Für den nimmermüden !
Die Wache.
Auf dem Posten steht der Krieger Späht und lauscht hinaus ins Weite, Ob der Feind durchs Dunkel listig Schleiche zu verwegenem Streite.
Schnee fliegt scharf ihm in das Antlitz, Wind fährt durch die grauen Haare, Doch als treuer Mann bewacht er Seinen Platz schon lange Jahre.
Horch! — schlägt auf dem Thurme langsam An die Stunde schon die Glocke, Oder ist es eine List nur, Die vom Posten ihn verlocke?
Zum Gewehre greift er. — Sich dort — Dunkler als die Nacht den Schatten. »Präsentirt!« — befiehlt es plötzlich, Doch er fühlt die Hand ermatten.
»Abgelöst!« — Die schwere Lanze Gleitet auf den Boden nieder, Zwölf Uhr schlug es. Todesschauer Lähmt des alten Kriegers Glieder.
Leise knistert's auf dem Schneefeld, — Aufwärts zu der Rampe klettern Schon die Feinde, — plötzlich rollt es Wie ein Sturm aus Donnerwettern,
Daß entsetzt sie stürzen abwärts Und in wilder Flucht zerstieben, Denn mit einem Athemzuge Hat der Tod sie fortgetrieben.
Morgens fand erstarrt der Hauptmann Auf dem Schild den alten Krieger, Durch das Feld zerstreut die Feinde Vor dem unsichtbaren Sieger.
Und es zeigt uns dort das Kirchlein Aus der grauen Vorzeit Tagen, Wie der Tod mit einem Hauch einst In die Flucht den Feind geschlagen.
Adolf Pichler |