Schweizer Singles sind nicht unzufrieden mit ihrem Schicksal. Die Mehrheit wünscht sich zwar einen Partner, aber nur jeder Zehnte sucht aktiv danach. Und: Nur jeder Vierte wäre bereit, für eine Partnerschaft auch beruflich kürzlich zu treten.
[sda/ck] - Rund zwei Drittel der Schweizer Singles sind schon mehr als ein Jahr ohne Partnerschaft, 42 Prozent sogar schon länger als drei Jahre. Die zeigt eine Studie über das Leben von Singles, die von der Internet-Partnervermittlungsagentur Parship in Auftrag gegeben wurde.
Alleinstehende können gemäss der Untersuchung als lebenslustig bezeichnet werden: Als Freizeitaktivitäten geben über 60 Prozent der Singles an, dass sie sich mit Freunden und Verwandten treffen. 45 Prozent bezeichnen sich als kulturell interessiert, und ein Drittel treiben regelmässig Sport.
Singles geniessen ihr Alleinsein auch mehrheitlich. Vier von fünf Alleinstehenden sind nämlich nicht unzufrieden mit der Tatsache, dass sie zur Zeit keinen Partner haben. Und die Hälfte der Singles gibt explizit an, viel Zeit alleine zu verbringen. Frustriert über ihre Situation sind gerade einmal 10 Prozent der Befragten.
Viele Singles wohnen auch alleine
Das Alleinsein nichts Schreckliches ist, spiegelt sich auch in der Wohnsituation: Über 80 Prozent wohnen in einem Einpersonenhaushalt. Das ist im Vergleich mit den anderen sieben europäischen Ländern, wo dieselbe Studie erhoben wurde, ein hoher Anteil: In Frankreich leben nur rund 60 Prozent der Singles alleine, in Spanien nicht einmal 30 Prozent.
Die Single-Studie zeigt zudem auf, dass Singles eitel sind. 57 Prozent sagen, ihr Aussehen sei ihnen wichtig. Wie Parship- Geschäftsführer Arndt Roller am Donnerstag bei der Präsentation der Studie in Zürich ausführte, zeige sich die Eitelkeit ausgesprochen stark bei über 40-jährigen Männern.
Diese würden oft zu Kosmetika greifen oder über Facelifting nachdenken, weil sie glaubten, ihr Aussehen sei entscheidend bei der Suche nach einer neuen Partnerin. «Männer sind da offensichtlich unbelehrbar», meinte Roller. Denn die Erfahrung bei der Partnervermittlung zeige, dass den Frauen andere Kriterien wie die Bildung oder der Humor viel wichtiger sind.
Singles beneiden Paare um ihr Sexualleben
Selbst wenn sich 55 Prozent als abenteurlustig bezeichnen, zwei Drittel gerne flirten und 24 Prozent oft an Parties verkehren, drehen sich die Gedanken der Singles nicht ständig um Sex. Gemäss Studie sagten 51,7 Prozent der Männer und 31,1 Prozent der Frauen, sie würden oft an Sex denken.
Die Studie widerlegt auch das Klischee, dass Single oft ein erfüllteres Sexualleben haben als in Partnerschaft lebende Personen. Diese Aussage bestätigt nur jeder fünfte Alleinstehende. Martin G. Dobner, der Leiter des Schweizer Geschäfts bei Parship, glaubt, dass Singles Paare gar um ihre Sexualleben beneiden. |