Nachdem man nun offensichtlich über Jahre versucht hat einen Sterbenskranken wieder ins Leben zu holen, zeigt sich dass es eben nicht für alles eine Therapie gibt. Wenn man - ein unfähiges Management
- einen sterbenden Markt
- veraltete Produkte
- reichlich Schulden durch eine Übernahme
hat, kann man sich noch so viel Gutes einreden wollen. Das ist dann halt das Pfeifen im Walde. Der alte Eigentümer aus Mannheim wird schon wissen warum er sich von der Firma verabschiedet hat. Eine CashCow war die Bude bestimmt noch nie. Nun wartet der Wettbewerb, der ja offensichtlich nur aus zwei Firmen besteht, einfach darauf das die kümmerlichen Reste des Unternehmens sturmreif sind. Man hat Francotyp nun schon den größten deutschen Händlerkanal weggeschnappt. Wenn man sich die Börsenkapitalisierung anschaut liegt diese nur noch bei kümmerlichen 67 Mio. EURO. Die Nummer 2 auf dem Markt (Neopost) hat im Jahr 2006 allein über 100 Mio. EUR an die Aktionäre ausgeschüttet. Es ist also nur noch eine Frage von Tagen bis Wochen bis die ihre Portokasse aufmachen und den Laden schlucken. Erste Aktion wird hoffentlich sein die beiden noch verbliebenen Versager (Schwarze/Hiemenz) vor die Tür zu setzen. Aber wenn der neue Vorstandsvorsitzende da ist, wird der das vielleicht schon besorgen. Absolut ärgerlich bleibt aber die Abzocke der Vorstände! Wenn man sie auf der Francotyp-Seite im Internet die Aktieninhaber vor und nach Börsengang anschaut, sieht man das jeder der 3 im Rahmen des Börsengangs mehr als 280.000 Aktien zu je 19 EUR abgestossen hat. Da hat sich jeder rund 5,8 Mio. EUR in die Tasche gesteckt! Der Finanzinvestor hat sich beim Börsengang ebenfalls über 90 Mio. EUR in sein Säckel einzahlen lassen. Macht zusammen fast 110 Mio. EUR aus dem Börsengang! Die haben ihr Schäfchen im Trockenen und heute ist die Bude nur noch zwei Drittel davon Wert. Sauberer Schnitt zu Lasten der blöden Neuaktionäre. Der Aktienkurs muss noch weiter runter! Jetzt sitzen die Vorstände immer noch auf einem Wert von rund 1,5 Mio. EUR für die restlichen Schrott-Aktien in ihrem Besitz. Diese zusätzliche Alterssicherung sollte man denen nicht gönnen. Und zu guter letzt: Wer braucht eigentlich so ein Produkt? Ich habe noch nicht gesehen/gehört das PIN, UPS, TNT und wie sie alle heißen eine Frankiermaschine brauchen. Wozu soll die eigentlich gut sein? Die kostet einem Kunden nur Geld und bringt keinen wesentlichen Mehrwert. Aus einem befreundeten Büro habe ich gehört die schlagen bei den Farbtanks für die Maschinen ebenfalls so gut wie die Druckerhersteller zu. Außerdem muss man über das Telefon sein Porto auffüllen. Und dieser Dienst kostet auch noch eine monatliche Pauschale. Jedenfalls haben die mal durchgerechnet und sind zu dem Ergebnis gekommen das jeder Stempel mit der Maschine fast 10 Cent kostet. Das heißt das Porto verteuert sich von 55 auf 65 Cent! Die haben dazu mit einem Verkäufer von denen gesprochen. Der Witz ist: Diesen Auffülldienst für das Porto kann man nicht kündigen. Dann wird die Maschine stillgelegt! Und die Farbpatronen sind wie bei manchen Druckern nicht austauschbar. Es gibt keine alternativen Hersteller. Da arbeitet bestimmt auch ein Chip im Hintergrund und verhindert den Einsatz von preiswerteren Produkten. Laut dem Verkäufer hat man als Nutzer aber eine schöne Werbung auf seinen Briefen. Häh, hab ich da was nicht verstanden? Wer soll denn mit der Werbung angesprochen werden? Der Briefträger? Außer dem Empfänger sieht doch keiner meinen Brief? Und den Empfänger kenne ich doch in der Regel. Also was ist das für ein Geschäftsmodell? |