Bankhaus Lampe - Salzgitter Auftragslage verbessert sich stetig
12:03 21.09.10
Düsseldorf (aktiencheck.de AG) - Marc Gabriel, Analyst vom Bankhaus Lampe, rät die Aktie von Salzgitter (Profil) weiterhin zu kaufen.
Bei einem Unternehmensbesuch hätten die Analysten in Mülheim/Ruhr mit dem Salzgitter Vorstand und CEO des Röhrenbereichs, Wolfgang Eging über die aktuelle Entwicklung des Bereichs gesprochen, der im Vorjahr mit 104 Mio. EUR Beitrag zum Vorsteuerergebnis die profitabelste Säule des Konzerns gewesen sei.
Das Geschäft mit den Großrohren, welches die Gesellschaft über die Tochter Europipe (in 50:50 Kooperation mit der Dillinger Hütte) betreibe, habe sich zuletzt wieder etwas belebt.
So habe die Europipe den Auftrag für die zweite Anschlussleitung der Nord Stream Pipeline gewinnen können. Die nordeuropäische Erdgasleitung (NEL) solle über eine Strecke von 440 km von Lubmin in der Nähe von Greifswald über Schwerin und Hamburg westwärts bis nach Rehden (Niedersachsen) verlaufen. Für ihren Bau würden 350.000 t großformatige Rohre benötigt, die in diesem und im nächsten Jahr geliefert werden sollten. Mit diesem und dem laufenden Nord Stream II-Auftrag seien die Kapazitäten in Mülheim grundsätzlich gut ausgelastet. Der Absatz von Großrohren sei stark projektorientiert und habe daher spätzyklischen Charakter.
Da der Auftrag für Nord Stream II zu Preisen (rund 20%) unterhalb des ersten Auftrags abgeschlossen worden sei und die Rohstoffkostensteigerungen zulasten der Europipe gegangen seien und den Konzern zu Drohverlustrückstellungen im ersten Halbjahr gezwungen hätten, sei die Gewinnung neuer (margenstärkerer) Aufträge von großer Bedeutung für den Bereichsvorstand gewesen.
Der Referenzpreis für Feinerz mit 62% Fe habe letzte Woche bei 140 USD und rund 22% unter dem Jahreshoch bei 180 USD/DMT geschlossen. Auch wenn nach der Sommerperiode wieder anziehende Preise erwartet würden, so dürften die von den Produzenten angekündigten Preiserhöhungen ab Oktober auf 620 bis 630 EUR/t (ca. 5%) die Margensituation der Konzerne verbessern. Diese Margenverbesserung sollte dazu beitragen, dass der konservativ bilanzierende Salzgitter-Konzern, ein Vorsteuerergebnis oberhalb von Break-even erzielen sollte.
Der Röhrenvorstand hege zudem die Hoffnung, dass einige der angekündigten Pipeline-Projekte (z. B. die 3.300km lange Nabuccu-Pipeline) zur Ausschreibung (2011) kämen und sich die Europipe hierfür qualifizieren könne.
Die Analysten vom Bankhaus Lampe sehen die Aktie des zweitgrößten deutschen Stahlkonzerns, Salzgitter, weiterhin mit einem Buchwert von rund 73,00 EUR je Aktie massiv unterbewertet und raten weiterhin zum Kauf mit einem unveränderten Kursziel von 75 EUR, was einem Potenzial von 50% entspricht. (Analyse vom 21.09.2010) (21.09.2010/ac/a/d)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten: Das Wertpapierdienstleistungsunternehmen oder ein mit ihm verbundenes Unternehmen handeln regelmäßig in Aktien des analysierten Unternehmens. Weitere möglichen Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen. Quelle: Aktiencheck |