Irakisches Fernsehen: US-Soldaten 160 Kilometer vor Bagdad Bagdad (dpa) - Die USA und Großbritannien haben am vierten Tag nach Beginn des Krieges im Irak ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Bagdad fortgesetzt. Nach Berichten des irakischen Fernsehens befinden sich US-Eliteeinheiten 160 Kilometer südlich von Bagdad. Ein junger US-Soldat hat in der Nacht zum Sonntag in einem Militärlager in Kuwait eine Bombe auf seine eigenen Kameraden geworfen. Nach einem Bericht der BBC gab es dabei einen Toten und 13 Verletzte. Sechs Personen sollen dabei lebensgefährlich verletzt worden sein. Der Täter wird gegenwärtig verhört. Seine Motive seien noch unklar, sagte ein Militärsprecher in Kuwait. Journalisten berichteten, das Ziel des Anschlags sei der militärische Vorgesetzte gewesen, den der Täter gehasst habe, weil er sich zurückgesetzt fühlte. Iraks Außenminister Nadschi Sabri forderte unterdessen bei einem Besuch in Damaskus Unterstützung von den arabischen Staaten ein.I Beim Anschlag im «Camp Pennsylvania» wurden nach Angaben des US- Senders CBS drei Handgranaten in drei Zelte von Offizieren der 101. US-Luftlandedivision geworfen. Der CBS-Korrespondent, der die Einheit begleitet, sagte, zwei kuwaitische Dolmetscher und ein US-Soldat würden verhört. Der Amerikaner sei nach dem Anschlag verletzt in einem Bunker gefunden worden. Die Verletzung zog er sich nach Angaben des Korrespondenten beim Werfen einer Handgranate zu. Details über den Vorfall wurden zunächst nicht mitgeteilt. Die alliierten Streitkräfte hatten am Samstagabend ihre «Angst und Schrecken»-Luftoffensive mit Angriffen auf Bagdad fortgesetzt. In einigen Teilen der irakischen Hauptstadt brach die Stromversorgung zusammen. Auch aus den nordirakischen Städten Mosul und Kirkuk sowie der Region um Basra wurden Explosionen gemeldet. Bei den Angriffen sollen nach Angaben des arabischen Senders El Dschasira 50 Einwohner von Basra getötet worden sein, darunter ein zweijähriges Kind. Die alliierten Einheiten wollen auf ihrem Weg vom Südirak nach Bagdad die Stadt Nasirija eingenommen haben. Teile der amerikanisch-britischen Verbände sind nach einem Bericht des irakischen Fernsehens möglicherweise wesentlich näher an Bagdad herangerückt, als bisher angenommen. Den Angaben zufolge kam es nur 160 Kilometer südlich der irakischen Hauptstadt in der Wüste um den schiitischen Wallfahrtsort Nadschaf zu Kämpfen zwischen amerikanischen und irakischen Soldaten. Dabei soll ein regionaler Chef der regierenden Baath-Partei ums Leben gekommen sein. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Vom britischen Stützpunkt Fairford starteten am Sonntag früh erneut Langstreckenbomber vom Typ B-52. Die Maschinen können in fünf bis sechs Stunden den Irak erreichen. Die Maschinen waren in den vergangenen Tagen an den Bombardierungen im Irak beteiligt. Iraks Außenminister Sabri sagte in der syrischen Hauptstadt Damaskus, die von den USA geführte Koalition ziele mit ihren Angriffen auf alle arabischen Länder. Sabri griff US-Präsident George W. Bush und den britischen Premierminister Tony Blair scharf an und erklärte, der Irak werde den Kampf fortsetzen. Der Minister warnte zudem die Türkei davor, sich in die inneren Angelegenheiten des Irak einzumischen. Sabri will am Sonntag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo an einem Treffen der arabischen Außenminister teilnehmen. Britische Streitkräfte errichten derzeit nach Meldungen der britischen Nachrichtenagentur PA eine Reihe von Lagern für Kriegsgefangene. Nach einem BBC-Bericht werden die bisher gefangen genommenen irakischen Soldaten von den britischen Truppen mit ärztlicher Hilfe und Essen versorgt. Wie das US- Verteidigungsministerium mitteilte, wurden bislang 1000 bis 2000 irakische Soldaten gefangen genommen. Die amerikanischen und britischen Einheiten entdeckten auf ihrem Vormarsch im Irak bislang keine Massenvernichtungswaffen. Auch in der nach US-Angaben eingenommenen irakischen Stadt Nasirija seien keine derartigen Waffen entdeckt worden, berichtete ein BBC-Korrespondent aus der Stadt. Der US-Befehlshaber der Koalitionstruppen, Vier- Sterne-General Tommy Franks, hatte zuvor betont, man sei gegenwärtig dabei, Informationen über die Lagerung solcher Waffen zu prüfen. «Es gibt aber keinen Zweifel, dass das irakische Regime Massenvernichtungswaffen besitzt», sagte er in Katar. dpa hr xxzz gp ja Krieg/Irak/Thema/ (Gesamtzusammenfassung 0430) Irakisches Fernsehen: US-Soldaten 160 Kilometer vor Bagdad = Bagdad (dpa) - Die USA und Großbritannien haben am vierten Tag nach Beginn des Krieges im Irak ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Bagdad fortgesetzt. Nach Berichten des irakischen Fernsehens befinden sich US-Eliteeinheiten 160 Kilometer südlich von Bagdad. Im Norden Kuwaits wurden 16 US-Soldaten bei einem Handgranatenanschlag in einem Militärcamp zum Teil schwer verletzt. Die Hintergründe des Vorfalls sind noch völlig unklar. Iraks Außenminister Nadschi Sabri forderte unterdessen bei einem Besuch in Damaskus Unterstützung von den arabischen Staaten ein.I Beim Anschlag im «Camp Pennsylvania» wurden nach Angaben des US- Senders CBS drei Handgranaten in drei Zelte von Offizieren der 101. US-Luftlandedivision geworfen. Der CBS-Korrespondent, der die Einheit begleitet, sagte, zwei kuwaitische Dolmetscher und ein US-Soldat würden verhört. Der Amerikaner sei nach dem Anschlag verletzt in einem Bunker gefunden worden. Die Verletzung zog er sich nach Angaben des Korrespondenten beim Werfen einer Handgranate zu. Details über den Vorfall wurden zunächst nicht mitgeteilt. Die alliierten Streitkräfte hatten am Samstagabend ihre «Angst und Schrecken»-Luftoffensive mit Angriffen auf Bagdad fortgesetzt. In einigen Teilen der irakischen Hauptstadt brach die Stromversorgung zusammen. Auch aus den nordirakischen Städten Mosul und Kirkuk sowie der Region um Basra wurden Explosionen gemeldet. Bei den Angriffen sollen nach Angaben des arabischen Senders El Dschasira 50 Einwohner von Basra getötet worden sein, darunter ein zweijähriges Kind. Die alliierten Einheiten wollen auf ihrem Weg vom Südirak nach Bagdad die Stadt Nasirija eingenommen haben. Teile der amerikanisch-britischen Verbände sind nach einem Bericht des irakischen Fernsehens möglicherweise wesentlich näher an Bagdad herangerückt, als bisher angenommen. Den Angaben zufolge kam es nur 160 Kilometer südlich der irakischen Hauptstadt in der Wüste um den schiitischen Wallfahrtsort Nadschaf zu Kämpfen zwischen amerikanischen und irakischen Soldaten. Dabei soll ein regionaler Chef der regierenden Baath-Partei ums Leben gekommen sein. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Vom britischen Stützpunkt Fairford starteten am Sonntag früh erneut Langstreckenbomber vom Typ B-52. Die Maschinen können in fünf bis sechs Stunden den Irak erreichen. Die Maschinen waren in den vergangenen Tagen an den Bombardierungen im Irak beteiligt. Iraks Außenminister Sabri sagte in der syrischen Hauptstadt Damaskus, die von den USA geführte Koalition ziele mit ihren Angriffen auf alle arabischen Länder. Sabri griff US-Präsident George W. Bush und den britischen Premierminister Tony Blair scharf an und erklärte, der Irak werde den Kampf fortsetzen. Der Minister warnte zudem die Türkei davor, sich in die inneren Angelegenheiten des Irak einzumischen. Sabri will am Sonntag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo an einem Treffen der arabischen Außenminister teilnehmen. Britische Streitkräfte errichten derzeit nach Meldungen der britischen Nachrichtenagentur PA eine Reihe von Lagern für Kriegsgefangene. Nach einem BBC-Bericht werden die bisher gefangen genommenen irakischen Soldaten von den britischen Truppen mit ärztlicher Hilfe und Essen versorgt. Wie das US- Verteidigungsministerium mitteilte, wurden bislang 1000 bis 2000 irakische Soldaten gefangen genommen. Die amerikanischen und britischen Einheiten entdeckten auf ihrem Vormarsch im Irak bislang keine Massenvernichtungswaffen. Auch in der nach US-Angaben eingenommenen irakischen Stadt Nasirija seien keine derartigen Waffen entdeckt worden, berichtete ein BBC-Korrespondent aus der Stadt. Der US-Befehlshaber der Koalitionstruppen, Vier- Sterne-General Tommy Franks, hatte zuvor betont, man sei gegenwärtig dabei, Informationen über die Lagerung solcher Waffen zu prüfen. «Es gibt aber keinen Zweifel, dass das irakische Regime Massenvernichtungswaffen besitzt», sagte er in Katar.
erschienen am 23.03.2003 um 08:30 Uhr |