Die Begründung ist Quatsch - habe ich denen auch geschrieben.
Es ist leider so, wie ich auf WO geschrieben habe: Einige größer Investierte haben das Geschäft nicht verstanden, obwohl sie wie kajutscha normalerweise gut analysieren können. Aber auch Experten machen Fehler.
Der Fehler hier ist der Fokus auf die Abschreibungen - obwohl man weiss, das die Abschreibungen am Anfang sehr hoch sind. Jede Investition hat die Buchung "Vermögen an Kasse". In der Folge wird das Vermögen nach Nutzungsgrad abgeschrieben. Es kommt durch diese Abschreibungen aber nicht wieder in die Kasse. Man verdient die Ausgabe nur dadurch wieder, das man operativ Umsatz macht und nach Abzug der operativen Kosten das Geld wieder in die Kasse kommt.
Diese Kennzahl ist der operative Cashflow. Näherungsweise das EBITDA. Im Q2 hat die DRAG ein EBITDA von 42 Mio. Euro gemacht, im Gesamtjahr könnten es 85 - 90 Mio Euro werden. Ende Q1 standen 148 Mio. Euro Sachinvestitionen in der Bilanz. Der Geschäftsverlauf sieht als Normalfall vor, das die Investitionen und die täglichen Förderkosten bei einem Ölpreis von 60 USD nach ca. 4 Jahren komplett verdient sind. Bei 70 USD sind es knapp 3 Jahre. Zu diesen Zeitpunkten sind ca. die Hälfte bzw. ein Drittel gefördert. Die restliche Förderung geht abzüglich der täglichen Förderkosten voll in den Gewinn.
Die Besonderheit hier ist, das gleich am Anfang der Förderaufnahme der Rückfluss der getätigten Investitionen sehr stark ist. Bei 148 Mio. Sachanlagen Ende Q1 und einem Cashflow von ca. 85 Mio Euro werden ca. die Hälfte der Investitionen bereits im ersten Jahr wieder verdient worden sein.
Fazit: Das Q2 war mit 42 Mio. EBITDA das erwartete Rekordquartal. Die Anhebung um 30 % auf 85 - 90 Mio. EBITDA brachte auch die erhoffte große Prognoseerhöhung. Warum das sonst so versierte Anleger nicht gesehen haben, bleibt ein Rätsel. In der Zahlenflut der Berichtssaison untergegangen? |