Wohlwissend, dass man mich für naiv und dumm erklärt, ist die Verschwörungstheorie im Zusammenhang mit Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung im größeren Stil nicht von der Hand zu weisen.
Einfaches Roundtripping zur Bilanzkosmetik ist mir einfach zu billig und macht auf Dauer unternehmerisch keinen Sinn.
Das Geschäft war ja teilweise an die TPA`S ausgelagert, da man keine Lizensen hatte. Damit war auch KYC und AML an die TPA ausgelagert und WDI stellte lediglich eine Transaktionsplattform zur Verfügung, kassierte für die Transaktionen Provision und stellte Sicherheiten. Mehr nicht.
Ob dahinter Roundtripping oder Geldwäsche von Dritten betrieben wurde kann WDI erstmal egal sein, die wären da oberflächlich erstmal juristisch raus solange sie das Geschäft nicht initiieren, aktiv unterstützen oder Mitwisser sind. Wenn dann auch wirklich Provisionen fließen, Sicherheiten gestellt werden, ist ja auch erstmal für WDI und die Prüfer alles in Ordnung. Lediglich die Treuhänderfrage (Verträge, Vor Ort-Gespräche) und die Treuhandkontenfrage (nachhaltige persönliche Prüfung der Zahlungsströme und Salden) hätte schon immer geklärt werden müssen und wäre auch durch alle Beteiligten, Vorstand, AR, WP, Gläubiger und Investoren leicht zu klären gewesen.
Gesetz dem Fall, es wäre über die TPA Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung im größeren Stil betrieben wurden, ruft dies irgendwann schon Geheimdienste auf den Plan. Diese würden vermutlich erstmal hinter WDI, also bei den TPA und den Scheinfirmen recherchieren und dies vermutlich zunächst verdeckt und ohne Aufsehen. Wenn man vermutet, dass WDI da involviert ist (technologisch gute Verschlüsselung der Daten von Schein-AG und Schein-Kunden in Zusammenarbeit mit dem Dienstleister für KYC und AML, man da aber nicht rankommt, da es technologisch hochwertig angelegt ist und man formaljuristisch an WDI nicht ran kommt, dann macht es schon Sinn, WDI zu shorten und fremd zu übernehmen, sprich Führungswechsel, Aufgabe eventueller krimineller Machenschaften.
Da Markus Braun ein Ankeraktionär war, wäre dies so leicht nicht möglich gewesen. MB konnte man letztendlich nur über einen MarginCAll rauskriegen, deswegen die Finalisierung des Crash. MB selbst hat ja versucht die Kurse nach oben zu stabilisieren, Tweets, Partnerschaften, Aktienkauf WDI und MB.
Insofern wäre es ein Kurskampf zwischen den eingeweihten Hedgefonds, informiert durch die Geheimdienste, Mitwisserschaft des neuen AR gegen den WDI-Vorstand Braun und Marsalek. Wir Kleinanleger können natürlich gar nicht so verrückt denken, sehen hier Drückerversuche der Konkurrenz und stellen uns in unserem verständlicherweise vorhandenen Vertrauen auf die Longseite. Also stärken wir den Kurs und verzögern somit einen langsamen Kursabbau auf Höhe eines MarginCalls für MB.
Das Testat konnte wegen der Kreditlinien nicht erneut verschoben werden, der Crash wurde finalisiert.
Wenn diese These stimmt, bedeutet das aber auch, dass die nachstehend Beteiligten bestens informiert waren: Geheimdienste / Staaten, Behörden, WP, Vorstand, AR
Es stellt sich die Frage, ob zum Zwecke der Aufklärung von Straftaten dem Kapitalmarkt entsprechend relevante Informationen solange vorenthalten werden dürfen. Wenn nein, ergäbe sich für den Kapitalmarkt ein Schadensersatzanspruch gegen alle in der Verantwortung stehenden Mitwisser.
Die weitere Frage wäre natürlich. Wieviel machte das Geschäft der Geldwäsche am Gesamtgewinn aus. Wir wollen nicht vergessen, dass andere Paymentanbieter mit vielen Milliarden bewertet werden. Wäre das Geldwäschegeschäft beispielsweise nur mit 20% bewertbar und könnte stillgelegt werden, wäre WDI u.U. weiter profitabel und lebensfähig. Veruntreute Gelder könnten eventuell beigebracht werden, zukünftige Gewinnerwartungen könnten mit entsprechendem Abschlag wieder in den Fokus rücken.
Insofern, bevor hier alles im Rahmen einer Insolvenz zerschlagen und vertuscht wird, wäre mir schon ein wenig Aufklärung lieb. Ob bei eventueller Mitwisserschaft der v.g. Beteiligten WDI alleine für Schadensersatz von Kapitalanlegern verantwortlich sein muss, erschließt sich mir nicht vollends. Andere Paymentanbieter sind profitabel und im Milliardenbereich bewertet (Adyen mit der Hälfte des Gewinns immerhin mit 38 Mrd.) |