Pleitewelle bei Kommunen?

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neuester Beitrag: 28.05.19 10:29
eröffnet am: 23.07.14 11:32 von: Katjuscha Anzahl Beiträge: 38
neuester Beitrag: 28.05.19 10:29 von: Cosha Leser gesamt: 2766
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23.07.14 11:32
7

110033 Postings, 8799 Tage KatjuschaPleitewelle bei Kommunen?

Eine Modellstadt gerät ins Wanken

In Gera geht erstmals ein Stadtwerk pleite, plötzlich fehlt Geld für Grundfunktionen des öffentlichen Lebens. Es ist der Vorgeschmack auf einen Kollaps, der vielerorts droht.
...

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/...et-ins-wanken/10229462.html

... So haarsträubend der Fall Gera in vielen seiner Details klingt, so wenig einzigartig ist er dennoch. Torsten Henzelmann, Energieexperte der Unternehmensberatung Roland Berger, hat in den vergangenen Monaten eine Bilanzanalyse aller deutschen Stadtwerke vorgenommen. Er hat sich dabei den Status quo und die Entwicklung der Ertragslage angeschaut. Und er sagt: "Von den 500 untersuchten Stadtwerken stehen rund 100 noch schlechter da als Gera." Will sagen: Sowohl ihre aktuelle Ertragslage als auch die Entwicklung in den vergangenen Jahren ist noch bedenklicher. Das verdeutlicht, wie groß die Zahl der Städte ist, die für Pleiten ähnlicher Art infrage kommen. Denn auch die kommunale Haushaltslage ist insbesondere in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen zumindest ähnlich kompliziert wie in Gera.

Zu viel Marktwirtschaft

Doch man kann auch positive Schlüsse aus der Insolvenz ziehen, so wie Michael Jaffé: "Die Notlage bietet die Chance, längst überfällige Strukturreformen anzugehen." Jaffé ist als vorläufiger Insolvenzverwalter in Gera bestellt und damit auch Berufsoptimist. Dennoch könnte er recht behalten. In der Insolvenz werden auf einmal Budgets angefasst, die in öffentlichen Haushalten sonst sakrosant sind. So wie Personalkosten. In der Belegschaft wird bereits über Gehaltskürzungen gemutmaßt, auch die Betriebsrenten sollen nicht mehr sicher sein, erzählt man sich bei den Verkehrsbetrieben. Der überflüssige Flugplatz, der immerhin 300.000 Euro im Jahr kostet, wird wohl in jedem Fall schließen. Und auch der Sechs-Minuten-Takt der Straßenbahn, eine Frequenz von der einige Metropolen nur träumen können, steht zur Debatte. In Gera ...  
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12 Postings ausgeblendet.

23.07.14 12:22
1

110033 Postings, 8799 Tage Katjuschadas ist jetzt ne Grundsatzdebatte

Ich find nicht, dass die Landschaft über die Maßen verschandelt wird. Wenn man natürlich ständig auf Windräder achtet, fallen sie stark auf, aber gerade hier im Osten haben wir ja verhältnismäßig viele Windräder, aber mich stören sie nicht wenn ich durchs Land fahre. Allerdings sollten sie an Standorten stehen wo keine Menschen unmittelbar leben. da gibt es natürlich hier und da krasse Fälle, die nicht hätten entstehen dürfen, aber das sind doch im Verhältnis nicht viele beispiele.

Was die Konzerne angeht ... ich freu mich keineswegs darüber, dass man ihnen die Kohle entzieht, aber sie sind doch selbst schuld. Sie haben jahrzehntelang geschlafen, zusammen mit der Bundespolitik. Man hat sich überall auf die hohen margen der Atomenbergie verlassen und hatte offensichtlich keine Pläne für eine Energiewende in der Tasche. das betrifft Politik genauso wie Konzerne.
Abgesehen davon haben die Konzerne jahrzehnte prächtig verdient mit sehr hohen Margen. dass das nicht ewig so weitergehen konnte, war zu erwarten. Zu sagen, den Konzernen wird die Kohle entzogen, liegt doch nur an der vergleichenden Praxis zu den Jahren in denen Milch und Honig flossen.
Das hat mit Ökospacken nicht das geringste zu tun. Diese Ökospacken sorgen dafür, dass ich sicher (ohne Atomkraftwerk vor der Tür) und langfristig umweltschonender leben kann. Dass das subotimal aufgrund schlechter Planung (siehe oben!) angelaufen ist, ist richtig. Nur ist das wohl dann eher die Schuld der Konzerne und der Regierungen der letzten 2-3 Jahrzehnte, in denen glaub ich nur 8 Jahre Grüne saßen. Wobei ich die Grünen gar nicht aus der verantwortung nehmen will. Die sind an der Scheiße genauso beteiligt. Nur wie gesagt, die Problematik der Kommunen liegt weitestgehend woanders.  

23.07.14 12:34

24273 Postings, 8861 Tage 007BondEs gibt Kommunen die können

haushalten, andere wiederum nicht!

Als brilliantes Beispiel hierfür sei der Möchtegern-Flughafen BER genannt!

Ein anderes Beispiel: Unsere Nachbargemeinde hatte vor ein paar Jahren die Idee, die Kanalrohre zu erneuern. In der Folge musste dann die Hauptverkehrsstraße für 2 Monate gesperrt werden, der Straßenbelag wurde entfernt, tiefe Löcher gebaggert und danach alles wieder schön gemacht. Einen Monat später stellte man dann fest, dass man etwas "vergessen" hatte. Prompt wurde die Straße wieder aufgerissen ...

Im letzten Jahr hatte man die glorreiche Idee, die vorhandene Straßenbeleuchtung gegen eine neue mit LED-Lampen auszutauschen. Das primäres Ziel war, die doch hohen Stromkosten für die Straßenbeleuchtung deutlich zu reduzieren. Gesagt getan! Wenn man nun die "ermittelten Kosten bei der Planung" mit den tatsächlich entstanden Kosten vergleicht, stellt man fest, dass sich nach ca. 20 Jahren Betrieb tatsächlich eine Ersparnis ergeben könnte. Sofern die Lampen überhaupt so lange halten werden! ;-)

Zumal auch die LED-Lampen bei einem Ausfall nicht nur beim Anschaffungspreis um ein Mehrfaches teurer sind, als die früheren Neonlampen, sondern auch ihre Wartung deutlich mehr kostet. Darüber hinaus ärgern sich die Anwohner, dass sie nun nachts durch diese extrem hellen Lampen in ihrer Nachtruhe gestört fühlen und erwägen gegen die Gemeinde zu klagen.

 

23.07.14 12:35
1

37033 Postings, 4920 Tage NokturnalBis jetzt gibt es keine Zahlen das es

wirklicher Umweltschonender geworden ist....eher genau das Gegenteil ist eingetreten.
Die Braunkohle wurde zum absoluten Grundlastlieferanten und der Grundlastrestrom wird aus Äusländischen AKWs bereitgestellt.
Deswegen meine Aussage...die EE ist völlig für die Katz und dient jediglich einigen als Onanier Objekt.
Wirtschaftlicher Totalausfall bei ordentlicher Abzocke des Bürgers....lustig wirds erst wenn die Deutsche Wirtschaft anfängt zu schwächeln.....und die Energiepreise weiterhin durch die Decke schiessen.
Bei der Aussage zu den Konzernen bin ich bei dir.....  

23.07.14 12:40
1

90044 Postings, 5321 Tage windotJa, ja bla bla! Alternative Energien zu födern ist

alternativlos. Nur an der Umsetzung scheitert an den Politikdeppen!  

23.07.14 12:41
6

15018 Postings, 5667 Tage Karlchen_VMitunter hat man das Gefühl, dass auf Kindergarten

-niveau diskutiert wird.

Da ist erstmal: Konzerne. Groß, und deshalb schon mal schlecht. "Klein" ist viel besser, ist niedlich: typisch Kindchenschema.

Völlig außer Acht gelassen wird, bei einer der größten Umverteilungsaktionen in der Bundesrepublik, wer bekommt und wer verliert. Die Verlierer sind klar: die Stromkunden. Also so ziemlich alle Bürger. Verlierer sind auch die Stadtwerke, also wieder die Bürger. Auch die Konzerne. Die sind aber anonyme Macht. Erhebliche Aktienpakete hatten ebenfalls Kommunen - etwa im Ruhrgebiet. Verlierer sind also wieder die Bürger.

Und wer sind nun die Gewinner? Über die findet man erstaunlicherweise in der Presse fast nix. Sind natürlich irgendwelche Projektentwickler, die Gutbetuchten über deren Anlagen noch mehr Kohle verschaffen wollen. Muss ja nicht so enden wie bei Prokon. Und sind natürlich die Landbesitzer. Für das Aufstellen eines Windrades so mal 50.000 p.a. kassieren ist schon was. Auf so ein Einkommen kommt ein Facharbeiter nicht - und der muß für seine Kohle arbeiten.

 

23.07.14 12:46

90044 Postings, 5321 Tage windotNeidisch?

23.07.14 12:48

90044 Postings, 5321 Tage windotBtw. in #1 geht es um die Pleiten von Kommunen und

das hat definitiv nichts, aber auch gar nichts mit dem EE zu tun!  

23.07.14 12:53
2

11076 Postings, 5800 Tage badtownboyWindot, einfach mal lesen

bevor du lospolterst.

Doch in Gera macht nicht nur der demografische Abstieg den öffentlichen Nahverkehr immer teurer, zugleich schmälert die Energiewende die Gewinne. Denn vor einigen Jahren erst haben die Stadtwerke ein Gaskraftwerk gebaut, aus heutiger Sicht eine klassische Fehlinvestition. Statt der eingeplanten Gewinne macht die Kraftwerksgesellschaft heute sogar Verluste.  

23.07.14 12:54
1

Clubmitglied, 50018 Postings, 8618 Tage vega2000Meine Stromrechnung für das vergangende Jahr

Geld zurück erstattet bekommen (Energien sparen hilft) & trotzdem die monatliche Vorauszahlung erhöht!
Klingt komisch, sehr komisch, -ist aber so!  

23.07.14 12:56

Clubmitglied, 50018 Postings, 8618 Tage vega2000-d

23.07.14 13:00

90044 Postings, 5321 Tage windot@badtownboy, das steht doch "klassische

Fehlinvestition" d.h. für mich Fehlplanung, genauso wie viele städtische Thermal- und Schwimmbäder.  

23.07.14 13:05

37033 Postings, 4920 Tage NokturnalÄhnlich wie Sonnenkolektoranlagen, Windkraftanlage

Biogasanlagen die subventiert werden und nichts außer Kosten für den Bürger fabrizieren.  

23.07.14 13:06
1

110033 Postings, 8799 Tage Katjuscha#22 das ist bei mir der Regelfall seit 7-8 Jahren

dass ich geld zurückbekomme, aber die Voruaszahlung sich jedes jahr leicht erhöht.

Insgesamt bin ich aber ganz zufrieden. Strompreise erhöhen sich zumindest hier nur langsam. Find ich so auch angemessen.

Bei der kaltmiete könnte es schon krasser kommen, da ich in einer (für ostdeutsche verhältnisse) sehr gefragten Stadt lebe. Selbst hier ist die Stadtkasse aber nicht gerade üppig gefüllt.  

23.07.14 13:07
2

11076 Postings, 5800 Tage badtownboyIndiz für das EEG-Chaos

Saubere Gaskraftwerke sind eine Fehlinvestition.
Dann lieber alte Braunkohlekraftwerke,  welche zudem durch das andauernde hoch - und runterfahren nochmals mehr Dreck ausstoßen.

eine Gemeinde wie Gera,  die energiepolitisch sinnvoll in die Zukunft investiert hat, fährt aufgrund des durch das EEG verursachten Abschreibungsbedarfes Verluste ein.  

23.07.14 13:11

90044 Postings, 5321 Tage windotJeder Kraftwerksbau produziert Kosten für den

23.07.14 13:13

90044 Postings, 5321 Tage windotWie schon oft wiederholt alternative Energien zu

nutzen ist nicht schlecht nur die Umsetzung!  

23.07.14 13:14

37033 Postings, 4920 Tage Nokturnal#28 Das schon...aber vom Grundlaststrom eines AKW,

Gaskraftwerk oder Kohlekraftwerk haben alle Bürger etwas.....von den Ökoschleudern die die Strompreise (weil zwangsabnahme) ins Bodenlose fallen lassen hat niemand etwas ausser solch Klitschen wie Nordex oder Vestas.
Fazit...auch hier werden auf Kosten vieler einige wenige Fett gemacht.
 

23.07.14 13:23

90044 Postings, 5321 Tage windotRichtig gemacht, wären auch die Alternativen

Grundlastfähig. Ich jedenfalls möchte kein AKW's in meiner Nähe.

End btw., so ist es nun mal im Kapitalismus das viele einige wenige Fett machen.  

23.07.14 13:26

37033 Postings, 4920 Tage NokturnalMich würde es nicht wirklich stören....

ich habe ne Chemiebude um die Ecke, nen Flughafen (naja nen halber) und jede Menge Verrückte laufen hier auch rum.....nen Tod fängt man sich schnell mal ein.  

23.07.14 13:40

24273 Postings, 8861 Tage 007BondEs ist ja durchaus lobenswert,

die Energieversorgung durch Sonne, Wasser und Luft zu gewährleisten. Langfristig halte ich das auch für einen der effizientesten und preiswertesten Wege. Was mich allerdings daran erheblich stört, ist die Art und Weise, wie dies umgesetzt wurde. Energieintensive Betriebe könnten doch problemlos ihre eigene Stromversorgung auf die Beine stellen?! Dann fällt eben einmal die Dividende für die Investoren ein wenig niedriger aus! Na und! Dieses Umverteilungssystem der Kosten auf dem Bürger ist weder gerecht noch auf Dauer so hinnehmbar!

Der Staat hat sozusagen mit dem EEG-Gesetz den gesetzlichen Rahmen dafür geschaffen, dass die Bürger den Reichtum von einigen Wenigen zu finanzieren haben! Das stinkt doch gewaltig zum Himmel!  

23.07.14 13:48
1

37033 Postings, 4920 Tage NokturnalDas war von Anfang an so gewollt Bond....

dieser Regierung samt seiner Höfflinge ist jeder Bösartigkeit zuzutrauen um den Bürger die Kohlen aus den Taschen zu leiern.  

24.07.14 10:48

109 Postings, 3676 Tage NafetsQDie Frage für mich

können Kommunen überhaupt pleite gehen? oder werden diese aufgefangen damit Konsequenzen der Misswirtschaft ausbleiben?  

25.07.14 15:38

563 Postings, 3553 Tage König der BondsNeben den Stadtwerken

sind natürlich auch die Kommunen selbst in einer prekären Situation. In Hessen gibt es einen Rettungsschirm für klamme Kassen und mittlerweile ist jede Vierte Kommune antragsberechtigt!

Um Mittel des Rettungsschirms in Anspruch nehmen zu können muss mittelfristig der Haushalt ausgeglichen werden. Jetzt trifft es häufig nicht nur die guten alten Schiebergeschäfte sondern auch Arbeitskräfte in der Verwaltung oder gar die lokalen Schwimmbäder.

Irgendwann wird der Bürger sich fragen müssen, ob ihm der ehrliche Schulddienst all diese Unannehmlichkeiten Wert ist....  

20.05.19 11:07

7152 Postings, 2436 Tage CoshaDigitale Infrastruktur als Entwicklungsfaktor

28.05.19 10:29

7152 Postings, 2436 Tage CoshaUmweltbewußtseinsstudie des Umweltbundesamt

Zur Entwicklung des Umweltverhaltens in der Bevölkerung und der Erwartungen an die Politik Umweltschutz als Aufgabe aller Bereiche anzusehen.

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/...tseinsstudie_2018.pdf  

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