Ich bin grundsätzlich auch sehr für die technische Analyse , weil hier grundsätzliche psychologische Handelsweisen verarbeitet werden und somit das Bild der Anleger gut wiedergibt. Was allerdings bei dem von dir benannten Artikel leider völlig ins Leere geht, ist erstens, dass der Artikel erschien, danach gab es sage und schreibe 3 Handelstage, an denen der Kurs von fb noch fiel, und zwar um gut 2 $. Danach ging es derart aufwärts, dass die Elliott-Theorie in diesem Fall nicht mehr anwendbar ist.
Der Grund für das plötzliche Ansteigen war u. a. die falsche Erwartung, die die meisten hatten, nämlich, dass die fb-Mitarbeiter so denken wie das unwissende Volk. Das hätte - wie bei den meisten anderen - zu Skepsis und zu Verkäufen der nun frei werdenden Aktien geführt, immerhin 800 Mio. Stück. Auf der Erwartung dieser Tatsache entstand vermutlich auch der von dir genannte Artikel von Robert Schröder.
Herr Schröder hat sich - wie die meisten anderen auch - geirrt, weil er anders als die fb-Mitarbeiter nicht an den Erfolg des Unternehmens glaubt, was er ja auch deutlich macht.
Da keiner nennenswert verkauft hat, führte das zur gegenläufigen Entwicklung, und nun ist die Situation anders:
Die Anleger glauben mehrheitlich, dass die fb-Mitarbeiter mehr wissen als sie (was natürlich auch stimmt). Da die nicht verkauft haben, wird dies als Indiz für ein (noch nicht im Detail bekanntes) erfolgversprechendes Geschäftsmodell angesehen.
Also, ich sehe derzeit einfach keinen Grund dafür, short zu gehen (allenfalls kurzfristig zum Ausnutzen eventueller Korrekturen, eine scheint ja gerade zu laufen oder evtl. gerade zuende zu gehen).
Schröder hat sich einfach geirrt (das kann vorkommen und macht den Artikel noch nicht schlecht), allerdings ist sein Artikel auch in anderer Hinsicht völlig mangelhaft. Er vergleicht Äpfel mit Birnen. Das geht zumindest an der Börse regelmäßig nach hinten los (je nachdem, wo gerade hinten ist... :-) |