18.04.2007 14:38
Münchner Rück zeigt sich mit erstem Quartal zufrieden - Magazin
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Münchener Rückversicherung (Nachrichten/Aktienkurs) hat sich zufrieden über den Verlauf des ersten Quartals geäußert. Abgesehen vom Wintersturm "Kyrill" sei es "ein gutes Quartal" gewesen, sagte Finanzvorstand Jörg Schneider in einem Interview mit dem Magazin "Börse Online" (Donnerstagausgabe). Das Kapitalanlageergebnis in den ersten drei Monaten habe sich "gut entwickelt". Der Gewinn aus den im Vorjahr eingeleiteten Immobilienverkäufen werde die "Kyrill"-Schäden teils kompensieren.
Die Belastung aus den "Kyrill"-Schäden liege um einen dreistelligen Mio-EUR-Betrag niedriger als die ursprünglich veranschlagten bis zu 600 Mio EUR, bekräftigte Schneider frühere Angaben.
Aus dem Verkauf von Wohn- und Gewerbeimmobilien der Tochtergesellschaft MEAG, die bis Ende Februar an Käufer übergegangen sind, hat die Münchener Rück einen Veräußerungsgewinn von 294 Mio EUR erzielt, wie bereits aus dem Ende März veröffentlichten Geschäftsbericht des nach Beitragseinnahmen weltweit zweitgrößten Rückversicherers hervorging.
"Bei der zum 1. April abgeschlossenen Erneuerung von Rückversicherungsverträgen in Japan und Korea haben "die Prämien ... auf sehr hohem und für uns auskömmlichem Niveau den Höhepunkt überschritten", sagte Schneider in dem Interview weiter. Die Preise würden teilweise sinken, seien "aber noch immer auf sehr risikoadäquatem Niveau", sagte der Finanzvorstand.
Zugleich unterstrich Schneider die Bedeutung des Anfang März aufgelegten Wachstumsprogramms "Changing Gear". Mit diesem Programm sei kein Strategiewechsel verbunden, vielmehr ziele der Konzern auf Gewinnwachstum. "Wir wollen wieder mehr wachsen, aber nur profitabel. Das wird uns nur mit neuen Kundengruppen und Produkten gelingen - etwa mit Angeboten nach islamischen Vorgaben, neuen IT-Deckungen oder den stark wachsenden Agrarversicherungen", sagte der Vorstand.
Zukäufe strebe die Münchener Rück insbesondere im Bereich der Lebens-Rückversicherungen, bekräftigte Schneider: "In der Rückversicherung ist es schwer, mit Zukäufen profitabel zu wachsen. Wenn man zukauft, hat man sofort Überschneidungen bei Kunden, was Geschäft kostet. Dennoch schauen wir uns, gerade im Lebens-Rückversicherungsbereich, viel an - sind aber bei der Preisfindung ergebnisorientierter als andere", sagte Schneider.
Einen wiederholt im Kapitalmarkt diskutierten Verkauf der Erstversicherungstochter Ergo lehnte Schneider erneut ab: "Wir halten Erst- und Rückversicherung für eine sinnvolle Kombination aus unterschiedlichen Vertriebswegen für das Tragen von Risiken." Die Münchener Rück habe keine Absicht, die Ergo, an der sie bislang 94,69% der Anteile hält, vollständig zu übernehmen, sagte Schneider.
Über weitere Aktienrückkäufe werde die Münchener Rück im Jahresverlauf entscheiden, bekräftigte Schneider ferner. Angesprochen auf eine mögliche Kürzung der Dividende für 2007 sagte Schneider: "Wir streben heute eine dynamische Teilhabe am Unternehmenserfolg an. Wir würden die Dividende aber nur ungern senken, so dass wir nach oben flexibler sind als nach unten."
Für 2006 will die Münchener Rück eine Dividende von 4,50 (Vorjahr 3,10) EUR je Aktie ausschütten. Allerdings hat das Unternehmen für das laufenden Jahr bislang nur ein Nachsteuerergebnis in der Spanne von 2,8 Mrd bis 3,2 Mrd EUR in Aussicht gestellt, nachdem das Unternehmen 2006 ein Nachsteuerergebnis von rund 3,5 Mrd EUR eingefahren hat.
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