nicht wirklich um "sozial" (aber auch). Wirtschaftlich gesehen ist es völlig klar: Jeder einzelne Unternehmer möchte selber möglichst geringe Löhne zahlen, aber zahlungskräftige Kunden -d.h.: Die anderen sollen die hohen Löhne zahlen. Das deutsche Wirtschaftswunder war auch deshalb möglich, weil Flächentarifverträge (mit Ausnahmeregelungen) das Lohnniveau einigermaßen austariert haben. Diese sind aber in den Jahren der Massenarbeitslosigkeit ausgehebelt worden. Der Wert der Arbeit ist - vor allem im unteren Niveau - massiv verfallen. Die Spirale nach unten kann man aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht ewig weiterlaufen lassen. Dass die Diskussionen jetzt auftauchen liegt ja auch daran, dass durch die Konjunktur die Arbeit wieder an Wert gewinnt - der Faktor Arbeit mehr Macht bekommt am Markt. Diejenigen, die sich allein auf Basis von Lohndumping einen Platz am Markt erobert haben, kommen da natürlich in die Bredouille. Das ist aber üblich in der Marktwirtschaft.
Übergänge von (staatlichen) Monopolen in den Markt machen immer Probleme. Der Telekom-Bereich ist ein Sonderfall, weil da gleichzeitig eine Revolution in der Technologie stattgefunden hat, wo Konkurrenten jede Menge neue Produkte an der Hand hatten, mit denen sie aufwarten konnten. Bei Strom sieht das anders aus. Da ist die Frage, ob die Liberalisierung überhaupt wirklich optimal funktionieren kann. Der Trend zum Monopol ist da verdammt stark. Bei der Post ist das ähnlich. Da ist vor allem der Preis das Alleinstellungsmerkmal.
Man wird sehen, ob das überhaupt funktioniert. Die Nischen werden jedenfalls begrenzt sein. |