als ich am 20. Februar 2023 postete, dass die Epigenomics AG ihre Vermögenswerte incl. Patente wohl n i c h t für n`Appel und n`Ei verscherbeln wird. Ich hatte dabei nicht richtig bedacht, dass die AG für´s Überleben natürlich weiter Geld benötigt. Geld, das die AG über die bisher üblichen Mechanismen (z.B. Kapitalerhöhungen mit Ausgabe neuer Aktien - oder z.B. Ausgabe von Schuldverschreibungen) ohne zukunftsfähiges Geschäftsmodell wohl nicht mehr in der Lage ist, zu beschaffen.
Nun gibt es für die Assets doch einen Interessenten, der bereit sind, dafür auch einen bestimmten Preis zu zahlen. Ob dieser fair und angemessen ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Zweifel daran sind angebracht. Wie am 10. August 2023 über DGAP vermeldet wurde, konnte am 24. Juli 2023 eine Einigung mit New Day Diagnostics LLC erzielt werden, die wesentlichen Vermögenswerte von Epigenomics für 12,05 Millionen USD an diese Gesellschaft zu verkaufen. Diese Einigung steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aktionäre der Epigenomics AG bei der HV am 11. September 2023.
Schaut man sich die Modalitäten der Kaufpreisabwicklung genauer an, schwant einem nichts Gutes: Nur 1,8 Millionen USD werden gezahlt, um – zusätzlich zu anderen Maßnahmen – die Existenz der Epigenomics AG zu sichern. Nur diese 1,8 Millionen USD sind also der einzige echte Gegenwert für die wesentlichen Vermögenswerte der Epigenomics AG, die ja dann in das Eigentum der LLC übergehen. Letztlich dann doch für n`Appel und n`Ei ?!
Weitere Zahlungen in Höhe von 8 Millionen USD stehen unter dem schwerwiegenden Vorbehalt, dass bestimmte Meilensteine, die Epi proColon und Epi proColon „Next-Gen“ betreffen, erreicht werden (insbesondere mit Blick auf die weitere Entwicklung des „Next-Gen“-Tests). Das heißt im Prinzip nichts anderes, als dass man die bisher gescheiterte Strategie mit der Entwicklung und Zulassung des og. Produktes weiter betreiben will. Das volle Risiko dabei trägt die AG. Werden die geforderten Meilensteine erneut nicht erreicht (vermutlich Entwicklung bis zur Marktreife, Zulassung), ist wohl endgültig „Schicht im Schacht“. Die LLC müsste keine weiteren Zahlungen leisten. Und der Verkaufserlös von 1,8 Millionen USD für die wesentlichen Assets der AG dürfte für die Personalkosten aufgebraucht sein. Werthaltiges zu verkaufen hat die AG dann nicht mehr, um sich weiter über Wasser halten zu können. |