Europas Technologieaktien nach Kursverlusten wiede

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Europas Technologieaktien nach Kursverlusten wieder attraktiv

London, 9. März (Bloomberg) - Nachdem Europas Telekom- und Computerwerte ihre satten Kursgewinne vom letzten Jahr verloren haben, sind sie für Investoren wieder interessant. Sofern die Anleger genug Mut aufbringen, schränken Skeptiker ein. Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis sind Aktien von Unternehmen wie Nokia Oyj jetzt durchaus erschwinglich, kontern Optimisten. So kommt die Technologiegruppe des Dow Jones Stoxx Index auf ein durchschnittliches KGV von 23. Insgesamt erzielt der Benchmark- Index mit seinen 600 Mitgliedern ein KGV von 21.

"Die Kurse sind schon ziemlich tief gefallen", bestätigt Alister Hibbert, Fondsmanager bei Invesco Asset Management in London. "Da heißt es: Augen zu, Ruhe bewahren, bei schlechten Nachrichten weghören und kaufen." Er setzt auf ASM Lithography Holding NV und STMicroelctronics NV. Beide Werte waren im letzten Jahr um 47 Prozent eingebrochen. Investoren wie Hibbert gehen davon aus, dass die Technologieunternehmen ihre schlechten Zahlen bereits veröffentlicht haben. Sollten sie falsch liegen und sich die Negativmeldungen fortsetzen, wären TMT-Aktien auch jetzt noch zu teuer.

Vincent Salle, Portfoliomanager bei Cardif Asset Management in Paris, setzt ebenfalls auf Nokia. Seiner Ansicht nach sind die Konjunkturschwäche und die Verzögerung bei der Einführung des UMTS- Standards im Kurs bereits inbegriffen. Bis zum Mittwoch dieser Woche kletterten Nokia an den vorangegangenen neun Handelstagen um 10 Prozent. In dieser Zeit haben Goldman, Sachs & Co., Merrill Lynch & Co., Merck Finck & Co. und HSBC die Nokia-Aktie herabgestuft oder ihre Umsatzprognosen für den Handyhersteller nach unten korrigiert.

Auch Andrew Bell, Fondsmanager bei Carr Sheppards Crosthwaite, ist optimistisch. Er investiert kräftig in Marconi Plc, den größten Telekomausstatter Großbritanniens. Dieser ist seit seinem Rekordhoch vom 4. September um 59 Prozent gefallen und kommt heute auf ein KGV von 27. Am Donnerstag dieser Woche kletterten Marconi um 3 Pence oder 0,59 Prozent auf 510 Pence.

Die Einstellung gegenüber Computer- und Telekomwerten hat sich verändert. Waren in den Monaten bis März 2000 Internet- Unternehmen wie Freeserve Plc der letzte Schrei, sind viele Investoren inzwischen wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet, wenn auch schmerzhaft. Pleiten wie die der beiden Internet- Einzelhändler Pets.com Inc. und Boo.com Ltd. rissen alle Technologiewerte mit in die Tiefe.

"Letztes Jahr jagte eine Erfolgsmeldung die andere. Jetzt warten viele schon gespannt auf die nächste Internet-Pleite", beschreibt Steve Martin, Fondsmanager bei Royal & Sun Alliance Investment Management in London, die Stimmung. Sein Fonds, der Royal & Sun Alliance EuroTech, wurde am 17. April letzten Jahres aufgelegt und hat seitdem 19 Prozent verloren. Die Stoxx- Technologiegruppe fiel im gleichen Zeitraum um 38 Prozent. Auch Martin stockt sein Portfolio mit Telekomwerten wie Nokia inzwischen kräftig auf. "Diese Aktien sind stark gefallen und daher nicht mehr ganz so gefährlich", erklärt der Fondsmanager.

Sollten Technologiewerte jetzt tatsächlich ein Comeback erleben, dürften Investoren ihre Anteile an Pharma- und Lebensmittelherstellern wieder reduzieren. Durch das Dotcom- Sterben waren Substanzwerte im letzten Jahr deutlich in den Vordergrund gerückt. "Die jetzige Situation ist ein Spiegelbild dessen, was im letzten Jahr um diese Zeit los war", bemerkt Geoff Miller, dessen Exeter Equity Income Fund im letzten Jahr eine Rendite von 21 Prozent auswies. "Mit dem Absturz der Technologieaktien kam der Höhenflug der Substanzwerte."

Nach einem Neun-Jahres-Tief am 10. März 2000 kletterte der Aktienkurs von Diageo Plc bis zum Jahresende um 81 Prozent. Damit kam der weltgrößte Spirituosenhersteller im Stoxx 50 letztes Jahr auf Platz 3. Seit Jahresanfang sind Diageo um 6,4 Prozent gefallen. Auch GlaxoSmithKline Plc, der weltweit zweitgrößte Pharmahersteller, und Nestle SA, der größte Lebensmittelproduzent, konnten vom 10. März bis zum 31. Dezember über 15 Prozent zulegen. In diesem Jahr sind Glaxo um 3,7 Prozent und Nestle um 3,8 Prozent zurückgefallen.

Die Stoxx-Technologiegruppe konnte seit Anfang dieser Woche um 9,7 Prozent zulegen. Hingegen verloren Lebensmittel- und Getränkehersteller 3,3 Prozent an Börsenwert. Auch Healthcare- Aktien verzeichneten ein Minus von 1,4 Prozent. Von den 18 Branchengruppen landeten sie damit auf dem letzten Platz. "Die einzigen Werte, die im Moment wirklich günstig sind, das sind Technologieaktien", versichert Bell.

 

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