Dass die VW-Aktie nach anfänglichem 4%-Absturz das Minus schon wieder deutlich eingedampft hat, während die US-Autobauer GM, Ford und Stellantis deutlich stärker verlieren, zeigt mir, dass der US-Automarkt für VW nicht näherungsweise die Relevanz wie China hat.
VW wird sich anpassen, ggf. einzelne Werke in Mexiko schließen und in den USA noch kleinere Brötchen backen als bisher schon.
Durch die Medien geisterten gestern Prozentzahlen des im Ausland produzierten Anteils am US-Absatz, wonach VW mit 55% Importfahrzeugen führend war und demnach aus Sich einiger US Marktbeobachter das größte Problem mit den Zöllen haben sollte...
Was die anscheinend nicht kapieren ist, dass das eine Frage der Bemessungsgrundlage ist und Marktführer GM, Ford und Stellantis eben um Welten mehr Kfz in den USA verkaufen, so dass 20% oder 30% Importquote die US Autobauer am Ende weit mehr belastet als eine in den USA notorisch absatzschwache VW.
Da werden sich heute einige Republikaner die Äuglein reiben, warum Ford und vor allem GM so brutal abschmieren, während die eigentlichen Feinde aus der EU, die man so hart wie möglich treffen wollte, das Zollthema relativ entspannt einpreisen.
Die Marktkapitalisierung von VW lag bereits zuvor nur bei 1/3 des bilanzierten Eigenkapitals. VW könnte problemlos alle Mexico-Werke schließen und auf Null abschreiben. Was interessieren VW 10 oder 20 MRD weniger EK-Buchwert angesichts eines unterirdisch niedrigen KBVs nahe 30%, was de facto unterstellt. dass beinahe 100 MRD bilanziertes EK wertlos / heiße Luft sind.
Angesichts des gigantischen Unterschieds zwischen MKAP und EK-Buchwert dürfte VW ohnehin keinen einzigen Stein im Unternehmen ungeprüft lassen und Trump liefert hier vielleicht endlich den notwendigen Mut und Elan für eine weltweite Konzern-Restrukturierung.
Wenn VW mit 6 Mio verkauften Fahrzeugen am Ende mehr Gewinn macht als bei 9 oder 10 Mio Fahrzeugen, dann heißt die betriebswirtschaftliche Maxime GESUNDSCHRUMPFUNG und drastische Fixkostenreduktion. Nicht schön für die Arbeitnehmer, aber die dürfen sich gern bei Trump bedanken. |