75 Millionen angestrebt Prognose: Frankreich wird das Land mit der größten Bevölkerung in der EU.
In Frankreich werden nach Einschätzung der Regierung ab der Mitte des Jahrhunderts mehr Menschen leben als in Deutschland.
"Frankreich dürfte 2050 eine Bevölkerung von 75 Millionen Menschen haben", sagte der liberale Verkehrsminister Gilles de Robien dem Pariser "Figaro" (Donnerstag-Ausgabe).
Deutschland verliert Platz eins
Das Land würde damit wohl langfristig Deutschland als bevölkerungsreichsten der derzeitigen 25 EU-Staaten ablösen.
Das EU-Statistikamt Eurostat hatte zuletzt einen Rückgang der deutschen Bevölkerung auf 74,6 Millionen Menschen bis 2050 vorhergesagt, UNO-Schätzungen gehen laut "Figaro" sogar von nur noch 70,8 Millionen Menschen in Deutschland aus.
Geburtenrate soll zulegen
Dem Szenario der französischen Regierung zufolge dürfte die Geburtenrate in Frankreich in den kommenden Jahren weiter zulegen.
Bereits jetzt liegt das Land nach Irland dabei an der Spitze der Europäischen Union.
Vorsichtige Schätzungen "übertroffen"
Das Pariser Statistikamt INSEE rechnet bisher mit einem geringeren Bevölkerungswachstum in Frankreich und erwartet 2050 einen Stand von etwa 64 Millionen Einwohnern.
Die letzten vorsichtigen Schätzungen von 1994 seien aber deutlich übertroffen worden, sagte Robien dem "Figaro".
Eurostat warnt vor dramatischem Rückgang
Die Bevölkerungszahlen in Deutschland und anderen EU-Staaten werden von 2025 an teilweise dramatisch zurückgehen. Auch die Zuwanderung könne daran nichts ändern, warnte Eurostat im April in Luxemburg.
Wer am stärksten schrumpft
Der Schrumpftrend in der EU habe in den neuen Mitgliedsstaaten in Mittel- und Osteuropa bereits im zurückliegenden Jahr eingesetzt, und zwar in Tschechien, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, Polen und der Slowakei.
Sinkende Zahlen werden für Italien von 2013 an erwartet, für Portugal von 2018 an und für Griechenland von 2020 an.
Warnung vor Überalterung
Eurostat berichtete, der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter in der Spanne von 15 bis 64 nehme in der EU deutlich ab. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Sozialsysteme und ihre Finanzierung.
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