Karl Lauterbach möchte den Apothekenmarkt grundlegend reformieren. Bestandteil seiner Reform ist das Auflösen des Mehrbesitzverbotes von vier auf mehr als vier Filialen je selbstständigen Approbierten. Grundlegend dabei ist, dass die Filialen keinen Apotheker vor Ort mehr brauchen, sondern das dieser digital zugeschaltet sein kann. Am Honorar pro Rezeptpackung soll sich nichts ändern. Das hat aus meiner Sicht folgende Sachen zur Folge:
Rezepte bleiben für Shop Apotheke weiterhin uninteressant, da die Kosten über den Roherträgen liegen. außerdem sollen große Apotheken weniger je Rezept bekommen als Kleine...
Die Einzelapotheken werden geschwächt, da sie einen Nachteil gegenüber den Filialen ohne Apotheker haben werden. Damit werden vermehrt Apotheken durch diese neuen Apotheken ohne Apotheker, ohne Labor und ohne Nacht und Notdienste ersetzt. damit erhofft sich Karl Lauterbach die Vergütungen GRX Packung dauerhaft niedrig zu halten.
Was man in den Kiosken an Personal sparen kann, wird allerdings durch zusätzliche Ladenlokalmieten aufgefressen. außerdem steigen die Kosten bei gleich bleibender Vergütung mit der Inflation.
insgesamt werden also die vor Ort Apotheken geschwächt, und sie können weniger OTC Angebote machen, was den Versand wiederum stärken wird.
Mal sehen ob es so kommt, aber die Grünen finden die Umverteilung gut, in dem man nicht für jedes Rezept gleich viel zahlt, wenn die Apotheke viele Kunden hat bekommt sie dann weniger.
und die FDP findet jede Form der Liberalisierung gut inklusive des dauerhaften niedrigeren Honorars durch Ersetzung der Apotheken durch Apotheken ohne Apotheker, Labor und Nachtdienste.
ich denke also die Vorschläge werden so kommen.
Für den RX Versand wird es also eng bleiben, aber für den OTC Versand ist das sicher sehr gut, da die weniger Vergütung in jedem Jahr für das Rezept vor Ort durch höhere OTC Preise quer finanziert werden muss. Was denkt ihr? |