runde werfen.
Szenario I: Gerry Weber verliert seine Profitabilität und schreibt innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre schwarze Nullen. Der Kurs dürfte sich in Höhe des Buchwertes von knapp zehn Euro einpendeln. (Sollten mehrere Verlustquartale auftreten, sinkt der Kurs darunter).
Szenario II: Der Kurs stagniert in jetziger Höhe von rund 15 Euro. Dazu müsste GW bei konservativer Bewertung pro Aktie einen Gewinn nach Steuern von einem Euro erwirtschaften. Was ein KGV von 15 und einen Buchwert von 1,5 darstellen würde. (Laut Benjamin Graham soll KGV multipliziert mit KBV höchstens 22,5 ergeben).
Szenario III: Gerry Weber kehrt zum Durchschnittsgewinn der Jahre 2008 bis 2014 von 1,37 Euro je Aktie sowie zum durchschnittlichen KGV des Gesamtmarktes von 16 zurück. Ergäbe knapp 22 Euro als Kursziel. Mit einem Gewinn wie 2013 ider
Gegen GW spricht die hohe Unsicherheit, ob das Unternehmen den Turnaround der Gewinnsituation schafft und insbesondere ob der neue Vorstand seinen Aufgaben gewachsen ist. (Im worst case könnte jedoch ein externer Vorstand berufen werden).
Für GW spricht die immer noch komfortable Eigenkapitalsituation sowie das Kurs-Umsatzverhältnis von deutlich unter 1 sowie eine starke Marke.
Handlungsempfehlungen: Nächsten Quartalsbericht abwarten. Vorher würde ich nur bei Kursen zwischen 10 und 12 Euro kaufen, weil dann weiteres Abwärtspotenzial begrenzt ist. Vielleicht gibts ja noch im September oder Oktober einen Kurseinbruch am Gesamtmarkt.
Gelingt der Turnaround, sind 100 bis 200 Prozent Gewinn drin, geht es schief, 23 bis 50 Prozent Verlust.
Von der Bildfläche verschwinden dürfte GW kaum, eher wäre bei niedrigen Kursen ein Übernahmeangebot denkbar.
Meinungen, Ideen, Vorschläge?
P.S. Halte selbst GW-Aktien. |