Es ist im Grunde ein Unding, wie westliche Anleger von russischen Anleihen und russischen ADR (American Depository Receipts, also den Hinterlegungszertifikaten), aber auch bei Osteuropafonds und ETF so sehr im Regen stehen gelassen werden, was aber auch Schuld von Clearstream, den US-Verwahrstellen und vor allem den unsinnigen Sanktionen ist.
von Andreas Männicke
Das gesamte Volumen der ADR dürfte über 100 Mrd. Euro betragen, die nun brach liegen, mit Anleihen sogar noch mehr. Aber es ist auch nicht verständlich, warum die russischen ADR nicht mehr handelbar waren, nachdem die Moskauer Börse am 24. März wieder eröffnet hatte. Danach konnten die ADR-Halter nicht mehr aktiv werden.
Warum reagiert Lindner nicht?
Im Grunde müsste jeder Anleger von russischen ADR jetzt Briefe an den Bundesfinanzminister Lindner schreiben, um Aufklärung und Anlegerschutz einzufordern, was die Schutzvereinigung für Kleinanleger (SDK) bereits gemacht hat. Der Brief an Lindner blieb aber bisher unbeantwortet. Hier müssten sich jetzt viel mehr Anleger und deren Rechtsanwälte einschalten und klagen, denn was die EU und Bundesregierung und Clearstream machen, kommt fast einer Enteignung gleich. Sowas darf nicht widerstandslos hingenommen werden. Man muss sich auch fragen, ob nicht auch die Amerikaner dahinterstecken, dass der Transfer der ADR zu dem Broker, die helfen können, nicht mehr funktioniert. |