ein politisches, und kaum einer, der sich da hineintraut, kommt ganz unbeschadet wieder heraus. Und der Talkbereich eines Aktienforums ist mit Sicherheit nur bedingt der richtige Ort darüber zu diskutieren, aber ich wische solche Bedenken mal eben zur Seite und wage mich ein paar Fußbreit ins Minenfeld ... (Das wird also ein eher längerer Post.) um ein oder zwei Pflöcke zur Orientierung einzuschlagen.
- Nationalismus ist immer eine Idee, die eben auch den Ausschluss von Menschen bedeutet und in diesem Punkt auch die mitschwingende Möglichkeit von Gewalt in sich birgt. Das ist bei einem palästinensischem oder israelischem Nationalismus nicht anders als bei einem ungarischen oder deutschem. Und bei jedem Nationalismus, der sich aus ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit legitimiert, ist dieses Gewaltpotential mit Sicherheit noch leichter abrufbar, als bei einem Nationalismus, der auf einer reinen Staatszugehörigkeit gründete.
- Antisemitismus ist immer und überall mehr als dumm und gilt es immer und überall zu bekämpfen und aus historischen Gründen hat Deutschland und mithin jeder Bürger dieses Landes dabei schon eine besondere Verantwortung. Deshalb ja : jegliche Judenfeindlichkeit, auch die, die es unzweifelhaft innerhalb mancher migrantischen Zusammenhänge innerhalb Deutschlands gibt, ist klar zu verurteilen.
- Aber (und darauf wollte ich mit der Auswahl von Zitaten aus dem tagesspiegel-Artikel, den telev1 hier verlinkt hatte, weiter oben hinweisen) : nationalistische (türkische, deutsche, ungarische, palästinensische, irakische usw.) Ideologien passen sehr gut zusammen mit Antisemitismus. Linke, jedenfalls wie ich "links" verstehe, oder auch demokratisch-bürgerliche Ideen in ihrer reinen Form, sind mit Antisemitismus (und Rassismus) dagegen eigentlich nicht zu vereinen.
- In Teilen muss die Linke in Deutschland sich leider vorwerfen lassen, sich gerade im Nahost-Konflikt je nach Fraktion gerne mit Nationalisten der einen oder anderen Fraktion gemein zu machen, nach meinem Verständnis sich also "Rechten" anderer Nationalitäten zur Seite zu stellen. Da gibt es sowohl Fraktionen, die islamistische (Terror-) Gruppierungen zu Befreiungsorganisationen verklären, als auch Fraktionen, die noch die bittersten, rasisstischen Übergriffe seitens der israelischen Rechten einem gerechtfertigten Kampf gegen einen "Islamofaschismus" zuordnen. Beide Positionen halte ich für alles andere als "links".
Soweit mal eben meine im Minenfeld eingeschlagenen Pflöcke. Freilich weit entfernt von einem umfassenden Statement zu irgendwas. Geschrieben aus aktuellem Anlass und weil dem billigen Versuch deutscher Rechter diesen Konflikt ideologisch zu instrumentalisieren ja etwas entgegengesetzt werden muss.
38dh |