Die Preise werden zwar weiter steigen und über dem weltweiten Durchschnitt liegen, doch eine Preisexplosion wird es nicht geben.
Man sieht doch letztendlich schon bei den abgeschalteten 7 AKWs, dass die Preise komischerweise nicht explodieren und wir eben NICHT den Engpass haben, wie er immer wieder fälschlicherweise von den Energiekonzernen und Lobbiisten angeführt wird. Ich habe auch noch nicht gehört, dass es irgendwo verstärkte Stromausfälle gab.
Für mich bedeutet dies, dass die 7 abgeschalteten AKWs vernünftigerweise auch abgeschaltet bleiben können, denn wenn wir keine Stromausfälle und Preisexplosionen erleben, warum sollen wir dann weitere Kapazitäten zuschalten?
Statt über explodierende Preise zu sprechen, sollte man sich vielleicht mal Gedanken machen, wie man den Wettbewerb im Strommarkt weiter forciert, denn noch immer sind 80% der Haushalte in teuren Tarifen drin und könnten mit einem Umstieg (selbst innerhalb des großen Energieversorgers) locker mal 10% an Kosten einsparen. Würde jeder Haushalt den Anbieter auch wechseln, so lägen die Preise heute ca. 30% niedriger und die Milliarden an Gewinne würden zu einem Teil in den Konkurrenzkampf fließen.
Aber es ist eben nicht nur typisch Deutsch, dass man sich mit 99%iger Sicherheit nicht zufrieden gibt und immer der Beste sein will, es nach Möglichkeit besser als alle Anderen machen will, man Innovationen als Erstes etablieren will, worauf ich jedenfalls stolz bin. Es ist eben auch typisch Deutsch, dass man bequem und nicht mutig genug ist und eben den Strom- oder Gasanbieter nicht wechselt.
Preiserhöhungen bzw. hohe Preise sehe ich jedenfalls nicht als kritisch. U.a. sind steigende Preise sogar positiv zu werten und u.a. haben die hohen Energiepreise in Deutschland dazu geführt, dass wir in Punkto Effizienz und Technologie der Weltmarktführer sind. Die Chinesen mögen unsere Solarpanelen nachbauen, doch im Gegensatz zu Beispielsweise Solarworld schaffen sie nicht annähernd die Effizienz und machen zudem auch regelmäßig Verluste.
Hohe Energiepreise haben uns zu dem gemacht was wir Heute sind, ein High-Tech-Eldorado, wie man es kaum wo anders findet. Nicht umsonst haben sich die letzten Jahre vor allem viele ausländische Investoren und Unternehmungen hier angesiedelt.
Das Einzige, was gefährlich ist, sind explodierende Strompreise, z.B. +20% innerhalb eines Jahres, denn dies kann der Verbraucher durch Einsparen nicht mehr kompensieren. +5% jedoch kann der Verbraucher durchaus kompensieren. U.a. ist der Verbrauch in den Haushalten in den letzten 20 Jahren um mehr als 50% gesunken. Diese Preisexplosionen sehe ich momentan nicht, weil jede massive Preiserhöhung dazu führen würde, dass die Kunden sich Alternativen überlegen und evt. dann doch aus den teuren Tarifen wechseln und somit den Energieversorgern große Einbußen verschaffen. U.a. hat e.on im Gegensatz zu RWE NICHT gegen die Abschaltung der AKWs geklagt. U.a. sicherlich deshalb, weil sie ganz genau wissen, wenn sie sich mit ihren Kunden anlegen, sie um ihre vielen Milliarden an Gewinnen fürchten könnten und eine Lawine gegen e.on losgetreten werden würde. Stattdessen sieht sich e.on bereit für den Energiewandel und wird den Energiewandel auch so weit es möglich ist unterstützen, sich eben nicht an der Kernkraft festklammern, sicherlich mit der Warnung, dass eine Energiewende ein schwieriger Weg sein und nicht für lau zu haben sein wird.
e.on hat die Zeichen der Zeit verstanden und sich mit dem Willen des Volkes arrangiert. U.a. sei zu erwähnen, dass e.on für zukünftige Preiserhöhungen nun sehr gute Argumente in Händen hält und die Verbraucher sicherlich auch bereit sein werden, einen höheren Beitrag zu leisten, sofern er wiegesagt nicht explodiert.
Zum Abschluss noch ein Beispiel, warum ein Ausstieg bis 2021 nicht unrealistisch sein muss.
Allein weil ich statt meines DesktopPCs auf Laptop und RöhrenTV auf LCD umgestiegen bin, habe ich meinen Energieverbrauch innerhalb eines Jahres um 12,5% gesenkt und muss trotz der Preiserhöhungen nicht mehr Geld für meinen Strom bezahlen ;-) |