Cryan ist für mich auch nicht die Wurzel allen Übels. Ich vermute aber dass er, wie in dem Interview mit Herrn Müller angedeutet, sich nicht durchsetzen konnte gegen die Lobby der Investmentbanker im Konzern.
Die Gewinne der letzten 10 Jahre durch das Investmentbanking wurde vollständig durch Rechtstreitigkeiten, Vergleiche und Bonizahlungen aufgebraucht. Die Bonizahlungen flossen vor Cryans Amtsantritt unter Jain und Fitchen ja noch üppiger.
Gefühlt war der Gesamte Vorstand vor Cryan samt Aufsichtsrat schon vor Gericht vorgeladen. Das sagt einiges.
Im Grunde ist Cryan als Sanierer sehr wahrscheinlich auf taube Ohren in der Bank gestoßen. Schon alleine die veraltete IT gibt einem zu denken. Sowas ist doch nicht mehr konkurrenzfähig. Hat man da auf Kosten der Bonizahlung und Rechtsstreitigkeiten am falschen Fleck gespart? Das hat Cryan zumindest frühzeitig erkannt und Frau Hammonds in der Konzern geholt. Nun kostet es halt Zeit und Geld.
Mit der Postbank hat man sich kein schlechtes Unternehmen eingekauft. Aber man wollte sie wieder loswerden weil sie angeblich nicht zu Dt. Bank passt. Ich vermute die vielen Fillialen sind daran schuld und nicht der Kundenstamm. Dabei deckt die Postbank das klassische Bankgeschäft ab. Keine Ahnung wieso die damit keine Erträge erwirtschaften.
Keine Ahnung, ob bei einer Zerschlagung die Dt. Bank ohne das ganz Invesmentbanking sogar wert haltiger wäre als die gegenwärtige Marktkapitalisierung.
Aber wer soll dann die ganzen Boni für die Investmentbanker anschaffen?
Es gibt bei der Dt. Bank sehr viele kompetente und freundlich nprmale Angestellte, die bestmöglichst ihre Arbeit erledigen. Das weiss ich aus Erfahrung. Ich denke hier an Firmenkundenbetreuer. Damit muss doch Geld damit zu verdienen sein. Avalkredite z. B., usw.
Fast alle unsere Auslandskunden wickeln Ihre Zahlungen über die Dt. Bank ab und nicht über die Sparkasse und Volksbank. Da ist die Dt. Bank schneller und besser vernetzt.
Aber das alles sind klassische Bankgeschäfte für die Unternehmen Banken brauchen und kein elitäres (arrogantes) Investmentbanking.
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