Aus den Vulgärökonomen und als Antwort auf: '15% der Todesfälle trat im Mai bei Geimpften auf, also 5x höher als April (siehe Anhang). Die Folie enthält zwar keine Zahlen für Juni, aber die öffentlichen Daten deuten darauf hin, dass der Juni noch höher war'.
Das ist alles evidenzbasierter Bullshit. Der Prozentsatz von Impflingen auf Station ist eine Funktion der Impfquote. Je höher die Impfquote, desto mehr Impflinge erwischt es notwendig auch ernsthaft. Nimmt man andere Variablen wie beispielsweise Alter mit hinein wird es evident, dass die nahezu voll durchgeimpfte 80+ Kohorte überproportional auf Station vertreten sein muss. Die massgebliche Frage ist ja, ob der Impfverweiger im saldo ein relevant höheres Risiko auf einen fatalen Verlauf tragen muss als der Impfling. Das kann bislang nur die Theorie beantworten, weil die klinische Erfahrung dazu erst entsteht.
Der erste Blick geht dabei auf die individuellen Vorraussetzungen. So kann es sein, dass ein vollgeimpfter multimorbider 90Jähriger mit geschwächtem Immunsystem ein höheres Risiko auf einen fatalen Covidverlauf tragen muss als ein ungeimpfter 20jähriger Kraftsportler. Um die Wirksamkeit der Impfe belastbar abschätzen zu können, muss man deshalb Geimpfte und Impfverweigerer derselben Gruppe gegenüberstellen.
Der zweite Blick geht auf den Immunprozess. Der ist wenn's gut läuft sowohl bei der kontrollierten Infektion qua Impfe als auch bei der wilden qua Virus im Endresultat identisch, nämlich in der Bereitstellung einer coronaspezifischen Immunantwort. Im Weg dorthin unterscheiden sich beide Optionen: Die Impfe triggert diese Antwort durch Einpflegen der Virus-Antigene ad hoc, während sie beim wild Infizierten erst in einem adaptiven Lernprozess ermittelt werden muss.
In diesem Prozess können jene autoimmunen Fehlreaktionen entstehen, die massgeblich für die schweren Covidverläufe verantwortlich sind. Die Impfe schliesst dieses Risiko von vornherein aus. Aber auch ohne autoaggressiven Reaktionen kann ein korrekt funktionierender adapativer Prozess schwere Symptome erzeugen, in dem Fall erleidet man Covid als 'Grippe'. Zusammengefasst ist deshalb die Annahme eines relativ zur Inzidenz relevant höheren Risikos auf schwere symptomatische Verläufe unter den Verweigerern zwar nicht evidenzbasiert, aber doch plausibel.
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