Hallo Ariva Forum,
ich möchte die Gelegenheit nutzen, um einen Vorfall zu melden, der mit dem Fall Wirecard zusammenhängt und mir ungewöhnlich erscheint. Der Fall liegt nun zwar schon einige Monate zurück, dennoch möchte ich meine Erfahrung publik machen um hier für Transparenz zu sorgen.
Im Frühling diesen Jahres wollte ich einen Teil meiner Wirecard Aktien (mittlerer vierstelliger Betrag) auf ein anderes Depot innerhalb meiner Bank übertragen (bekannte europäische Direktbank). Das Szenario spielte sich nur wenige Wochen vor Bekanntwerden des großen Finanzskandals der Wirecard AG ab. Normalerweise handelt es sich bei einem Depotübertrag um einen Standardprozess der in Echtzeit ausgeführt wird. Nicht in diesem Fall.
Nach einer Woche ohne durchgeführten Übertrag rief ich beim Kundenservice meiner Bank an um nachzufragen, wieso es zu Verzögerungen bei meiner Anfrage kommt. Die Dame vertröstete mich, konnte mir meine Frage jedoch nicht beantworten. Es würde keine Freigabe durch die Clearingstelle geben. Ich solle mich etwas gedulden und nicht wieder anrufen. Ich befolgte schließlich den Rat der Mitarbeiterin und meldete mich die nächsten 4 Wochen nicht mehr, in der Erwartung dass sich der Fall von selbst lösen würde. Nach genau 4 Wochen kam dann Tag X. Wirecard erhielt nicht das uneingeschränkte Testat von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Die Aktien fielen ins Bodenlose.
Zu besagtem Zeitpunkt war es mir über die gesamte Dauer nicht möglich, meinen Bestand von Wirecard Aktien zu verkaufen, da es sich um einen von der Bank laufenden Prozess handelte. Der Verkauf wurde mir verweigert. Eine Woche nach Bekanntwerden des Finanzskandals wurde der Übertrag dann doch durchgeführt. Meine Aktien waren noch 1-2€ wert, anstatt wie zuvor 85€. |