15.07.25/11:02:42
Zeitung: Steyr Automotive baut E-Lkws für chinesischen Hersteller
Wien, 15. Jul (Reuters) - Der österreichische Nutzfahrzeughersteller Steyr Automotive dürfte einem Zeitungsbericht zufolge einen Großauftrag aus China an Land gezogen haben. Das 2021 vom österreichischen Investor Siegfried Wolf vom Münchener MAN-Konzern übernommene Unternehmen könnte in den kommenden Jahren für den chinesischen Hersteller SuperPanther Tausende Elektro-Lkws für den europäischen Markt produzieren, berichtet die Tageszeitung "Oberösterreichische Nachrichten" am Dienstag. Wie viele Fahrzeuge konkret gebaut werden sollen, ist bislang nicht bekannt. Laut dem Bericht plant SuperPanther bis 2030 bis zu 16.000 E-Lkw auf Europas Straßen zu bringen. SuperPanther ist ein junges chinesisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Produktion von vollelektrischen Schwerlastfahrzeugen spezialisiert hat.
Steyr Automotive wollte sich nicht zum Produktions- und Umsatzvolumen äußern. "Dazu können wir aktuell keine Aussagen treffen", teilte die Firma mit. Gefertigt werden nach Angaben des Unternehmens in Europa übliche Sattelzugmaschinen mit zwei Achsen, im Gegensatz zu den von SuperPanther in China bereits in Serie produzierten Dreiachser-Modell. Der Start der Serienproduktion sei für 2026 geplant. Laut "Oberösterreichischen Nachrichten" wird SuperPanther den Vertrieb übernehmen. Steyr Automotive werde für diesen Auftrag zusätzliche Mitarbeiter einstellen.
Steyr Automotive und SuperPanther hatten Mitte Juni eine Vereinbarung über die Fertigung von Elektro-Lkws unterzeichnet. Damit will SuperPanther den Einstieg in den europäischen Markt vollziehen. Das Werk in Steyr war bis 2021 Teil des Münchener MAN-Konzerns. Im Zuge eines Spar- und Restrukturierungsprogramms plante die VW [VOWG.DE]-Tochter ursprünglich, die Produktion leichter und mittelschwerer Lkw nach Polen zu verlagern und den Standort in Österreich bis Ende 2022 zu schließen. Als einzige tragfähige Alternative zur Stilllegung bot sich schließlich der Verkauf an den österreichischen Unternehmer an. Ursprünglich wollte Wolf eine Kooperation mit dem russischen Automobilproduzenten GAZ eingehen. Wegen des Ukraine-Krieges und der Sanktionen gegen Russland mussten die Pläne jedoch aufgegeben werden.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) |