1981 – 1985: Einstieg in die Skinhead-Szene
Die Band nahm ihre erste größere Veröffentlichung 1981 für den eher linken Punk-Sampler Soundtrack zum Untergang Vol. II auf. Nachdem aber die bisher eher unpolitische Punkszene immer weiter nach links rückte, verloren die Onkelz das Interesse an dieser Subkultur und orientierten sich immer mehr an der Oi!-Bewegung, in welcher sie die Möglichkeit sahen, weiterhin unangepasste rebellische Musik zu machen, ohne sich dabei aber politisch vereinnahmen zu lassen. Dadurch kamen sie aber auch in engen Kontakt mit der dem Oi! nahe stehenden Skinhead-Kultur und texteten ab 1983 zwei Stücke, die ausländerfeindliche Inhalte hatten. Sowohl die ersten Auftritte wie auch eine damals veröffentlichtes Demokassette bedienten die Vorurteile ihrer unpolitischen bis rechtsextremen/neonazistischen Fangemeinde.
1984 folgte die Veröffentlichung des Albums Der Nette Mann bei Rock-O-Rama, das sich ab Mitte der Achtziger vom Punk- immer mehr zum Rechtsrock-Label entwickeln sollte. Die Platte wurde im September 1986 auf Grund neonazistischer, gewaltverherrlichender und sexistischer Inhalte von der Bundesprüfstelle für Jugendgefährdende Schriften (BPjS) indiziert. Dies geschah wegen zweier (laut Urteil[2] der BPjS) „tendenziell nationalsozialistischer“ bzw. die „Inhalte des Nationalsozialismus unreflektiert übernehmender“ Texte (Frankreich '84 und Böhse Onkelz), eines „pornografischen“ Textes (Mädchen) sowie wegen dreier extrem gewalttätiger Titel (Dr. Martens-Beat, Fußball und Gewalt und Der nette Mann). Kurze Zeit später folgte durch das Amtsgericht Brühl eine bundesweite Beschlagnahme, also ein Totalverbot auch für Erwachsene. Der Beschlagnahme-Beschluss ist mittlerweile verjährt. Auf diesem Album wurden auch nationalistische Lieder wie Stolz oder Deutschland aufgenommen, welche den Onkelz einen verstärkten Kultstatus in der Neonazi-Szene einbrachten. Der Nette Mann verkaufte sich bis zum Verbot eher mäßig (laut Angaben der Bandbiografie rund 1000 Mal), verbreitete sich jedoch schnell in der Oi!-Szene. Erst nach dem Verbot wurde die breitere Öffentlichkeit auf das Album aufmerksam. |