Experten rechnen mit weiteren Milliarden-Altlasten

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neuester Beitrag: 08.04.03 19:43
eröffnet am: 08.04.03 18:14 von: DeathBull Anzahl Beiträge: 3
neuester Beitrag: 08.04.03 19:43 von: baanbruch Leser gesamt: 3079
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08.04.03 18:14

10873 Postings, 8725 Tage DeathBullExperten rechnen mit weiteren Milliarden-Altlasten

Experten rechnen mit weiteren Milliarden-Altlasten bei Telekom

Trotz Bekanntgabe eines Rekordverlustes hat der neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Kai-Uwe Ricke, nicht wie angekündigt "reinen Tisch gemacht": Nach wie vor seien Altlasten in zweistelliger Milliarden-Höhe aus der Amtszeit von Ron Sommer in der Bilanz verborgen. Diesen Vorwurf erheben die Professoren Wolfgang Gerke, Bilanzexperte an der Universität Erlangen/Nürnberg, und Torsten J. Gerpott, Lehrstuhlinhaber für Telekommunikation an der Universität Duisburg/Essen, gegenüber dem ARD-Wirtschaftsmagazin plusminus. So sei ein Wertverlust der deutschen UMTS-Lizenz von mindestens vier Milliarden Euro nicht verbucht worden. Außerdem liege die tatsächliche Verschuldung des Konzerns um rund sieben Milliarden Euro höher als die Bilanz ausweist.  

Wolfgang Gerke, der in Nürnberg Bank- und Börsenwesen lehrt, kritisiert in der ARD die Praxis der Telekom, Schulden in die Zukunft und so aus der Bilanz heraus zu verlagern. Sein Duisburger Kollege Torsten J. Gerpott fordert eine drastische Korrektur des UMTS-Lizenzwertes in der Bilanz. So wie für die Mobilfunk-Lizenzen in den USA geschehen, müsse die Telekom auch für den deutschen Markt eine Abschreibung vornehmen. Verändertes Kundenverhalten und neue Konkurrenztechnologien hätten die ursprünglichen Umsatzkalkulationen vollends unrealistisch gemacht. Die schon zu damaligen Bedingungen überteuert ersteigerte Lizenz sei jetzt, meinte Gerpott gegenüber dem WDR, "sicherlich in der Höhe von vier bis acht Milliarden abzuschreiben". Derzeit steht die im Boomjahr 2000 ersteigerte UMTS-Lizenz mit knapp acht Milliarden Euro in den Büchern.

Die Deutsche Telekom, die gerade erst für das Geschäftsjahr 2002 einen Verlust von 24,6 Milliarden Euro bekannt geben musste, wies gegenüber plusminus die Vorwürfe als ungerechtfertigt zurück. Das Instrument, durch den Verkauf und das Zurückmieten von Immobilien beziehungsweise die Abtretung von künftigen Einnahmen den aktuellen Schuldenstand in der Bilanz zu drücken, sei legal und werde nicht nur von der Deutschen Telekom angewendet.

Bereits im vergangenen Sommer hatte plusminus einen Abschreibungsbedarf von rund 20 Milliarden Euro für den US-Mobilfunkmarkt bei der Telekom gemeldet. Auch dies war seinerzeit von der Telekom bestritten worden. Inzwischen hat der Konzern diese Abschreibungen vorgenommen. Die Sendung des Wirtschaftsmagazins mit den neuen Berichten über milliardenschwere Altlasten in der Telekom-Bilanz strahlt die ARD am heutigen Dienstag um 22.05 Uhr aus. (tol/c't)


 

08.04.03 18:16

1135 Postings, 7732 Tage StiefelfrauDeswegen habe ich vorhin mal verkauft, KK 10,71 o. T.

08.04.03 19:43

3516 Postings, 8764 Tage baanbruchHatte Pichel doch schon zeitnah gepostet ! o. T.

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