News - 27.12.06 18:05 Die besten Aktien für 2007
Die Analysten der besten Investmentbanken sagen ein positives Aktienjahr für deutsche Standardwerte vorher. Doch welche der 30 Dax-Aktien sind nun die besten? Die treffsichersten Analysehäuser des Jahres geben exklusiv im Handelsblatt Aktientipps für 2007.
FRANKFURT. Wegen der unerwartet robusten Weltkonjunktur sehen sie vor allem für die global aufgestellten 30 Unternehmen des Deutschen Aktienindexes (Dax) im kommenden Jahr gute Absatzchancen. Lieblinge der Broker sind dabei insbesondere die Aktien von Allianz, BASF und SAP.
Das Handelsblatt hat exklusiv die Analysten der Investmentbanken befragt, die nach Berechnungen des US-Researchhauses Starmine im abgelaufenen Jahr deutsche Aktien am erfolgreichsten bewertet haben. Dieses Starmine-Ranking führt in diesem Jahr die DZ Bank an. Sie war damit bei deutschen Werten am treffsichersten bei Aktienempfehlungen und Gewinnschätzungen. Auf Rang zwei folgt die Hypo-Vereinsbank (HVB) vor Equinet, der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und Sal. Oppenheim.
Diese Top-Analysten halten die meisten Werte des Dax trotz des überraschend starken Kursanstiegs 2006 für immer noch nicht teuer. Denn nach ihrer Einschätzung bestehen im Jahr 2007 erneut Aussichten auf ein zweistelliges Gewinnwachstum bei den Unternehmen. "Bei den Dax-Werten stimmt die Relation zwischen Kursgewinnen und Gewinnsteigerungen der Unternehmen", sagt Frank Schallenberger, Leiter Aktienstrategie bei der LBBW. Im Jahr 2006 hätten die Firmen ihre Gewinne im Mittel um ein Viertel gesteigert, was die Aktienkurse genau nachvollzogen hätten. Gestern legte der Dax erneut zu und schloss 1,63 Prozent im Plus bei 6608, 86 Punkten.
Für 2007 erwartet Schallenberger ein weiteres Gewinnplus von einem Zehntel und - wie die meisten der Top-Analysten - einen zweistelligen Kursanstieg im Dax.
Für deutsche Nebenwerte dagegen sind die Aussichten weniger gut. Diese sehen die Broker eher auf Konsolidierungskurs. Nach Jahren überdurchschnittlicher Kursentwicklung seien etwa MDax-Titel klar teurer als Dax-Werte, sagt Christian Kahler, Aktienstratege bei der DZ Bank. Er verweist auf das um vier Prozentpunkte höhere Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im MDax von 16 und die mit 1,3 Prozent um gut die Hälfte geringere Dividendenrendite. Außerdem fehlten den extrem zyklischen kleineren Werten, auch im SDax, in einer sich abschwächenden Konjunktur die besonderen Wachstumsimpulse. Am positivsten sehen die Top-Analysten noch den TecDax, dem sie noch Nachholpotenzial zusprechen.
Zu den Favoriten der Analysten zählen im Besonderen die Hersteller von Industriegütern. Die Investitionsbereitschaft bleibe hoch, vor allem im IT-Bereich, sagt Wolfgang Sawazki, Leiter Aktienresearch bei Sal. Oppenheim. Die DZ Bank erwartet 2007 für die Sparte in Europa sogar ein extrem hohes Gewinnwachstum von 20 Prozent. Besonderes Nachholpotenzial sehen die Analysten bei SAP, Siemens und Technotrans.
Die Nachfrage nach Wohnimmobilien vor allem durch angelsächsische Investoren stützt aus Sicht der Top-Broker die Baubranche. Während LBBW-Mann Schallenberger den MDax-Titel Hochtief hervorhebt, setzt Ingbert Faust von Equinet auf VBH Holding aus dem General Standard. Der Anbieter von Beschlägen für Türen und Fenster halte 40 Prozent des Marktes in Deutschland und sei stark im Wachstumsmarkt Osteuropa, sagt er und verweist auf die noch günstige Bewertung der Aktie.
Einig sind sich die Aktienprofis auch bei Versicherern. "Versicherungen haben so weit restrukturiert, dass sie hohe Margen durchsetzen können", sagt Georg Stürzer, Leiter Aktienresearch bei der HVB. Sawazki erwartet für 2007 ein zweistelliges Gewinnwachstum bei europäischen Versicherern und betont die relativ niedrige Bewertung bei einem KGV von 11. Trotz der jüngsten Kursrally sieht die DZ Bank etwa bei der Allianz noch Potenzial wegen der zunehmenden privaten Altersvorsorge.
Bereits für 2006 favorisierten die Analysten Investitionsgüterhersteller. Überdies setzten zum Beispiel die HVB und die LBBW auf Autoaktien. VW erwies sich dabei als der heißeste Tipp, hat sich der Kurs in diesem Jahr doch fast verdoppelt.
Die schwächste Empfehlung des Vorjahres war Adidas, deren Kurs gut zehn Prozent verlor. Bei Adidas hat DZ-Bank-Analyst Kahler "auf den Fußball-WM-Bonus gesetzt", der allerdings 2006 nicht mehr zu spüren war. Doch dies war die Ausnahme: Bei gut der Hälfte der Aktien, die die Top-Broker im Vorjahr empfohlen hatten, stieg der Kurs zweistellig; ein Viertel zählte sogar zu den Spitzenreitern.
Quelle: Handelsblatt.com
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