hier nochmal eine schöne kurze zusammenfassung über das bisherige geschehen für potentielle neuinvestoren (bin gespannt, wann die nächsten "erfolgsmeldungen kommen *hust*) 05.06.2009 14:27 Verschaukelt IQ Power die Anleger? von Angela Göpfert
Das Zuger Unternehmen IQ Power hatte am Mittwoch bekannt gegeben, "der Sachverhalt einer Insolvenz ist nicht mehr gegeben". Wer das zum Anlass nahm, den Zocker-Titel zu kaufen, dürfte sich heute schwarz ärgern. Da kann man gar nicht genau genug hinschauen. Nachdem die IQ-Power-Aktie am Mittwoch bis auf 0,40 Euro in die Höhe geschossen war, bricht sie heute um bis zu 38 Prozent ein auf 0,17 Euro. Denn erst zwei Tage nach der ersten Jubelmeldung durften Anleger erfahren, wie es IQ Power überhaupt gelungen war, seine Gläubiger zum vorläufigen Verzicht auf ihre Forderungen und damit das Konkursamt im schweizerischen Zug zum Widerruf des Insolvenzverfahrens zu bringen. Der Batterienentwickler teilte am Freitagmorgen mit, dass am 9. Juli auf einer Generalversammlung eine Kapitalerhöhung beantragt werden soll, "an der sich ein Investor in erheblichem Umfang beteiligen soll". Zwei Details schrecken auf: Erstens, der Ausgabepreis "soll deutlich unter dem aktuellen Aktienkurs liegen". Und zweitens, Altaktionäre werden vom Bezugsrecht ausgeschlossen. Informationspolitik weiter fragwürdig Dass das nun wahrlich keine Jubelmeldung ist, zeigt aber nicht allein die Aktienkursreaktion, sondern auch die für dieses Unternehmen typische Vagheit und Ungenauigkeit in den Formulierungen. Exakte Informationen, welcher aktuelle Aktienkurs damit gemeint ist, welche Summe damit erlöst werden soll, wie viele neue Aktien ausgegeben werden, ob vielleicht letzten Endes die Altaktionäre heraus gedrängt werden sollen – und nicht zuletzt, wie das Unternehmen künftig sein Überleben sicherstellen will? Fehlanzeige! Damit wird es Anlegern erschwert, ja quasi unmöglich gemacht, das Unternehmen auf etwas festzunageln. Möglichen juristischen Auseinandersetzungen wird so von vornherein geschickt der Boden entzogen. "Investor" darf sich freuen … Anleger sollten sich auch fragen, warum zwei ganze Handelstage zwischen diesen beiden Meldungen lagen, obwohl IQ Power doch vermutlich spätestens zum Zeitpunkt der ersten Meldung bereits über den Inhalt der zweiten Meldung in Kenntnis gewesen sein dürfte. Zumal das Unternehmens bereits in der Vergangenheit durch seine fragwürdige Informationspolitik auffällig geworden war. Sicher ist nur eines: Diejenigen IQ-Power-Aktionäre, die nach der ersten Meldung am Mittwoch ihre Anteile zu bis zu 40 Cent abgestoßen haben, nachdem der Titel monatelang kaum über die 10-Cent-Schwelle kam, dürfen sich ziemlich freuen. Ebenso wie der ominöse "Investor", der wahrscheinlich so schlau sein dürfte, keine Lock-up-Frist für seine Aktien zu vereinbaren. … die Altaktionäre weniger Dieser käme dann nämlich in den Genuss, Aktien zu einem Preis "deutlich unter dem aktuellen Aktienkurs" zu erwerben, die er dann am Markt entsprechend teuer absetzen könnte. Dabei setzt das Schweizer Aktienrecht hier ganz minimale Grenzen: Denn es fordert lediglich einen Nennwert von einem Rappen je Aktie ("Ein-Rappen-Regel"), das entspricht aber nur 0,7 Cent, also 0,007 Euro. Selbst wenn der bisherige Nominalwert einer IQ-Power-Aktie, nämlich drei Rappen, zugrunde gelegt würde, käme man gerade einmal auf 2,1 Cent je Aktie. Altaktionäre schauen bei der geplanten Kapitalerhöhung dagegen wegen des Ausschluss des Bezugsrechts in die Röhre und müssen zumindest einen kleinen bis gigantischen Verwässerungseffekt ihrer Anteile fürchten - je nachdem, wie viele neue Aktien ausgegeben werden sollen. Eine unendliche Geschichte? Doch selbst wenn man die gesamte Vergangenheit dieser Firma und ihre bisherige Informationspolitik mal für einen Moment vergisst, selbst dann trägt ein Investment in IQ Power immer noch für den Privatinvestor unkalkulierbare Risiken. Denn der Kleinanleger würde sich auf eine Firma einlassen, die laut dem letzten verfügbaren Halbjahresbericht für die ersten sechs Monate 2008 keine nennenswerten Umsätze machte (3.000 Euro), dafür aber einen Verlust von 2,7 Millionen Euro erzielte. Trotz des immer wieder heraufbeschworenen Markteintritts. Trotz der immer wieder verkündeten Aufträge. Trotz der angekündigten Kooperationen, aus denen dann doch nichts wurde. Auch wenn es immer noch und jetzt erst recht viele Gründe gibt, die Finger von der IQ-Power-Aktie zu lassen: Bei der Historie dieses Titels dürften die nächsten Zocker schon wieder bereit stehen. Quelle: http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_356126 |