Hoch interessante "Pipeline" Das Unternehmen verfügt in der Tat über eine hoch interessante "Pipeline" mehrerer aussichtsreicher Projekte. Zum einen gibt es die so genannte dSLIM-Technologie - ein DNA-Molekül zur Behandlung spezieller Krebs-Erkrankungen. Derzeit konzentriert sich die Entwicklung primär auf Dickdarm-Krebs, aber man ist zuversichtlich, dass sich auf diesem Wege längerfristig auch andere Tumor-Arten wirkungsvoll bekämpfen lassen. Für außerordentlich viel versprechend erachte ich darüber hinaus die zellbasierte Gen-Therapie als Behandlungsmethode gegen menschliche Tumor-Zellen. Die innovative Therapie kann zurzeit vor allem gegen Darm-, Nieren-, Brust- und Lungen-Krebs eingesetzt werden. Und "last but certainly not least", hat das Unternehmen eine Technologie entwickelt, mittels derer sich DNA-Impfstoffe herstellen lassen, die das Immunsystem so steuern, dass es Infektionen selbstständig bekämpft (MIDGE-Verfahren). Aktuell hat man bereits einen Impfstoff für Haustiere gegen die Infektionskrankheit Leishmaniose hergestellt. Sie sehen also: Bei Mologen handelt es sich nicht um eine klassische "Ein-Produkt-Firma". Natürlich ist die gesamte Forschungs-Pipeline momentan noch recht überschaubar- aber das kann bei einem Unternehmen mit einer Markt-Kapitalisierung von gerade einmal gut 70 Millionen Euro letztlich nicht anders sein. Mich persönlich überzeugt am meisten, dass die Projekte im Wesentlichen gleichberechtigt sind. Man hat kein "Steckenpferd", auf das man seine ganze Kraft konzentriert, sondern versucht alle Technologien parallel zu entwickeln. Rückschläge wären dadurch weit weniger dramatisch, als wenn die Gesellschaft alles auf eine "Karte" setzt. *Projekte noch in einem frühen Stadium Diese Strategie erscheint vor allem deshalb sinnvoll, weil Rückschläge bei der Forschungsarbeit jedenfalls nicht gänzlich ausgeschlossen werden können. Bei aller Euphorie komme ich nämlich nicht umhin festzustellen, dass die genannten Projekte sich allesamt noch in einem recht frühen Entwicklungsstadium befinden. Die dSLIM-Technologie steht gegenwärtig vor der Zulassung zu den Phasen Ib und IIa. Selbst im allergünstigsten Fall wird es somit noch mindestens drei Jahre dauern, bis eine Zulassung erfolgt. Und auch bei dem Impfstoff gegen Leishmaniose dürfte noch "viel Wasser die Spree herunter laufen", bevor das Produkt zur Marktreife gelangt. Wenngleich die bisherigen Forschungs-Ergebnisse sehr ermutigend sind, ist die "Kuh sicherlich noch nicht vom Eis". Erfahrungsgemäß kommt es gerade in der klinischen Phase-III-Studie immer wieder zu empfindlichen Rückschlägen. Über allen Maßen ängstlichen Investoren kann ich demzufolge absolut nicht zu einem Kauf der Mologen-Aktie raten. *Partner glauben an Mologen Positiv zu vermerken ist aber in jedem Fall, dass das Unternehmen schon diverse Partnerschaften insbesondere in Bezug auf die MIDGE-Technologie "schmieden" konnte. Bereits im Jahr 2006 hat Mologen mit einem US-amerikanischen veterinär-pharmazeutischen Konzern einen weit reichenden Lizenz- und Entwicklungsvertrag für ihren MIDGE-basierten Impfstoff gegen Leishmaniose geschlossen. Der Name des Partners wird jedoch auf dessen Wunsch geheim gehalten. Zugegeben: Dieses Prozedere hat etwas Anrüchiges. Trotzdem bin ich nach dem gestrigen Gespräch weitgehend überzeugt, dass es diesen Partner wirklich gibt. Abgesehen davon konnten vor allem in Asien einige Lizenz-Nehmer sowohl für den angesprochenen MIDGE-Impfstoff als auch für die zellbasierte Gen-Therapie gewonnen werden. Dass diese existieren, ergibt sich mehr oder weniger zweifelsfrei aus dem "Zahlenwerk" des Jahres 2006. *Rentabilität (noch) nicht nachhaltig Immerhin schrieb die Gesellschaft 2006 zum ersten Mal "schwarze Zahlen". Auf Grund von Zahlungen diverser Lizenz-Nehmer stiegen die Umsätze von 0,8 auf 5,2 Millionen Euro. Das wäre sicherlich nicht geschehen, wenn es die Partner in Wirklichkeit nicht geben würde. Unterm Strich erwirtschaftete man einen Gewinn von 400.000 Euro. Im vergangenen Jahr sah es leider nicht ganz so erfreulich aus. In den ersten sechs Monaten summierten sich die Erlöse auf gerade einmal 100.000 Euro und auch im zweiten Halbjahr dürfte sich die Lage kaum verbessert haben. Insofern braucht man kein Prophet zu sein, um für das Gesamtjahr einen Verlust vorherzusagen. Natürlich ist es bedauerlich, dass sich die Rentabilität als (noch) nicht nachhaltig entpuppt hat. Auf der anderen Seite ist das für mich aber auch kein "Beinbruch". Genau genommen wäre es in der jetzigen Phase eher schon ein Wunder gewesen, wenn das gelungen wäre. Nach der vor rund zwölf Monaten erfolgreich platzierten Kapital-Erhöhung verfügt das Unternehmen über einen Barmittel-Bestand von etwa zehn Millionen Euro. Bei einer derzeitigen Cash-Burn-Rate von maximal fünf Millionen Euro pro Jahr reichen die Mittel damit, um den Geschäftsbetrieb noch für mindestens zwei weitere Jahre aufrecht zu erhalten. Ich bin allerdings zuversichtlich, dass es dem Unternehmen gelingt, künftig weniger Geld zu "verbrennen". Mein diesbezüglicher Optimismus gründet sich in erster Linie auf die zellbasierte Gen-Therapie zur Krebs-Behandlung. *Umsätze durch Lizenz-Vergabe für Krebs-Therapie In diesem Bereich rechnet Mologen bereits ab dem laufenden Jahr mit Umsätzen durch die Vergabe von Lizenzen. Gleichzeitig stellt man die Ausgangsstoffe für die Technologie zur Verfügung, so dass man damit in Zukunft ein "nettes Zubrot" verdienen kann. Einige Milliönchen dürften per anno da locker drin sein. Von daher gehe ich davon aus, dass die Cash-Burn-Rate ab 2008 auf höchstens 2,5 Millionen Euro sinken wird. Damit würde der vorhandene Barmittel-Bestand mindestens noch für vier oder sogar fünf Jahre reichen. Bis dahin könnten dann auch die ersten Zulassungen erfolgt sein. *Behandlungserlaubnis in Indien erhalten Ein wichtiger "Meilenstein" für das angesprochene Vorhaben ist den Berlinern bereits im August 2007 gelungen. Für die zellbasierte Gen-Therapie hat man von den indischen Behörden eine Behandlungserlaubnis erhalten. Zeigt die Behandlung Erfolg (wovon ich jetzt einfach einmal ausgehe), werden andere Staaten sich ebenfalls zu einer Genehmigung durchringen. Dann winken für Mologen weitere Lizenz-Zahlungen und das Zusatz-Geschäft könnte so richtig anlaufen. *Neuer Groß-Aktionär Die deutlichen Kurs-Zuwächse in den vergangenen Wochen, können sich uns weder ich noch der Mitarbeiter der Investor-Relation-Abteilung so richtig erklären. Bahnbrechende News gab es nämlich keine. Allerdings finde ich es durchaus erwähnenswert, dass Mologen einen neuen Groß-Aktionär hat. Der Deutsche Ring hat einen Anteil in Höhe von 20 Prozent von Florian Homms Hedgefonds erworben. Für mich stellt dieser Umstand einen Vertrauensbeweis dar. Immerhin ist der Deutsche Ring - anders als Herr Homm - nicht unbedingt für "Harakiri-Investments" bekannt. Möglicherweise rühren die Kurs-Steigerungen von entsprechenden Umschichtungen im Vorfeld her. Bei einem so kleinen Wert wie Mologen reichen ja schon vergleichsweise geringe Orders, um die Notierungen zu bewegen. MEIN FAZIT: Im Wesentlichen erfüllt die Aktie von Mologen alle Kriterien meiner internen "Qualitäts-Checkliste" für Biotech-Titel. Das Unternehmen hat mehrere aussichtsreiche Projekte, die gleichermaßen vorangetrieben werden. Finanzkräftige Partner sind aller Wahrscheinlichkeit mit im "Boot" und die Zeit bis zur Zulassung kann man durch andere Einnahmen überbrücken. Trotzdem ist der Wert sicherlich nur für spekulative Anleger geeignet, weil ein nachhaltiger wirtschaftlicher Turnaround noch nicht in Sicht ist und sich alle Projekte noch in einem recht frühen Stadium befinden. Rückschläge sind daher nicht auszuschließen. Ich persönlich werde am Montag aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gleich eine Groß-Order für Mologen-Aktien in den Markt geben. Aber in jedem Fall werde ich die weitere Firmen-Entwicklung genau verfolgen und mittel- bis längerfristig kann ich mir gut vorstellen, eine Position aufzubauen. + Vergleichsweise breite und interessante "Pipeline" + Bislang durchaus viel versprechende Forschungsergebnisse + Finanzkräftige Partner + Erlöse durch Lizenz-Einnahmen und den Verkauf von Ausgangsstoffen + Neuen soliden Groß-Aktionär gewonnen - Bis auf weiteres werden wohl noch Verluste geschrieben - Bestehende Gefahr von Rückschlägen, weil Projekte noch in frühem Stadium sind Quelle: Hotstock-Trading [info@hotstock-trading.de] ----------- Gruss Moya |