"Es steht nicht (Anm.: Sie meinen wohl: Anderbruegge) wie du auf 6 Milliarden Schulden kommst. Ist das deine Non GAP, evil will Betrachtung oder wie soll ich das verstehen? Bitte den Nachweis führen, dass K+S 6 Milliarden Schulden hat. Ich habe dir den Finanzbericht vorgelegt, dass es so nicht stimmt."
i. Glaube ich nicht, das Anderbruegge nicht versteht wie die 6 Mrd. Euro Schulden in die Bilanz kommen.
ii. Beantworte ich Ihnen diese Frage gerne, wenngleich es mir fern liegt Sie bloßzustellen.
iii. Also denn, beginnen wir Schritt für Schritt:
Was ist eine Bilanz?
"Die Bilanz als ein Bestandteil des Jahresabschlusses eines Kaufmanns ist eine Gegenüberstellung des Vermögens und der Schulden eines Kaufmanns (§ 242 Abs. 1 HGB) zu einem bestimmten Zeitpunkt (Bilanzstichtag) in Kontoform.
Bilanzaufbau: auf der linken Seiten der Bilanz steht das Vermögen (Aktiva), auf der rechten Seite der Bilanz stehen das Eigenkapital sowie die Schulden (Passiva). Die Schulden umfassen dabei insbesondere die Verbindlichkeiten sowie die Rückstellungen.
Für die Bilanz gilt die sogenannte Bilanzgleichung: Aktiva und Passiva bzw. Vermögen und Kapital sind immer gleich hoch (Begriff Bilanz vom italienischen bilancia für Waage)." Quelle: https://welt-der-bwl.de/Bilanz-Definition
Ah ja, wir haben gelernt, auf der rechten Seite der Bilanz (Waage) steht das Eigenkapital und die Schulden. Im zweiten Ausbildungsjahr zum Bankkaufmann lernt man dann, dass die rechte Seite der Bilanz auch Passiva genannt wird. Wichtig bis hierher, auf der rechten Seite stehen die Schulden und das Eigenkapital. Die Summe aus Schulden und Eigenkapital nennt man auch Bilanzsumme. Auf der linken Seite (Aktiva) finden wir das Vermögen der Gesellschaft. Die Summe nennt man auch Bilanzsumme, klingt komisch, ist aber so, weil wir ja nun wissen die Bilanz bildet eine Waage ab!
Was sind aber nun Schulden?
Schulden wir erinnern uns, haben wir bereits in der ersten Stunde gehört, Schulden stehen auf der rechten Seite der Bilanz und kommen gleich nach dem Eigenkapital.
"Unter Schulden versteht man umgangssprachlich Verbindlichkeiten, die mit Rückzahlungsverpflichtungen von natürlichen oder juristischen Personen gegenüber Gläubigern verbunden sind." Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schulden
Was sind natürliche und juristische Personen?
Schon wieder zwei neue Begriffe. Aber da machen wir es uns jetzt ganz einfach: natürliche Personen = Menschen aus Fleisch und Blut juristische Personen = Von Menschen konstruierte Organisationen im Rahmen eines Rechtssystems.
Klingt wieder komisch, aber K+S ist eine juristische Person.
Kommen wir nun zur Herleitung der Schulden aus dem Geschäftsbericht 2019!
Wenn wir uns nun den Geschäftsbericht für 2019 der K+S AG auf Seite/Blatt B ansehen finden wir viele, viele Zahlen für viele, viele Jahre. Und da finden wir dann die Bilanzsumme, haben wir oben gelernt, ist auf der Passiv-Seite die Summe aus Eigenkapital und Schulden. Im Jahr 2019 steht dort auf Veranlassung von Vorstand und AR schwarz auf weiß:
Bilanzsummer: 10.592,2 Mio Euro
Und direkt eine Zeile weiter finden wir dann das Eigenkapital:
Eigenkapital: 4.495,1 Mio Euro
So weit so gut, wo stehen aber nun die Schulden?
Tja, "Schulden machen" klingt ja erst mal nicht so gut. Da stellt man schon lieber das Eigenkapital heraus. Aber Sie haben ja nun gelernt, dass die linke Seite der Bilanz, und da Sie ja nun schon fortgeschritten sind, die Passiva also, aus Eigenkapital und Schulden besteht und die Summe hieraus als Bilanzsumme bezeichnet wird.
Sie brauchen also nur noch die Bilanzszummen: 10.592,2 Mio Euro um das Eigenkapital verringern: Eigenkapital: 4.495.1 Mio Euro und erhalten: die Schulden: 6.097,1 Mio Euro
Wenn Sie nicht so ungläubig gewesen wären, hätten Sie auch nur auf Ariva nachschauen müssen.
Warum? Da Schulden, in Euro ausgedrückt nicht meine Euros sind, also nicht mein eigenes Geld sind, also kein Eigenkapital sind, nennt man die Schulden auch Fremdkapital. Und dieses Fremdkapital ist auf Ariva ausgewiesen.
In diesem Sinne, lehrreiche Ostern. Und denken Sie einmal mehr über ein gepflegtes Sparbuch nach. Ihr DerLaie
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