Als Dipl.-Physiker versuche ich seit über 20 Jahren, gegen die in unserer Gesellschaft eingeflossene Anti-Atompanik zu argumentieren. Im Falle Tschernobyl sind nach einschlägigen Abschätzungen ca. 3kg radioaktives Material in die Luft entwichen und haben sich über die Ukraine und das westlich davon gelegene Europa verbreitet. Die Radioaktivität bei uns erhöhte sich meßbar um durchschnittlich etwa 2%, was angeblich zu Tausenden von Leukämieerkrankungen führen sollte. Angemerkt sei, dass die natürliche Radioaktivität in Deutschland regional um mehr als einen Faktor 10 variiert. Auch in den am stärksten radioaktiv “belasteten” Regionen wie z.B. dem Schwarzwald ist keine Krebsrate erkennbar, die über der von niedrig “belasteten” Regionen liegt. Richtig ist weiter, dass man der Radioaktivität nach Entdeckung Heilwirkung zuschrieb. Bad Gastein in Österreich betrieb in den Felsen geschlagene Radonstollen, die mittels des dem Gestein entweichenden radioaktiven Radons und daraus resultierender weit über heutigen Grenzwerten liegender radioaktiver Strahlung eine ähnlich einem Reizklima eine Aktivierung des Immunsystems bewirken sollten. Begüterte Menschen aus aller Welt zahlten viel Geld für solche Kuren und priesen die Heilwirkung und die positiven Gesundheitsfolgen, bis diese Stollen Anfang der sechziger Jahre geschlossen wurden. Der Schaden von Radioaktivität wird derzeit nach der Methode “Wenn ich Nichtschwimmer in ein 2,5m tiefes Wasserbecken werfe, sterben 100%, somit sterben bei 25cm Wassertiefe immer noch 10%” ermittelt. Dies angeblich, weil es keine praktischen Experimente mit Menschen gibt. Tatsächlich gibt es aber ein Großexperiment mit knapp 100 Millionen Menschen, nämlich 2 Atombomben über Japan, die jeweils etwa 300kg radioaktives Material enthielten, welches naturgemäß in vollem Umfang im Großraum Japan niederging. Es handelte sich also um die etwa 200fache Menge von Tschernobyl. Damals waren Messungen der Boden- und Luftradioaktivität nicht üblich, sodass über die nähere Verteilung und tatsächliche Höhe der Belastung keine genauen Angaben möglich sind. Richtig ist aber, dass die abwerfenden US-Piloten in Explosionshöhe einen mäßigen Wind aus Nordost Richtung Südwest vermeldeten. Es liegt daher nahe, dass die Bereiche bis zu einigen hundert Kilometern südwestlich der Abwurfstellen besonders hoch belastet wurden, insbesondere die japanische Insel Okinawa. Folgt man den gängigen Theorien, so müsste die Krebsrate in Japan und insbesondere in Okinawa eine der höchsten der Welt sein und die Lebenserwartung spürbar reduziert. Schaut man sich die tatsächlichen Fakten an, so stellt sich heraus: - Japaner haben die weltweit höchste Lebenserwartung - Die Insel Okinawa wird als Insel der Hundertjährigen bezeichnet. Und dies, obwohl gerade die heute Alten in ihrer Zeit als Jungendliche oder junge Erwachsene in den Jahren von 1945 bis zumindest 1965 Dosen an radioaktiver Strahlung aufgenommen haben, die bei etwa dem Hundertfachen heute maximal zulässiger Mengen liegen dürften. Da muss also irgendetwas nicht stimmen. Oder? |