Euro am Sonntag+Extras

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01.09.02 14:19

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Pandatel: Potenzial (EurAmS)

Pandatel stochert im Nebel. Vorstands-Chef Henrik Förderer zufolge wird eine genaue Geschäftsprognose für das Gesamtjahr immer schwieriger, da die Kunden derzeit sehr kurzfristig ordern. Immerhin: In den ersten sechs Monaten 2002 lie f es bei dem Glasfaser- Spezialisten nicht schlecht. Der Umsatz stieg um 11,4 Prozent auf 15,2 Millionen Euro. Der Gewinn verdoppelte sich - wenn auch von einer niedrigen Basis aus - von 0,33 Millionen auf 0,68 Millionen Euro. Der Kurs sollte durch eine Cash-Position von 3,40 Euro pro Aktie nach unten einigermaßen abgesichert sein. Die Aktie hat Potenzial.

Quelle: Euro am Sonntag 35/02

Aktueller Aktienkurs:
WKN: 691630




REpower: Abwarten (EurAmS)

REpower ist auf dem Weg der Besserung. Der Hersteller von Windkraftanlagen legte nach einem katastrophalen Start ins Geschäftsjahr 2002 (3,3 Millionen Euro Verlust vor Steuern) ordentliche Zahlen fürs zweite Quartal vor. In d em stieg der Vorsteuer-Gewinn auf 2,6 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht dies einer Steigerung von 160 Prozent. Der Auftragsbestand zum 30. Juni wuchs auf 211 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 64 Millionen. Parallel dazu stiegen die Personalkosten im ersten Halbjahr von 4,6 auf 7,8 Millionen Euro. Anleger sollten erst einmal abwarten.

Quelle: Euro am Sonntag 35/02

Aktueller Aktienkurs:
WKN: 617703



D.Logistics: Meiden (EurAmS)

D.Logistics darf hoffen. Der hoch verschuldete Logistik-Dienstleister bekommt für den Verkauf der niederländischen Tochter Cargo Service Center voraussichtlich 42 Millionen Euro. Damit könnten die Hessen ihre Verbindlichkeiten auf 61 Millionen Euro reduzieren. Die Sache hat aber einen Haken. Der Käufer, Swissport International, kann bis zum 9. Oktober von dem Vertrag zurücktreten, falls die Wirtschaftslage sich auf Grund von Kriegsereignissen oder terroristischen Handlungen verschlechtert. Auch wenn Vorstands-Chef Detlef Hübner massiv Aktien kauft, sollten Anleger die Finger von dem Papier lassen.

Quelle: Euro am Sonntag 35/02

Aktueller Aktienkurs:
WKN: 510150

















EXTRAS:

New Yorker Aktien-Schlusskurse vom 30. August 2002

New York (dpa) - An der New Yorker Aktienbörse wurden am Freitag diese Schlusskurse mitgeteilt (in Dollar je Aktie, Veränderungen seit Donnerstag in Klammern):

Die 30 Dow Jones-Industriewerte:


Alcoa
25,09
(+ 0,41 )

Honeywell International
29,95
(+ 0,73 )

American Express
36,06
(+ 0,03 )

Boeing
37,07
(- 0,10 )

Caterpillar
43,64
(+ 0,32 )

SBC Communications
24,74
(- 1,06 )

DuPont
40,31
(+ 0,33 )

Disney
15,68
(- 0,09 )

Eastman Kodak
30,54
(- 0,18 )

General Electric
30,15
(- 0,20 )

General Motors
47,86
(- 0,59 )

Home Depot
32,93
(- 0,11 )

Hewlett-Packard
13,43
(- 0,40 )

IBM
75,38
(- 1,24 )

International Paper
37,65
(+ 0,35 )

Johnson and Johnson
54,31
(+ 0,15 )

J.P. Morgan Chase & Co.
26,40
(- 0,20 )

Coca-Cola
51,00
(+ 0,60 )

McDonalds
23,76
(- 0,05 )

3M
124,95
(+ 0,30 )

Philip Morris
50,00
(+ 0,57 )

Merck & Co.
50,52
(- 0,22 )

Procter & Gamble
88,65
(+ 0,78 )

Intel
16,67
(- 0,47 )

AT & T
12,22
(- 0,14 )

Microsoft
49,08
(- 1,50 )

United Technologies
59,39
(+ 0,63 )

Wal-Mart
53,48
(+ 0,28 )

Exxon Mobil
35,45
(+ 0,06 )

Citigroup
32,75
(- 0,07 )

Weitere Notierungen:


Ford
11,77
(+ 0,14 )

Lucent Technologies
1,73
(- 0,09 )

Dell Computer
26,62
(- 0,13 )

America Online (AOL)
12,65
(- 0,41 )

ChevronTexaco Corp.
76,63
(+ 0,56 )

Daimler-Chrysler
42,86
(+ 0,11 )

Siemens AG
46,89
(- 0,11 )

Deutsche Bank
61,60
(+ 0,72 )

BASF
41,25
(+ 1,43 )

Deutsche Telekom
11,00
(+ 0,03 )

Bayer AG
23,88
(+ 0,58 )

(Quelle: Bloomberg)

10:17 am 31.08.2002 - Rubrik: Finanzen




Der Kurs von Euro und Dollar in New York

New York (dpa) - Der Kurs des Euro zum US-Dollar ist am Freitag in New York gefallen. Ein Euro kostete um 22.00 Uhr MESZ 0,98260 US- Dollar nach 0,98440 am Vortag.

(Quelle: Bloomberg)

10:40 am 31.08.2002 - Rubrik: Finanzen









News:
PixelNet: Eröffnung des Insolvenzverfahrens

Die PixelNet AG teilte mit, dass vom Amtsgericht mit Beschluss vom 30.08.2002 das Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Nikolaus Schmidt, Halle, bestellt.

Die Deutsche Börse AG beendet die Zulassung der Aktien zum Neuen Markt, wenn über das Vermögen eines Emittenten das Insolvenzverfahren eröffnet ist. Bis zum jetzigen Zeitpunkt liegt jedoch eine Beendigung der Zulassung nicht vor.

Auch nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird der Betrieb derPixelNet AG fortgeführt. Gespräche mit Interessenten haben begonnen und dauern derzeit an.

Aktueller Aktienkurs:
WKN: 527980



10:57 am 01.09.2002 - Rubrik: Finanzen




Crash-Monat September?


Der Statistik zufolge steht der renditeschwächste Monat bevor. Viel hängt jedoch von den Konjunkturdaten der kommenden Tage ab

Frankfurt fhs - Der Schwarze Freitag des Jahres 1929 war im Oktober. Und auch 1987 brach die Börse im Oktober ein. Seither bangen die Anleger in jedem Jahr vor dem vermeintlichen Crash-Monat. "Urteilsheuristik" heißt das in der Sprache der Psychologen. "Die Investoren beurteilen aktuelle Entwicklungen mit einem Vergleich aus ihren Erinnerungen und überschätzen dabei die Wahrscheinlichkeiten", erklärt Ekkehard Stephan von der Universität Kassel das Phänomen.

Um dem Wahrheitsgehalt dieses (Vor-)Urteils nachzugehen, hat sich der Psychologe die Börsendaten aus vierzig Jahren besorgt und nachgerechnet. Ergebnis: "Eigentlich ist nicht der Oktober, sondern der September für den Anleger der schlechteste Monat", so Stephan. Zu diesem Ergebnis kommt er, indem er die Renditen in den einzelnen Monaten vergleicht - der eigentlich bedeutsame Wert für den Anleger.

"Der September und nicht der Oktober hat die mit Abstand schlechteste Durchschnittsrendite", stellt er fest. "Der Oktober hat zwar die höchste Schwankungsbreite, ist aber insgesamt annähernd ein Null-Wachstums-Monat, während der September Verluste bringt."

"Always remember: Come back in September" - gilt die alte Börsenweisheit also nicht mehr? Sollte man lieber bis zum Oktober warten? Die Konjunkturdaten der kommenden Tage werden noch keine eindeutige Antwort geben können. Die Woche wird ganz im Zeichen der Einkaufsmanagerindizes stehen. Am Montag veröffentlichen Deutschland, Großbritannien und die Europäische Union entsprechende Daten. David Folkerts-Landau von der Deutschen Bank geht davon aus, dass sich der EU-Index stärker zurückbildet als im Vormonat. "Immerhin sollte er noch über 50 Punkten liegen", so der Stratege. "Für Deutschland dürfte sich allerdings bereits ein Wert von unter 50 ergeben." Das hieße: Die Einkaufsleiter in den deutschen Unternehmen rechnen wieder mit einem Rückgang des Geschäfts.

Die Auswirkungen auf die Finanzmärkte dürften sich zunächst in Grenzen halten, da die Börsen in den USA am Montag wegen des Labor Day geschlossen sind. Dafür folgt der Einkaufsmanagerindex für die USA dann einen Tag später. Nachdem der entsprechende Wert für Chicago am Freitag überraschend gestiegen war, gibt es Hoffnungen, dass ein Abrutschen unter die Marke von 50 Punkten ausbleibt.

Immerhin sind Rückschläge an der Konjunkturfront aber in den Börsenkursen bereits eingepreist. Sollten die Daten jedoch noch schlechter ausfallen als erwartet, kann es auch wieder zu deutlichen Kursverlusten kommen. "Dax-Stände von 3400 bis 3500 Punkten sind dann vorübergehend möglich", warnt die Commerzbank in ihrem Wochenausblick.

In Deutschland werden am Dienstag vor allem die Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen vom Juli im Mittelpunkt stehen. Die katastrophale Entwicklung in diesem Jahr hatte sich in der vergangenen Woche bereits in den Zahlen von KarstadtQuelle niedergeschlagen. Für Juli rechnen die Analysten nun mit einer leichten Verbesserung. Die Umsätze sollen gegenüber Juni um rund ein Prozent steigen. Im Vergleich zum Vorjahr wäre dies jedoch immer noch ein Minus von fast zwei Prozent.

Aus den Unternehmen sind wenig Neuigkeiten zu erwarten - weder in Deutschland noch in den USA. Sämtliche Firmen des Dow Jones haben ihre Ergebnisse des zweiten Quartals bereits gemeldet und auch von den Unternehmen des S&P 500 fehlen nur noch drei. Die DZ Bank hat ausgerechnet, dass die Unternehmensgewinne immerhin wieder um vier Prozent gestiegen sind. Nach sechs Quartalen mit Ertragseinbrüchen lagen sie damit erstmals wieder höher als im Vorjahr.

Als Damoklesschwert hängt über den Finanzmärkten zurzeit allerdings die neuerliche Kriegsgefahr. Der Ölpreis hat schon wieder deutlich angezogen. Dadurch ergeben sich neue Belastungen für die Weltwirtschaft. Sie musste im vergangenen Jahr mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 24,28 Dollar kalkulieren. Derzeit kostet das Barrel wieder fast 30 Dollar. In Europa federt der gestiegene Eurokurs diese Entwicklung jedoch ein wenig ab.

Die Konjunktur- und Börsenampeln flackern also weiterhin zwischen Rot und Gelb. Das passt zu den Berechnungen von Ekkehard Stephan. Die besten Renditen bietet seiner Statistik zufolge übrigens der Januar. Also doch lieber aufs nächste Jahr warten?





Gewinnwarnungen von den High- Tech-Unternehmen  



Nasdaq: Am Freitag senkten mehrere Technologieunternehmen ihre Umsatzprognosen

Frankfurt fhs - Neben der Telefongesellschaft BellSouth und Novellus, einem Hersteller von Anlagen zur Chip-Produktion, gehörte auch Sun Microsystems dazu. Der US-Hersteller von Netzcomputern nannte die anhaltende Nachfrageschwäche als Grund. Die Aktie brach deutlich ein.

In den Tagen zuvor hatten auch schon andere Technologieunternehmen mit schlechten Nachrichten überrascht. So löste Intel am Dienstag einen Sinkflug der Chip-Aktien aus. Der Konzern sieht die Lage in der Computer-Branche unverändert schwach. Das zog auch Konkurrenten wie Advanced Micro Devices nach unten.

In der Nacht zum Mittwoch senkte Nortel Networks die Umsatzprognose für das dritte Quartal. Gleichzeitig kündigte der kanadische Telekom-Ausrüster den Abbau von 7000 weiteren Stellen an.

Ein Auf und Ab durchlebte dagegen die Aktie von Yahoo. Zunächst verlor das Internetunternehmen am Mittwoch rund 15 Prozent an Wert. Ein Analyst hatte seine Gewinnprognosen deutlich gesenkt. Am Donnerstag stufte dann allerdings Merrill Lynch die Aktie hoch. Daraufhin legte sie wieder um über zwölf Prozent zu.






Mehr Boden der Tatsachen als Bodenbildung





Berlin - Im Ballyhoo des Wahlkampfes, der viele alte Namen und wenig neue Inhalte bietet, geht täglich ein neuer Ballon d'essai hoch. Jede Menge heiße Luft, Höhenflüge - und die Entfernung zum Planeten wächst. Down to earth: Ruhe an den Aktienmärkten, Sommerpause bis zur Wahl. Trügerische Stille oder endlich das, wonach sich Anleger, ob Bulle oder Bär, nach dem Urlaub von der Baisse sehnen: Spuk-Ende, Schluss mit Lug und Trug, Bewegung ohne Lärm, Arbeit. Morgen Labour Day in den USA, Luft holen für die Börsianer, zum Beispiel um Geld anzuhäufen für den günstigen Augenblick. Bodenbildung? Möglich. Sicher: Der Boden der Tatsachen ist erreicht. Und die sprechen für sich: Old-Economisten wie Degussa, Henkel, MAN, BMW, Eon und RWE erledigen in angenehmer Zurückhaltung ihre Hausaufgaben, die Kurse reagieren. Kleine Überraschung: Deutschlands größter Baukonzern Hochtief hat mit Restrukturierungen im zweiten Quartal trotz eines rückläufigen Umsatzes die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Keine Windfall- Profits wegen Flut & Co - maßgebliche Umsätze werden im Ausland getätigt -, sondern Stein auf Stein aus der Baukrise gemauert. Große Überraschung: In die Phalanx der guten Börsennews der Oldies bricht die niedergeredete T-Online International ein. Nicht mit Gewinnen, aber mit guten Aussichten. Genialer Dreh von Vorstandschef Thomas Holtrop, drei Monate früher als erwartet, ein positives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen zu erzielen. Wachstum down to earth - da geht was, sogar im Internet.





Neue Modelle gegen Konsumflaute

2003 rechnen die Analysten mit steigender Nachfrage nach PKW. Unterdessen blasen vor allem die Japaner zur weltweiten Offensive


Berlin - Dass mit Volkswagen ausgerechnet ein Unternehmen der Automobilindustrie in dieser Woche einen neuen Reigen großer Anleihen auf dem Kapitalmarkt erfolgreich eröffnete, hat die Fachwelt denn doch einigermaßen überrascht. Ohne Probleme konnten die Konsortialbanken das Papier mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro begeben, obwohl die Verzinsung mit 0,955 Prozentpunkten über der vergleichbarer Bundesobligationen und somit am unteren Ende der erwarteten Rendite liegt.

Zwar muss der Autohersteller damit immer noch mehr an die Anleger berappen als vor einem halben Jahr, aber die Unsicherheit angesichts von Börsen- und Konjunkturflaute scheint tendenziell abzunehmen. Dies scheint umso bemerkenswerter, als gerade VW in diesem Jahr zu den großen Verlierern im ohnehin rückläufigen Autogeschäft zählt.

Fiel der gesamte Absatz von Personenwagen in Westeuropa im ersten Halbjahr um 4,5 Prozent auf 7,75 Millionen Fahrzeuge, gab es für die mit 18,2 Prozent Marktanteil führenden Wolfsburger mit dem Verkauf von 1,4 Millionen Autos aller Konzernmarken einen Rückgang von acht Prozent. Da halfen auch die erfolgreich auf die Schiene gesetzten Kostensenkungsprogramme und das exzellente US- Geschäft nicht: Der neue Vorstandschef Bernd Pischetsrieder musste die Prognose des Vorsteuergewinns fürs ganze Jahr von 4,4 auf vier Milliarden Euro senken.

Das wäre zwar immer noch das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Konkurrenz abgesehen von General Motors (minus 15 Prozent) und Fiat (minus 21 Prozent) weitaus besser durch die Flaute kam: BMW verkaufte in Westeuropa 18 Prozent mehr Autos, während Toyota, PSA (Peugeot, Citroën), DaimlerChrysler und die Japaner um 18, zwölf und jeweils um zwei Prozent zulegten.

Umso erstaunlicher: Ausgerechnet VW dürfte nach Ansicht von Fachleuten in dem 2003 wieder leicht um vermutlich zwei Prozent anziehenden Markt am stärksten beschleunigen. Grund sind die neuen Modelle, mit denen die Wolfsburger vorfahren: Unter anderem der neue Golf V, der Minivan und Zafira-Konkurrent Touran, die überarbeiteten Audi-Serien A3 und A6 und der neue Skoda Octavia.

In dem härteren Wettbewerb wird dann vor allem der bisher so erfolgreiche Rivale Peugeot Marktanteile abgeben müssen, meint etwa Michael Pohn, Analyst der Frankfurter DZ Bank. Er empfiehlt deshalb, Peugeot-Papiere in VW-Aktien zu tauschen und setzt VW auf "Kaufen". Sein Kollege Jürgen Pieper von Metzler Equity Research legte am Freitag noch einen drauf und erhöhte das Kursziel der VW- Aktie, die derzeit mit knapp 46 Euro auf Vorjahresniveau notiert, von 67,80 von zuvor 63 Euro.

Doch es gibt auch Skeptiker in der Analystenschar. So etwa den WestLB-Mann Arndt Ellinghorst, der VW auf "neutral" setzt und andererseits an eine flotte Fahrt bei BMW- und Renault-Titeln glaubt. BMW (siehe auch Watchlist) habe bereits im Konjunkturtal ein attraktives Gewinnwachstum gezeigt und bereite sich mit seiner 2003 beginnenden Modelloffensive auf einen Wachstumssprung vor. Renault habe zwar mit einer Überalterung seiner Modellpalette zu kämpfen. Aber deren Überarbeitung, insbesondere mit der Einführung des neuen Mégane, werde zu neuen Impulsen führen.

Fast noch spannender als in der Alten Welt geht es dieser Tage in den USA zu. Dort nahmen die Verkäufe in Juli und August derart stark zu, dass die Volumenschätzungen für das ganze Jahr auf knapp unter 17 Millionen Pkw angehoben wurden. Grund des Booms: Anfang Dezember, wenn die großen Hersteller mit neuen Modellen auf den Markt kommen, dürften die verlockenden Incentives, womöglich auch die zinslose Finanzierung von Autokäufen, erst einmal zurückgenommen werden. Kein Wunder, dass die Kunden vorher noch einmal kräftig zulangen.

Dann aber könnte, so befürchtet etwa WestLB-Experte Ellinghorst, den großen Volumenherstellern General Motors, Ford und Chrysler ein gefährliches Loch drohen. Ellinghorst: "Deshalb raten wir trotz aller Erfolge bei der DaimlerChrysler-Aktie zur Vorsicht. Das US- Geschäft könnte für den Konzern im vierten Quartal zu einem echten Problem werden."

Langfristig drohen den großen US-Herstellern noch ganz andere Gefahren, befürchtet die DZ Bank. So geraten ihre Marktanteile nicht nur gegenüber den Importeuren, sondern auch zunehmend gegenüber den Produktionen ausländischer Konkurrenten vor Ort unter Druck. Michael Pohn: "Während die deutschen Konzerne in aller Regel in den oberen Segmenten über eine gefestigte Position verfügen, werden die japanischen und koreanischen Hersteller aggressiv in Bereiche wie Geländewagen, Pick-ups oder SUV (Sport Utility Vehicles) vordringen, die bislang den US-Firmen vorbehalten schienen." Insbesondere Toyota dürfte ihnen Kopfschmerzen bereiten. Die größte japanische Firma will ihren Marktanteil in den USA bis 2005 auf rund 20 Prozent glatt verdoppeln.

Die positive Kehrseite: Die Attacken zwingen Hersteller wie GM zu Effizienzsteigerungen. Wie die zu erreichen sind, können sich die GM- Bosse bei ihrer noch immer hochdefizitären Tochter Opel in Rüsselsheim anschauen. In dem im Frühjahr in Betrieb genommenen, rund 750 Millionen Euro teuren und hochmodernen neuen Werk wird derzeit die Vectra-Produktion auf eine Stückzahl von 110 000 bis zum Jahresende hochgefahren. Dazu wurden bereits Sonderschichten bis Ende September vereinbart, Verhandlungen über weitere sind im Gange.




Viel Spaß und ein schönes Wochenende wünscht;    



                Kostolmoney
 

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