Ich war bei der Präsentation auch dabei und kann die von hzenger geposteten Infos bestätigen. Für mich waren folgende Punkte noch wichtig.
Das "Thema" von SNP ist nicht die Transformation an sich, sondern die Transformation von Daten. Eigentlich ist es logisch. Immer wenn migriert wird, müssen die Daten von einer Plattform auf die andere oder müssen Daten neu aufbereitet werden. SNP macht das mit Automationsunterstützung und ersetzt dabei manuelle Aktivitäten. Dass man dabei einen enormen Produktivitätsfortschritt erzielen kann, ist einleuchtend.
Für solche notwendigen Transformationen sind in zwei Szenarien besonders relevant. - Bei M&A bzw. Restrukturierungen: Das war mir eigentlich klar. Hier geht es darum die vorhandenen Daten entweder zusammenzuführen oder zu trennen. Das in hzengers Beitrag gepostete Beispiel bezog sich im Übrigen auf den Splitt von Hewlett-Packard. Er sagte, dass das Wettbewerbsangebot (auf Basis herkömmlicher Technologien) von einem Umsetzungszeitraum von 18 Monaten ausging. SNP hat 6 Monate angeboten und das auch eingehalten. Man darf nicht vergessen, dass es da um die "chirurgische Trennung" eines echten Global Players ging. Das ist echt eine super Visitenkarte für alle anstehenden Restrukturierungsfälle, Mergers, .... - Was mir aber nicht so präsent war (und was ich mindestens so spannend finde) ist, dass für die Migration von herkömmlichen SAP-Systemen auf SAP HANA, die selbe Problematik besteht. Es geht darum, die verfügbaren Daten auf die neue Plattform zu migrieren. Und SAP hat angekündigt im Jahr 2025 den Support für die Alt-Systeme einzustellen. Bis dann müssen ALLE Anwender auf SAP HANA umstellen. Das ist ein MEGA-Markt!
Die Frage war natürlich, wer das denn außer SNP noch kann bzw. wer Wettbewerber sind. Die Aussage war, dass es in der automatisierten Transformation eigentlich nur SAP selber (in Ansätzen) als Wettbewerber gibt. Die "normale" Konkurrenz ist die manuelle Transformation über Manpower. Dass es in dem Umfeld für SNP leicht sein sollte, einen echten Vorsprung zu erreichen, ist eigentlich offensichtlich.
Vor diesem Hintergrund werden auch die Akquisitionen klar. SNP ging es nicht um das gekaufte Geschäft - das wird als "Melken" weitergeführt. Die Firmen wurden aber nicht wegen ihres Geschäftes gekauft, es ging SNP vor allem um die Leute/Spezialisten und um die Kundenbeziehungen. Er sagte das wichtigste Ziel von SNP bei den Akquisitionen sei „keine Leute zu verlieren“. Wenn SNP mit den Akquisitionen jetzt das Potential hat, weltweit solche Projekte zu machen, dann ist das der Hebel den braucht um das zu skalieren. Das (oder erst das) erlaubt es, dem Ziel einen weltweiten Standard für automatisierte Daten-Transformation zu schaffen, näher zu kommen.
Für mich war der Vortrag absolut überzeugend.
Um ein wenig Wasser in den Wein zu schütten muss ich aber auch sagen, dass ich nicht damit rechne, dass das jetzt sofort abhebt. Von 250 auf über 1300 Mitarbeiter zu gehen - in so kurzer Zeit - kann nicht ohne „Kollateralschaden“ gehen. Aus meiner Erfahrung kann man nicht innerhalb von 12 Monaten so eine Wende hinkriegen. Ich gehe davon aus, dass die „Durststrecke“ bei den Zahlen noch ein paar Quartale anhalten wird. Die Firma wird noch länger „teuer“ ausschauen, wenn man nur auf die Ergebnisse schaut. Wenn dann noch ein bisschen ein schwächerer Gesamtmarkt dazu kommt, dann kann es sein, dass wir auch noch 25 Euro im Kurs sehen. Aber wenn ich 5 Jahre voraus schaue, dann bin ich überzeugt, dass SNP eine ganz andere Bewertung haben wir.
Ich habe jetzt einen Teil gekauft und falls es weiter runter geht kaufe ich nach. |