Nun, daß die meisten europäischen Staaten radikale Wege suchen werden müssen, die Fehler der Vergangenheit (und die für die Zukunft absehbaren) zumindest teilweise auszubügeln, war doch klar. Eine (inszenierte) Radikal-Inflation allein beseitigt das Problem nicht effizient genug und führt zu gereizter Stimmung beim Fuß(Wähler-)volk.
Das Einzige, was an der nun scheinbar zunehmend öffentlicher geführten Diskussion um Zwangsanleihen erstaunlich ist, daß diese von den für die Misere auf politischer Ebene Verantwortlichen bisher recht verhalten geführt wurde (außer Schäfer-Gümbel ist mir kein "Politiker" erinnerlich, der sich damit mal an die Öffentlichkeit gewagt hätte) und erst jetzt in als seriös geltenden Breitenmedien auftaucht. Aber daß das Thema irgendwann aktuell werden würde, war klar absehbar; nun ists halt einfach der 11.07.12 geworden.
Ich gehe davon aus, daß man für den Fall einer Zwangsanleihe lediglich mit höheren Bemessungsgrenzen arbeiten wird, damit der "Mittelstand" (Sic !: Euro 250.000,--/Euro 500.000,--) nicht durch unflätige öffentliche Äußerungen auffällig wird.
Man wird dann stattdessen bei denen vorstellig werden, die über ein "Vermögen" von z. B. Euro 1.000.000,-- bis Euro 10.000.000,-- verfügen und dafür dort halt ein wenig beherzter zugreifen. Das ist ja letztlich auch "gerecht", gelle ?, und wird zudem den breiten Beifall des Wahlvolks finden.
Übrigens: geht jemand eine Wette mit, ob Deutschland solcherlei "Anleihen" ("geplante Rückzahlung bei besserer Haushaltslage" ;-)) ) noch vor (!) Ländern wie Portugal, Spanien, Italien, Frankreich oder Griechenland einführt, oder erst, nachdem diese Länder dies taten ?
Grüße
VanDelft |