Finde ich ziemlich dreist einfach zu behaupten im Kunstportofolio von Weng Fine Art befänden sich unverkäufliche Bilder. Wäre dem so, dann hätte es Abschreibungen auf das Kunstportofolio geben müssen, was aber nicht der Fall war. Herr Weng hat sich ja durchaus schon zum Kunstportofolio geäußert und geht von stillen Reserven aus. Also gerade das Gegenteil! Auch hat Herr Weng ausgeführt, dass es nicht so einfach ist Kunst zu erwerben, die am Markt nachhaltig gefragt ist. Die Schwierigkeit liegt nicht im Verkauf der Kunst sondern im Einkauf. Man könnte natürlich theoretisch die Kunst schnell mit Abschlägen abverkaufen, was hohe Geldzuflüsse nach sich ziehen würde. Das Problem wäre dann, dass man keine ädequate Kunst im Einkauf in ausreichender Güte und Menge finden würde. Deshalb wird die Kunst nachfragebezogen verkauft. Man verschleudert die Kunst nicht, sondern verkauft sie zu ädequten Preisen mit guten Gewinnaufschlägen. Das ist völlig normal , da es sich um Unikate und keine Massenprodukte handelt. Deshalb ist die Verschuldung auch nicht als hoch zu bezeichnen. Den Schulden stehen deutlich höhere Gegenwerte gegenüber. Ein Handelsunternehmen das erfolgreich am Markt agiert muss eben in einen großen Warenbestand investieren um die individuellen Nachfragen befriedigen zu können. Eine Weng Fine Art kann gerade aufgrund der Größe ihres Kunstportofolios den Markt bei entsprechender Nachfrage bedienen.
Hinzu kommt, dass Weng Fine Art ja zwei Standbeine hat. Zum einen den Kunsthandel mit Unikaten, zum anderen das Editionsgeschäft, das in der WFA Online AG gebündelt ist. Das Editionsgeschäft ist der Wachstumstreiber und läuft aktuell besser als das reine Kunsthandelsgeschäft. Ich war nun schon auf drei Hauptversammlungen der Weng Fine Art AG. Hier wurden diese Fragen bis ins Detail durchleichtet. Aktuell ist es so, dass man ins Editionsgeschäft nur ca. 25% der Zeit investiert, aber ca.75% der Erträge aus dem Editionsgeschäft kommen. Im reinen Kunsthandel ist es gerade andersrum. Insoweit wird aktuell der Fokus auf das Editionsgeschäft gelegt, da die personellen sprich zeitlichen Kapazitäten eben begrenzt sind. Im Editionsgeschäft werden eben die höheren Margen, die höheren Gewinne erzielt. Rein von den Kapitalrückflüssen würde man aber auch im Kunsthandelsgeschäft mit stäkerer Fokussierung hohe Rückflüsse bzw. schnellere Kapitalrückflüsse erzielen, wobei dann eben ein Teil der Rückflüsse kein Gewinn wäre, sondern eben zum Teil auch auf die Anschaffungskosten der Kunst entfallen würde. Im Kunstportofolio geht Herr Weng von stillen Reserven aus! Die tatsächlich erzielbaren Preise wird man bei Unikaten aber erst beim tatsächlichen Verkauf genau beziffern können. Dies liegt in der Natur der Sache und ist in der Kunstbranche immer so. |