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«Micky Maus»-Übersetzerin Erika Fuchs gestorben Berlin. DPA/SDA/baz. Erika Fuchs, die erste Chefredaktorin der deutschen «Micky Maus»-Hefte und langjährige Übersetzerin, ist am 22. April im Alter von 98 Jahren in München gestorben. Das teilte der Berliner Egmont Ehapa Verlag am Montag mit.
Am gleichen Tag wurde auch bekannt, dass der Disney-Künstler Romano Scarpa, der über 50 Jahre als Comic-Zeichner für die Micky- Maus-Hefte arbeitete, am vergangenen Samstag in Spanien im Alter von 77 Jahren gestorben ist. Er hatte die Disney-Heftchenwelt durch neue Schöpfungen bereichert wie Atömchen und Gitta Gans.
«Grande dame des Comics»
Mit Erika Fuchs trauere der Verlag um «die grande dame des Comics, die sprachliche Wegbegleiterin ganzer Generationen, die in Entenhausen gleichermassen beheimatet war wie in internationaler Literatur und im deutschen Kulturgut», heisst es in einem Nachruf des Verlages.
«Man kann gar nicht gebildet genug sein, um Comics zu übersetzen», sagte sie über ihre Arbeit mit den kurzen Sprechblasentexten, zu der die promovierte Kunsthistorikerin bald nach dem Krieg eher zufällig kam und schliesslich fast ein halbes Jahrhundert dabei blieb.
Generationen von Jugendlichen wuchsen mit der Fuchs-Sprache auf. Sie schuf Ausdrücke wie «seufz», «zong» «grübel, grübel und studier!» oder Kultsprüche wie «Dem Ingeniör ist nichts zu schwör». Fuchs zog dabei alle Register der Umgangssprache von Klassiker- Zitaten bis zum Teenager-Slang.
Zitate deutscher Dichter und Denker, flotte Jugendsprache und geschwollene Redensarten waren ihre Stilmittel, um die Comic-Stadt Entenhausen (»das Land, wo die Zitate blühen») für deutsche Leser sprachlich zu beleben. Fuchs befreite die Micky-Maus-Geschichten damit von dem Vorurteil der verpönten «Peng-Krach-Bumm»-Sprache in den Comics, die die jungen Menschen «verblödeten», wie Kritiker lange Zeit argwöhnten.
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