Die Branchen kannst du nicht vergleichen, Biopetrol und Envitec schon gar nicht!
In der Branche der Biokraftstoffe tummeln sich Globalplayer wie Bunge LTD, Archer-Daniels, Abengoa... deren Hauptgeschäft die Agrarrohstoffe sind und diese Weltweit einkaufen und verkaufen, genauso produzieren sie weltweit ihr Biokraftstoffe. Schau dir nur Bunge an, die können im Bereich Bioethanol voll ihren Vorteil des niederen Zuckerpreises ausspielen und wesentlich günstiger wie z.B AMD den Ethanol produzieren. Wo kaufen die Ölkonzerne ihren Ethanol ein, den sie gesetzlich in Europa beimischen müssen? Mit Sicherheit nicht dort, wo er er am teuersten ist. Genauso läuft es im Biodieselbereich.
Biopetrol ist ein Anlagenbetreiber und kein Anlagenhersteller wie Envitec. Bei
Envitec kommt es jetzt darauf an, wie gut sie im Bereich der Großanlagen aufgestellt sind und Großkunden wie die Versorger gewinnen können. Dazu baut und betreibt Envitec selber Großanlagen und können dadurch Auftragsschwankungen ausgleichen. Die Expansion ins Ausland ist natürlich auch abhängig davon, wie die ausländischen Staaten in Europa die steuerliche Förderung voran bringen. Momentan beträgt der Anteil am Umsatz vom Export 10% der auf 20% ausgebaut werden soll.
Hier sehe ich die Situation ähnlich wie bei der Solarbranche, die in der BRD auch an Grenzen gestosssen sind und erst durch die steuerliche Förderung des Solarstroms massiv ins Ausland expandieren konnten.
Im Bereich der Biogaseinspeisung sehe ich Vorteile für Schmack Biogas, weil sie schon eine Reverenzanlage in Österreich gebaut haben und diese imn Betrieb ist. Die 2. wird zur Zeit bei München gebaut. Dazu haben sie Carbotec übernommen, die Gaswäscher und -aufbereitungsanlagen für die Biogaseinspeisung herstellen und somit einen technologischen Vorsprung vor den anderen Biogasanlagenbauer besitzen.
Die ganze Branche hat es im landwirtschaftlichen Sektor mit den Kleinanlagen heftig erwischt, dabei ist Schmack Biogas mit ihren Aktionären am schlechtesten umgegangen. Will das nicht weiter dokumentieren. Da ich bis heute noch keine Antwort auf meine 3 Mails bekommen habe.
Wie schon vorher erwähnt, kommt es drauf an, welcher Biogasanlagenhersteller am besten ins Ausland expandieren kann, wie sich dort die steuerliche Förderung entwickelt, wer sich am Besten im Bereich der Biogaseinspeisung ins Gasnetz positionieren kann.
Es kann gut sein, dass sich die nächsten Monate nur zum Traden eignen und der Kurs nicht richtig aus der Hüfte kommt aber spätesten in einem 1/2 Jahr tut sich wieder was in der Branche. Schau mer mal.
Dazu noch der heutige Bericht
Envitec: "Wir sind mit den Zahlen sehr zufrieden" 30.08.2007 - Wenn ein Unternehmen seinen Umsatz um 92,4 Prozent und das EBIT um immerhin noch mehr als 48 Prozent steigert, verbindet man solche Zahlen nicht unbedingt mit einem deutlichen Kursrückgang. Genau dies geschieht allerdings am Mittwoch mit der Aktie von Envitec Biogas. 65,6 Millionen Euro Umsatz meldet die Gesellschaft, ein EBIT von 11,3 Millionen Euro wurde erwirtschaftet, damit operativ eine Marge von rund 17,2 Prozent erzielt – mehr als viele andere Unternehmen der Branche schaffen.
Die Konsequenz der Unternehmenszahlen am Markt: Eine Herabstufung seitens der WestLB mit einer Kurszielsenkung von 48 Euro auf 35 Euro sowie ein Absturz der Aktie um rund 21 Prozent im XETRA-Handel. Damit unterschreitet der Kurs die Marke von 30 Euro, die Mitte August der Aktie noch Stabilität verlieh. Seit dem Börsengang im Juli hat das Envitec-Papier sich in der Spitze nahezu halbiert. Wasser auf die Mühlen derer, die das Papier bereits zum IPO als „zu teuer“ empfanden. Die sehr schlechte Marktverfassung der gesamten Börse und insbesondere das negative Marktumfeld im Bereich Bioenergien, zum Beispiel mit schwachen Zahlen bei Schmack Biogas, dürfen in diesem Zusammenhang aber nicht unerwähnt bleiben. Auch hier liegen Gründe für den Kursverfall.
Beim Unternehmen ist man verständlicherweise unzufrieden mit der Entwicklung. „Wir haben heute Zahlen veröffentlicht, die unseren Wachstumskurs voll unterstreichen“, sagt Finanzvorstand Jörg Fischer im Gespräch mit der Redaktion von www.4investors.de. „Wir sind mit den Zahlen sehr zufrieden und glauben auch, dass wir einen positiven Ausblick für das Gesamtjahr gegeben haben.“ 160 Millionen Euro Umsatz und ein Vorsteuerergebnis von 27,5 Millionen Euro, somit eine EBIT-Marge von knapp 17,2 Prozent, sind das Ziel der Münsterländer. Eine konservative Prognose, wie Fischer betont. Positive Überraschungen scheinen daher möglich zu sein.
Doch die Margenentwicklung, vor allem im Vergleich der zweiten Quartale 2006 und 2007, ruft auch kritische Stimmen auf den Plan. Die WestLB konstatiert in einer ersten Einschätzung, dass es dem Unternehmen nicht gelingen werde, die zuvor bei mehr als 18 Prozent liegende operative Gewinnmarge zu stabilisieren. Zudem erwarten die Experten, dass das Wachstum 2008 unter den Prognosen liegen werde.
Fischer allerdings relativiert die Entwicklung. Zum einen habe man „im zweiten Quartal 2006 einige Großprojekte mit signifikant guten Margen abgeschlossen“, während man 2007 „einige gegenläufige Entwicklungen verarbeitet musste“. Darunter fiel zum Beispiel der Einsatz neuer Technologien wie der Multifeedstock-Technologie bei den Biogasanlagen oder auch die Internationalisierung des Konzerns, die Geld gekostet haben.
Ein weiterer Effekt, der vom Markt unterschätzt worden sei, sei der Eigenbetrieb von Biogasanlagen. Das neue Standbein des Unternehmens befindet sich im Aufbau. 5,8 Megawatt seien derzeit am Netz, so Fischer. Dabei handele es sich um Anlagen, die nicht sofort zu 100 Prozent ausgelastet seien, sondern die über mehrere Monate Anlaufphase hinweg aufgebaut werden. Somit steigen auch die Umsätze nur schrittweise an. „Die Kosten haben wir natürlich von Anfang an“, so Fischer, „zum Beispiel für Inputstoffe und Abschreibungen und sonstige betriebliche Aufwendungen.“ Das werde die Marge im laufenden Jahr geringfügig belasten.
Im Abwärtstrend sieht sich das Unternehmen deshalb allerdings nicht. Insbesondere der Ausbau des Standbeins Eigenbetrieb solle entsprechende Ergebnisbeiträge bringen, so Fischer. Im Fokus steht dabei vor allem das Auslandsgeschäft. Ein Bereich, in dem auch größere Teile der im Zusammenhang mit dem Börsengang platzierten Kapitalerhöhung investiert werden und der die üblichen Saisonalitäten im Projektgeschäft hinsichtlich Umsatz und Ertrag durch regelmäßige Umsätze und kalkulierbare Gewinne abfedern soll. Mehr als 100 Millionen Euro stehen für den Aufbau eines eigenen Portfolios von Biogasanlagen zur Verfügung.
Einer der Kernpunkte bei der geplanten Expansion des Unternehmens wird das Ausland sein. Man wolle sich auf die europäischen Märkte wie zum Beispiel Belgien, Italien, Kroatien oder auch Rumänien konzentrieren, die durch entsprechende neue Einspeisegesetze positive Rahmenbedingungen für die Biogasbranche bieten. Möglichen Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, wie sie derzeit in der politischen Diskussion sind, sieht man daher gelassen entgegen. Der Auslandsanteil am Umsatz soll weiter deutlich steigen. Am Jahresende 2007 soll dieser um die 10 Prozent liegen. 2008 erwartet Fischer einen Auslandsanteil am Umsatz zwischen 15 und 20 Prozent. Unternehmensübernahmen, mit Ausnahme von Projektentwicklungsgesellschaften, seien bei der Expansion allerdings nicht im Fokus.
Fragt sich, ob sich diese Aussichten positiv auf den Kurs auswirken werden. Nachdem der deutliche Kursrückgang der Aktie Vertrauen gekostet haben dürfte, will man bei Envitec dieses nun von den Anlegern zurück gewinnen. Eine Roadshow, auf die der Vorstand noch am Tag der Zahlenbekanntgabe starten wird, soll dem Aktienkurs dabei helfen, die Trendwende zu schaffen. Man habe das „Gefühl, dass das Interesse groß ist bei den Investoren“, so Fischer, der eine hohe Nachfrage nach Terminen verzeichnete – und gleichzeitig hofft, dass man auf der Roadshow Investoren noch einmal neu vom Geschäftsmodell überzeugen könne. Gelingt dies, werden die Karten für den weiteren Verlauf des Aktienkurses wohl neu gemischt. ( mic )
http://www.4investors.de/php_fe/index.php?sektion=topstory&ID=2771
-------------------------------------------------- Es ist schon über so viele Dinge Gras gewachsen, dass ich keiner grünen Wiese mehr traue !
Gruß KTM 950 |