Mittwoch, 29. Januar 2003 Nachforderungen erhoben FCK vor Finanzkollaps
Die finanzielle Situation beim abstiegsbedrohten Fußball- Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern verschärft sich weiter. Das Finanzamt Kaiserslautern erhebt Nachforderungen von insgesamt 12,9 Millionen Euro gegenüber dem Klub. In einem persönlichen Gespräch mit dem Vorstand des Vereins kündigte die Leitung der Behörde am Mittwoch den Erlass von zwei Lohnsteuer- Haftungsbescheiden an. Dabei ist ein Bescheid über 8,3 Millionen Euro mit einer sofortigen Zahlungsaufforderung verbunden. Der restliche Betrag von 4,6 Millionen Euro wird wegen weiterer finanzbehördlicher Untersuchungen ohne eine solche sofortige Zahlungsaufforderung zugestellt. "Der 1. FCK wird sofort alle möglichen Rechtsmittel einlegen", sagte der Vorstandsvorsitzende Rene C. Jäggi. "Die Situation hat sich für den 1. FCK durch diese Nachforderungen dramatisch verschlechtert." Die Nachforderungen beziehen sich auf den Verdacht, dass der ehemalige Vorstand der Pfälzer Lohnsteuer für Lizenzspieler nicht korrekt abgeführt hat, da Lohnzahlungen verdeckt als Zahlung auf Persönlichkeitsrechte oder über Spielervermittler abgerechnet sein könnten. "Die in dieser Höhe nicht erwarteten Summen werden in das zur Zeit in der Entwicklung befindliche Sanierungs-Konzept eingearbeitet", kündigte Jäggi an. Der Finanzbehörde war am 3. Dezember des vergangenen Jahres ein erster Teilbericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC Deutsche Revision vorgelegt worden, die Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam mit der Untersuchung von Geschäftsvorgängen beim 1. FCK seit 1996 beauftragt hatten. Ende 2002 folgte die Fertigstellung eines weiteren Berichts, der sich mehrere Gespräche zwischen Vertretern vom Finanzamt, PwC und 1. FCK anschlossen. Der enorme Umfang des Berichts erforderte einen größeren zeitlichen Aufwand bis zur Vorlage einer Bewertung durch das Finanzamt.
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