Bislang hatte sich der Börsenguru und Fondsmanager Marc Faber eher als Crash-Prophet einen Namen gemacht. So sagte der Schweizer einst den Abschwung in Japan, den Börsencrash von 1987 und die Dotcom-Blase im Jahr 2000 richtig voraus. Weil er zusätzlich Herausgeber des monatlichen "Gloom, Boom & Doom"-Reports ist, wird er hier und da gerne mal "Dr. Doom" genannt. Auch wenn er in Bezug auf die allgemeine Wirtschaftsentwicklung seiner pessimistischen Linie treu bleibt (dem S&P 500 prognostizierte er im August einen Einbruch von 50 Prozent) überraschte Faber in dieser Woche mit einer ungewohnt erfreulichen Weissagung. Im Interview mit "CNBC" erklärte er, dass den Rohstoffpreisen aufgrund katastrophaler Infrastrukturbedingungen in Asien eine baldige Rally bevorstünde. Und auch in der westlichen Welt würde die Nachfrage nach Rohstoffen ob der zunehmenden Fiskalaktivitäten weiter ansteigen. Vor allem der Ölmarkt dürfte hiervon kräftig profitieren. Laut Faber sei es durchaus möglich, dass der Barrelpreis "in gar nicht allzu ferner Zukunft" die 70-Dollar-Marke durchbrechen könnte. Solche Worte aus dem Mund eines Crash-Propheten - das geht bei Anlegern runter, wie Öl. -------------------------------------------------- Wallstreet-online Newsletter Donnerstag, 27.10.2016 |