ohne jeden ökonomischen Zusammenhang geschwafelt. Wir befinden uns im Reich der Freiheit des Wünschens. Geld ist "da" und wird überhaupt nicht mehr als Teil eines ökonomischen Prozesses, in dem es überhaupt erst seinen Wert generiert, wahrgenommen, sondern als etwas, das man schlicht nach Belieben und Vorlieben "pflücken" und verteilen kann. So als hätte es irgendeinen Wert aus sich selbst heraus. Das ist der klassische Fall des Geldfetisches. Geldwert entsteht aber nicht dadurch, dass Geld nach Belieben generiert wird oder - wie immer fälschlicherweise behauptet wird, "gedruckt" wird -, sondern weil es durch die Schöpfung von Wert im ökonomischen Prozess zum Ausdruck dieses produzierten Wertes wird. Und der "Wert" realisiert sich auch nur, wenn das Geschaffene sich am Markt als werthaltig durchsetzt. (Jedes erfolglose Wirtschaften vernichtet Geld in dem Maße, wie Wert nicht marktfähig quasi "verschwendet" wurde.) Der Markt ist deshalb ein wesentliches Element des Prozesses, weil sich dort entscheidet, ob das, was ich mache, gesellschaftlich tatsächlich als "werthaltig" erweist.
Wenn also nicht der Gesamtprozess im Lot und vollzogen ist von Investition, Produktion und Marktrealisierung findet Wertschöpfung nicht statt.
Natürlich kann man nun sagen, auch wer jeden Tag rausgeht und Omas über die Straße hilft (nur mal als blödes Beispiel), verrichtet gesellschaftlich "wertvolle" Arbeit und soll durch ein Grundeinkommen belohnt werden. Das ist schön und gut, wenn in der Summe der wertschöpfende Prozess ausreichend Überschüsse generiert, um auch sowas zu belohnen. Nur: dazu bedarf es eben einer ökonomischen Basis, die hoch effektiv und produktiv tatsächlich Reichtum in Form von erschwinglichen Waren, die den Bedarf der Menschen deckt, schafft. Denn auch der, der Omas über die Straße führt, braucht am Ende Essen, Klamotten und will all das, was den aktuellen Lebensstandard ausmacht. (Infrastruktur, Mobilität, Kommunikation, Webzugang und viele andere Dinge, die heute zum alltäglichen Leben und Wohlstand gerechnet werden.) Und irgendjemand muss diesen "Scheißjob" halt machen.
Ein typisches Beispiel für eine Ökonomie, die auf die reine Umverteilungsfunktion von Geld setzt, weil es "einfach da" ist, haben wir doch gerade als Menetekel mit Griechenland vor Augen: Irgendwann ist plötzlich gar kein Geld mehr da, weil der dahinterstehende hoch komplexe Prozess von Investition, Produktion und Verteilung nur noch auf das Verteilen verkürzt wurde und die ökonomische Basis maßlos vernachlässigt wurde. Das endet aus Mangel an jenen Triebkräften, die eben nicht nur aus "ich mach mal, wozu ich grade lustig bin" generiert und motiviert werden, letztlich im Massenelend, weil man irgendwann feststellen muss: es ist gar nicht das Geld, das fehlt, sondern das, was ich dann mit Geld kaufen kann, wenn dahinter ein wertschöpfender ökonomischer Prozess steht, an dem ich teilhabe und der etwas hervorbringt, was ich gegen das Geld eintauschen kann, das ich selbst in diesem Prozess "verdient" habe.
Man kann nur verteilen, was erarbeitet wurde. Und man kann nur teilhaben, wenn man seinen Teil an Arbeit dazu beigetragen hat. Und wenn es mal in diesem Prozess zu Störungen kommt, dann ist es natürlich richtig, dass die, die von der Arbeit ausgeschlossen sind, in dem Maße unterstützt werden, wie sich das die Gesellschaft gemessen an ihrem geschaffenen Reichtum leisten kann. Wichtiger aber ist es, dafür zu sorgen, dass möglichst alle an der Ökonomie teilhaben können, indem sie selbst was einbringen und dafür ordentlich an den Früchten der Arbeit beteiligt werden, heißt: ordentlich dafür entlohnt werden.
Alles andere ist Almosen. ----------- Große Verbindlichkeiten machen nicht dankbar, sondern rachsüchtig. (Nietzsche) |